Es war ende Oktober und draußen regnete es in Strömen. Challenger war in seinem
Labor und versuchte, soviel Strom wie nur möglich zu bekommen, Veronica und Finn
saßen in der Küche und übten lesen und Marguerite und Roxton waren in ihrem
Zimmer und redeten. "Marguerite, was ist los? Du bist den ganzen Tag schon so
still" ,Roxton ging zu seiner Freundin hinüber du legte seine Hand auf ihre
Schulter. "John, weißt du, welchen Tag wir heute haben?" "Halloween" ,antwortete
Roxton sofort. "Ich habe Angst John, denn die letzten 2 Jahre, die wir jetzt
hier sind, ist jedes Halloween etwas unheimliches passiert..." "Keine Angst, ich
bin ja bei dir! Und wir können das Baumhaus heute Abend eh nicht mehr verlassen,
es zieht ein Unwetter auf." In diesem Augenblick krachte ein lauter Donner, gar
nicht weit vom Baumhaus entfernt. Marguerite stieß einen Schrei aus und
klammerte sich an Roxton. Auf dessen Gesicht breitete sich ein Lächeln aus.
"Ganz ruhig, mein Schatz" und er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann blitzte
es und das Licht ging aus. Sie klammerte sich noch mehr an ihm fest. "Komm, wir
gehen zu den anderen" ,sagte Roxton.
Challenger stieß einen Fluch aus. "Verdammt! Ich krieg keinen Strom mehr! Haben
wir noch Kerzen da?" Veronica und Finn suchten die Kerzen zusammen und alle
setzten sich an den Tisch. "Cool, voll gruselig jetzt!", schwärmte Finn
strahlend. Marguerite zitterte und drückte Roxtons Hand. "Was ist los
Marguerite?", fragte Veronica ihre Freundin. "Nichts", log diese. "Wisst ihr,
heute ist Halloween und in der Zukunft, als wir in den Schächten gehaust haben,
haben wir uns immer Gruselgeschichten erzählt. Wollt ihr eine hören?", fragte
Finn ganz aufgeregt. Alle bis auf Marguerite stimmten zu.
Der Wind heulte auf und Finn begann mit tiefer, geheimnisvoller Stimme zu
sprechen. "Vor langer Zeit da lebten drei Hexen, die verwandelten jeden, der sie
sah in Stein. Doch jeden Vollmond um Mitternacht erwachten diese unglücklichen
Menschen und versuchten verzweifelt den Fluch los zu werden..." Es donnerte und
blitzte erneut und Marguerite zuckte zusammen. "...einmal schaffte es ein Mann
den Fluch zu brechen und schwor Rache..." Weiter kam sie nicht, denn auf einmal
fielen alle Bücher aus dem Regal. Marguerite schrie auf und verkroch sich in
Roxtons Arme. Alle schreckten auf und guckten sich um. Doch es war nichts zu
sehen. "w w was w war d das?", fragte Marguerite mit zitternder Stimme. "Keine
Ahnung", antwortete Veronica. "Wahrscheinlich war es nur der Wind", meine
Challenger. "Sei nicht albern George", sagte Finn. "Ein Windstoß könnte nie die
ganzen Bücher runter werfen!" "Veronica!" "Veronica!" "Wer ist da? Malone??",
nun zitterte auch Veronicas Stimme. "Veronica, ich bins, aber ich könnt mich
nicht sehen, ich bin..." "Was? Bist du etwa tot?" Veronica hatte Tränen in den
Augen. Sie bekam keine Antwort, denn genau in dem Moment fiel Roxtons Weinglas
um, obwohl es keiner berührt hatte. "Was war denn das schon wieder?" Marguerite
war der Verzweiflung nah. "George!" "Summerlee?", fragte Challenger erstaunt.
"Was ist hier los?" "Heute ist Tag der Geister und Erscheinungen, George!" ,
sagte Summerlees Geist. "Bedeutet das, dass ihr aus dem Jenseits zu uns
sprecht?", fragte Challenger. "Nein, ich lebe, auch lebende können in dieser
Nacht Teleportieren, wenn sie etwas wichtiges zu erledigen haben" ", antwortete
Ned, "Allerdings nicht für lange..." "Ned...", flüstere Veronica. "Marguerite,
es wird etwas schreckliches passieren, wenn du nicht das tust, was du schon
lange tun wolltest!" Summerlees Hologramm begann zu flackern. "W was tun
Arthur?", Marguerite zitterte. Es donnerte direkt über dem Baumhaus."Du weißt
schon, was zu tun ist, Marguerite!" Summerlee verschwand. Marguerite stand auf
und ließ in ihr Zimmer, ihr standen Tränen in den Augen und sie wollte nicht,
dass das jemand sieht. 'Warum gerade ich? Was hat er nur gemein?' Roxton ging
ihr nach. "Ich hab es doch gewusst, John!", schluchzte sie, "hab ich dir vorhin
nicht gesagt, dass etwas passieren wird?" Tränen liefen über ihr Gesicht und
tropften auf ihre Bluse. "Mein Schatz, ich werde dich beschützen, solange ich
lebe, das schwöre ich dir. Roxton strich ihr mit der Hand eine Strähne aus dem
Gesicht und küsste sie zärtlich. Auf einmal wusste Marguerite, was Summerlee
gemeint hatte. Sie nahm alles, was sie hatte zusammen und sagte: "John, ich
liebe dich!" Er strahlte. Sie war froh, dass sie es endlich von ganz alleine
geschafft hatte, es ihm zu sagen.
"Ned, wo bist du? Warum hast du mich verlassen?", fragte Veronica verzweifelt.
"Ich musste es tun, Veronica, aber ich werde immer bei dir sein. Ich bin in
ei..." Malones Hologramm begann zu flackern, wurde schwächer und schwächer, bis
es erlosch. "NNEINN!!!! Malone!! Bleib bei mir Ned!!! Veronica sprang auf und
lief zu der Stelle, wo sie Ned gesehen hatten. Tränen liefen über ihre Wangen
und sie brach zusammen. Finn nahm sie in die Arme und versuchte, sie zu
beruhigen. "E er w wollte g gerade sagen, w wo er ist...", stammelte sie unter
Tränen. "Veronica, er liebt dich sehr und er ist immer bei dir, das hat er
gesagt, und jetzt weißt du, dass er noch lebt. Denke immer an ihn, dann wird die
nichts geschehen!"
Summerlees Geist schwebte noch immer über dem Baumhaus und er lächelte. "Wie
schnell Marguerite weiß, was sie zu tun hat, wenn sie denkt, dass etwas
passieren wird. Ich hoffe nur, sie hat ihre Lektion gelernt und nimmt es sich zu
Herzen!!" Damit konnte er wieder ins Jenseits zurückkehren und übe seine Freunde
wachen.
"Wollt ihr noch das Ende der Geschichte hören?", fragte Finn hoffnungsvoll.
"Lass mal Finn, ich glaube, wir haben fürs erste genug!", sagte Challenger
lächelnd.
Auf einmal ging das Licht wider an und der Sturm hatte sich verzogen.
Marguerite lag auf dem Bett in Roxtons Armen und hatte die Augen geschlossen. Er
flüsterte ihr einige schöne Dinge ins Ohr, damit sie sich beruhigte. Und es
schien zu wirken, sie atmete nicht mehr so schnell und schlief langsam ein. "Das
war mal wieder ein anstrengendes Halloween", sagte Roxton, "Neddyboy, wo bist
du? Warum kommst du nicht zurück"?, fragte er, während er an die Decke sah.
"Oh Ned, wo bist du nur?", fragte Veronica bevor sie auch einschlief. Und sie
merkte nicht, wie ihr eine blaue, fast unsichtbare Gestalt über die Haare strich
und ihr einen Kuss gab.
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