Titel: 

Die verlorenen Töchter
Autor:
LMR1983
E-Mail:
-
Kategorie:
Romantik/Drama
Spoiler:
Vierte Staffel (wie imma...*g*)
Rating:
PG-13 (oder mehr...*g*)
Hauptcharaktere :
Alle sind vertreten, hauptsächlich aber M/R.
Disclaimer:
Die Charaktere gehören mir nicht.
Inhalt:
Ein Findelkind bringt das Leben der Baumhausbewohner völlig durcheinander und vor allem auch die Gefühle von Marguerite.
A/N:
-

 

Es war wieder einmal sehr heiß auf dem Plateau. Das Quecksilber schaffte locker die 40-Grad-Marke. Und das war sogar zuviel für Finn, die eigentlich immer sehr hart im Nehmen war. Sie war heute gemeinsam mit Veronica auf die Jagd gegangen, doch beide Frauen bereuten ihren Entschluss schon bald.
"Wow, ist mir heiß!" stöhnte Finn.
"Nicht nur dir" behauptete Veronica und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Ich habe hier schon lange keinen so heißen Tag mehr erlebt!"
"Tja, und ich noch nie" behauptete Finn. "Wie gerne würde ich jetzt in einen kühlen See springen, geschützt durch ein dichtes Blätterdach, so erfrischend..."
"Hey hör auf ich werd noch ganz verrückt davon!" jammerte Veronica. "Ich würde mich ja auch zu gerne in die Fluten stürzen, aber der nächste See ist sehr weit entfernt. Wir sollten lieber wieder zum Baumhaus zurück. Dort können wir ja kalt duschen!" schlug sie vor.
"Wir beide, ganz allein?" witzelte Finn und grinste Veronica von der Seite an. Diese schaute nur genervt zurück, drehte sich um und lief ohne ein weiteres Wort in Richtung Baumhaus zurück.
"Hey war doch nicht so gemeint, Veronica, bitte du kannst doch wieder mit mir reden, bitte bleib doch stehen, verdammt ich..." rief Finn, wurde aber von Veronica unterbrochen, die stehen geblieben war, eine Hand auf Finns Arm legte und ihr bedeutete, still zu sein.
"Shhh!" zischte sie.
"Was?" flüsterte Finn zurück.
"Hörst du das denn nicht?" fragte Veronica und lauschte nochmal genau.
"Nö, was soll da sein?" fragte Finn wieder in normaler Lautstärke. "Also ich höre nichts, vielleicht bildest du dir nur was ein Veronica!"
"Sei doch mal leise Mensch!" zischte sie wieder. "So kannst du sicher nichts hören!"
Beide Frauen horchten leise in den Jungel hinein. Und tatsächlich! Ein leises Weinen war zu hören!
"Da weint jemand...hört sich nach nem Baby an!" meinte Finn, wieder etwas leiser.
"Ja los komm mit, wir suchen danach!" forderte Veronica auf und schlich langsam vorwärts.

Die beiden Frauen trauten ihren Augen kaum, als sie das winzige Wesen fanden. Es war eingebettet in einen Weidenkorb und weinte kläglich vor sich hin.
"Oh mein Schatz wer hat dich denn hier zurückgelassen?" fragte Veronica traurig und nahm das kleine Geschöpf hoch. Das Baby wurde sofort ruhiger. "Ist ja gut, Schätzchen alles wird wieder gut. Nun bist du nicht mehr allein!"
"Schau mal nach was es ist!" forderte Finn und hüpfte von einer Stelle zur anderen.
"Warum interessiert dich das so?" fragte Veronica skeptisch.
"Ich bin halt neugierig! Los schau nach!" drängelte sie, worauf Veronica schließlich nachgab.
"Na gut warte mal, ich leg es wieder ins Körbchen...so...warte...es ist ein Mädchen! Na bist du jetzt zufrieden?" fragte Veronica, die das Baby mittlerweile wieder in die Decke eingewickelt und auf den Arm genommen hatte.
"Oh ja wie süß, darf ich sie auch mal halten?" fragte Finn aufgeregt.
"Meinetwegen, aber sei vorsichtig!" warnte Veronica. "Hier hast du sie!"
"Ja sicher bin ich vorsichtig...oh bist du aber süß!"
"Los komm Finn, wir gehen sofort zum Baumhaus zurück. Da sind wir und vor allem auch die Kleine in Sicherheit!" meinte Veronica beunruhigt und schnappte sich das Körbchen. Sie hatte angst, irgendeinem Dinosaurier zu begegnen. Das Baby würde ihnen dann sicher keine gute Hilfe sein.
"Ja gut aber ich werde sie tragen!" sagte Finn entschlossen.
"Von mir aus" seufzte Veronica und so machten sich beide Frauen auf den Weg zurück zum Baumhaus.

***

Marguerite Krux saß am Küchentisch des Baumhauses und fächerte sich mit einem Palmenwedel Luft zu.
"Oh Gott, so heiß war es lange schon nicht mehr!" stöhnte sie und griff erneut zu einem Glas Wasser. Sie leerte es schnell, doch es brachte keinerlei Linderung von der Hitze.
"Tja Marguerite, wie wär's wenn du dir mal was luftigeres anziehen würdest?" fragte Roxton keck. Er schlenderte zu ihr rüber und setzte sich mit einem breiten Grinsen zu ihr an den Tisch. Ihm war wohl sicher auch sehr heiß, denn er hatte sein Hemd ausgezogen und saß nun mit freiem Oberkörper da.
Marguerite ließ ihren Blick kurz über seine Brust schweifen, bevor sie zurückschlug.
"Nun, Lord Roxton, mir würde es höchstwahrscheinlich schon helfen, wenn Sie mit diesem schönen Fächer hier die Hitze von meiner Haut vertreiben würden!" schnurrte sie und hielt ihm den Palmenwedel hin.
Roxtons Grinsen wurde nur noch größer. Er liebte solche Wortspielchen zwischen Marguerite und ihm.
"Oh Milady es wäre mir wirklich eine Ehre, aber ich bin mir nicht sicher, ob.oh was ist denn das!" rief er aus, als sich der Fahrstuhl plötzlich betätigte. "Das sind doch nicht schon Finn und Veronica, so schnell haben sie was gefangen?" fragte er.
Auch Challenger kam gerade aus seinem Labor hoch und wunderte sich, warum die beiden Frauen jetzt schon zurück waren.

Als der Fahrstuhl oben ankam, sahen die drei Freunde Finn und Veronica verdutzt an. Denn statt einem Raptor oder Wildschwein hatten sie ein Baby mitgebracht.
"Also wirklich, ein Kind werde ich nicht zu Abend essen!" witzelte Marguerite ironisch und fing sich deshalb gleich ärgerliche Blicke von ihren vier Freunden ein.
"Schon gut, war ja nur ein Witz" sagte sie und verdrehte die Augen.
"Wo habt ihr denn das Baby gefunden?" wollte Challenger wissen und nahm es Finn ab, die das Kleine nur widerwillig hergab.
"Wir haben auf einmal ein Weinen gehört und sind dem nachgegangen. Dann fanden wir dieses kleine Mädchen hier, es lag in dem Weidenkorb" erzählte Veronica und legte das Körbchen auf den Tisch.
"Es ist ein Mädchen" redete Finn mit einem Grinsen dazwischen.
"Ja und was für eine Hübsche du bist! Wer setzt denn nur so ein nettes kleines Kind aus?" fragte Roxton mitfühlend und nahm Challenger die Kleine ab. Das Baby sah immer nur von einem zum anderen, es war sichtlich erstaunt über die vielen Gesichter und die neue Umgebung.

Marguerite dagegen entschuldigte sich und zog sich in ihr Zimmer zurück. Sie konnte einfach nicht in der Gegenwart dieses Babys bleiben. Jeder streichelte es und knuddelte es und kümmerte sich liebevoll um es. Sie konnte das einfach nicht und würde sicher keine gute Ausrede finden, wenn ihr einer das Baby auf den Arm geben wollen würde.

***