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Gedichte von Finn

Die Suche

Ich habe endlich ein Leben gefunden,
doch immerzu muss ich daran denken,
dass es nicht ewig hält.

Menschen kommen und gehen,
ich werde bald gehen müssen,
es schmerzt.

Ich hatte viele wunderschöne Momente,
ich habe Angst davor sie zu verlieren,
ich fühle mich hilflos.

Meine Gedanken sind unendlich,
ich weiß nicht ob ich weinen oder lachen soll,
mein Herz ist voller Trauer aber auch voller Glück.

Jetzt ist es zu spät,
nie hatte ich ein richtiges Leben,
keiner hat das.

Ich dachte nur darüber nach,
wie ich überleben kann,
aber gelebt habe ich nie.

Jetzt spüre ich mein Herz,
jetzt spüre ich für einen Moment das Leben,
doch ich verliere dieses Gefühl.

Ich fühle mich kalt,
ich kann nicht mehr sprechen,
warum hört mich niemand.

Ich schreie aber es bleibt still,
ich sehe aber alles bleibt dunkel,
ich fühle aber alles verschwindet.

Ich dachte es würde weh tun,
es tut weh,
im Herzen.

Nur für einen Moment Glück,
musste ich Jahrzehnte leben.

Ich würde Jahrtausende leben,
um nur wieder diesen einen Moment zu erleben.

Doch für mich ist dieser Moment vergangen.

Lebe! Nur für diesen einen Moment!

 

Schuldig

Du sagtest, ich werde nie allein sein,
jetzt bin ich allein.
Ich habe Angst, wenn ich zurückdenke tut es weh,
du warst so stark.
Du machtest mir Mut, aber jetzt bin ich diejenige, die stark sein muss.
Du warst doch alles was ich hatte, ich lebte nur für dich,
du konntest in meine Seele blicken und verstandest mich sofort.
Nur mit dir war ich glücklich,
nur bei dir schlug mein Herz.

Nur bei dir schlug es.

Jetzt steht es still und erfriert.
Du bist nicht mehr da, wer blickt jetzt noch in meine Seele?
Wir wollten doch zusammen gehen, warum lässt du mich jetzt allein?
Es fällt mir schwer meine Gedanken zu ordnen,
am liebsten würde ich schreien, aber keiner würde es verstehen,
also schweige ich.
Doch irgendwann ist es zu spät um zu schreien,
ich sollte den Moment nutzen, aber ich bin nicht stark genug.
Du hättest es längst getan, aber ich bin zu schwach ohne dich.
Ich werde erst stark genug sein, wenn alles um mich herum kalt ist.

Mein Körper ist leer, ich will nicht ohne dich leben,
doch du zwingst mich dazu, ich konnte nichts für dich tun,
ich weiß, dass es falsch ist mir die Schuld daran zu geben,
aber ich fühle mich einfach schuldig.
Du hast mich allein gelassen, nun bin ich eine unter Millionen,
die schweigt und immer schweigen wird,
ich bin eine unter Millionen, die zu schwach ist um zu kämpfen,
deshalb folge ich dir.

Hier bin ich ohne dich nicht glücklich,
aber bei dir bin ich glücklich,
warum darf ich nicht glücklich sein?

Verständnis

Ich sah in deine Seele,
du standest nur da und lächeltest.

Dieses Lächeln war voller Trauer,
es ließ mich erfrieren.

Du wusstest es, doch ich glaubte nicht daran,
du nahmst meine Hand.

Sie war kalt und voller Schmerz,
deine Augen ließen mich ertrinken.

Ich war allein,
du warst sicher.

Dann verstand ich plötzlich,
ich ließ dich los.

Zum ersten Mal sah ich dich in diesem Moment glücklich,
du gingst die letzten Schritte.

Mein Herz zerfiel,
ich ließ dich gehen.

Der Wind trug die unendliche Stille,
wir wussten beide das es das richtige war.

Wie ein Engel schwebtest du davon,
der Himmel trug dich.

Deine letzten Worte werde ich nie vergessen;
"Endlich leben".

Bewusst

Wir ahnten es nicht, aber du fühltest es,
du wusstest es genau, aber du sagtest nichts.

Warum?

Du wolltest dir den Schmerz ersparen,
aber ich muss mit ihm leben.

Vielleicht wolltest du es sogar,
du wolltest es nicht verhindern.

Warum?

Als der Tod durch die Luft blitzte,
bliebst du stehen.

Ich sah in deine Augen und sah,
dass du bereit warst.

Warum?

Der Schmerz durchdrang dich,
aber du schriest nicht.

Du warst bereits weg,
nur ich konnte dich noch sehen.

Warum?

Dein Körper fiel endlos tief,
ich lief zu dir.

Ich nahm deinen Atem,
ich wollte bei dir sein.

Warum?

Du lagst da, dein Atem schwer,
ich gab dir meine Seele.

Du gingst und ich lebte mein Leben in Stille,
ich vergaß dich nie.

Warum?

Du hattest meine Seele.

 

 

©Phanteras 2006