Finn ist gerade mit Veronika auf dem Weg zurück zum Baumhaus. Sie kommen von Zanga Dorf, in dem sie so eben Assay besuchten, da diese im 3ten Monat schwanger
ist.
"Was denkst du Veronika, was es wohl werde wird?" fragt Finn. "Ich hab keine
Ahnung, aber ich habe so das Gefühl, dass es ein Mädchen wird," antwortet
Veronika. "Und was denkst du, was es wird?" fragt sie nun ihre Begleiterin. "Ich
habe das Gefühl, dass es ein Junge wird," schätzte Finn.
"Wir können ja eine Wette abschließen," schlug Finn vor. "Um was sollen wir denn
wetten?" fragt Veronika sie interessiert. "Ich weiß auch nicht, vielleicht, dass
der wo verliert einen Monat lang Challenger im Labor und bei seinen
wissenschaftlichen Ausflügen helfen muss," meinte Finn und sah Veronika fragend
an. "Gut, ich bin dabei und ich wünsche dir jetzt schon mal viel Spaß mit
George," entgegnete Veronika lachend. "Das werden wir ja noch sehen, wer von uns
in sechs Monaten was zu lachen hat," erwiderte Finn grinsend.
Nach einer Weile entschlossen sie sich eine kleine Pause einzulegen, um etwas zu
essen.
"Ich sah vorhin einen Bach. Ich gehe kurz dort hin um unsere Wasserbehälter
aufzufüllen," sagte Finn und macht sich auch gleich auf den Weg dort hin. "Aber
sei vorsichtig," rief ihr noch Veronika hinterher.
Finn füllte gerade den zweiten Behälter als sie ein merkwürdiges Geräusch hinter
sich hörte. Sie dreht sich sofort um, um zu sehen was dort war.
Eine alte Frau mit grauen langen Haaren stand vor ihr.
"Wer sind sie und wo kommen sie her?" fragt sie Finn überrascht.
"Mein Name ist Shalia und du bist Finn, nehme ich an," stellte sich die alte
Frau vor. "Stimmt, aber woher wissen sie das?" fragt sie Finn erschrocken. "Ich
weiß alles, ich weiß auch dass du aus der Zukunft kommst," entgegnete Shalia
freundlich.
"Wenn sie allwissend sind, dann kennen sie auch bestimmt den Weg vom Plateau,"
meinte Finn, als ihr klar wurde, dass dies Challenger bestimmt brennend
interessieren würde.
"Ja, ich kenne den Weg vom Plateau, aber ich kann es dir nicht sagen," erwiderte
die alte Frau. "Warum nicht?" fragte Finn ungläubig. "Weil es mir verboten ist,
mein wissen mit anderen zu teilen," erklärte sie Finn, "aber ich möchte was
anderes mit dir teilen," fügte sie hinzu.
Ehe es sich Finn versah, hatte sie so was ähnliches wie Sand in den Augen und
verlor auch zugleich das Bewusstsein.
Veronika machte sich langsam Sorgen, da Finn schon ziemlich lange weg ist. Sie
macht sich langsam auf den Weg, um nachzusehen wo sie denn so lange blieb.
"Finn, wo bist du," rief sie, als sie am besagtem Bach ankam. Veronika sah sich
suchend um, bis sie plötzlich Finn bewusstlos am Boden liegend sah. Sofort
rannte sie zu ihr hin, "Finn, was ist passiert?" rief sie beunruhigt, während
sie versucht ihre Freundin zu wecken.
Doch sie rührte sich nicht. Veronika fühlte sofort den Puls und stellte
erleichternd fest, dass er noch schlägt.
Veronika sah sich um, fand aber keine Erklärung für Finns Bewusstlosigkeit. Es
gab keine Kampfspuren, oder Anzeichen dafür dass sie sich den Kopf gestoßen hat.
Veronika blieb nichts anderes übrig, als Finn bis zum Baumhaus zu tragen.
Währenddessen wurde Roxton gerade mit der Reparatur der Windmühle fertig, als er
Marguerite kommen sieht.
"Hat dich Challenger schon gehen lassen?" fragt er sie mit gespielter
Überraschtheit. "Aus unerklärlichen Gründen, hielt er es anscheinend für das
beste, alleine weiter zu machen," erzählt ihm Marguerite lächelnd. "Aus
unerklärlichen Gründen?" fragt er sie ungläubig und zieht dabei eine Augenbraun
nach oben. "Mir soll es Recht sein, denn ich bin ebenfalls geradeeben fertig
geworden," fügte er noch hinzu.
"Es ist heute ziemlich heiß. Was hältst du davon, wenn wir ein wenig schwimmen
gehen?" fragt sie Roxton lächelnd. "Ich habe keinen Badeanzug dabei," entgegnet
sie ihm entschuldigend. "Das mach doch nichts, ich habe ja auch keine Badehose
dabei," versuchte er sie zu überreden.
"Ich glaube, ich sollte noch mal nachsehen, ob Challenger vielleicht doch noch
meine Hilfe braucht," versuchte sich Marguerite herauszureden und machte sich
auch gleich auf den Weg zurück zum Baumhaus.
"Marguerite, warte," rief Roxton ihr nach und hielt sie schließlich am Arm fest.
"John, lass mich gehen," bat sie ihn auffordernd. "Du kannst gehen, aber erst
will ich mit dir reden," entgegnet ihr Roxton, wobei Marguerite immer noch mit
dem Rücken zu ihm gedreht ist.
"Marguerite, so kann es doch nicht weiter gehen, du gehst mir ständig aus dem
Weg," fing Roxton an. " Immer wenn ich einen Schritt auf dich zu mache, machst
du zwei Schritte von mir weg," fügt Roxton betrügt hinzu.
Marguerite dreht sich langsam zu ihm um, "John, das stimmt doch gar nicht," sagt
sie leise und ruhig. "Tut es nicht? Immer wenn ich anfange von uns zu reden,
findest du eine Ausrede und rennst davon," erklärt er ihr. "Vielleicht macht es
den Anschein, aber ich renne nicht von dir davon," erklärt sie ihm. "Wenn du
nicht von mir davon rennst, vor was dann?" fragt er sie ratlos. Marguerite sah
ziemlich gequält aus und konnte ihm auch nicht in die Augen sehen, sondern
starte mit glasigen Augen in den Boden.
"Marguerite, deine Vergangenheit ist mir doch vollkommen egal, alles was zählt
ist das hier und jetzt und die Zukunft," versucht er sie zu beruhigen, "unsere
Zukunft," fügte er leise hinzu.
"Du hast etwas besseres verdient, als mich," versucht ihn Marguerite, von der
Idee mit einer gemeinsamen Zukunft mit ihr, abzubringen.
"Hatten wir das nicht schon mal?" fragt er sie leicht scherzend. "Du bist viel
zu streng zu dir selbst. Ich liebe dich Marguerite und nichts wird das ändern
können," gestand er ihr und in seiner Stimme konnte sie hören wie ehrlich er
dies meinte.
Marguerite sah langsam zu ihm auf, um ihm in die Augen sehen zu können. Sie
konnte die ganze Liebe, die er für sie empfand in ihnen spiegeln sehen. "Ich
liebe die auch," erwidert sie leise, fast wie ein flüstern.
Roxton bekam ein erleichtertes Gesichtsausdruck und beugte sich langsam zu ihr
vor. Vorsichtig berührte er ihre Lippen mit den seinen. Sie erwidert seinen Kuss
zaghaft. Bevor der Kuss leidenschaftlicher werden konnte, hörten sie aus der
Ferne, Veronika nach ihnen rufen.
Sofort schnappte sich Roxton sein Gewähr, dass noch neben ihm auf dem Boden lag
und rannte in die Richtung aus der ihre Rufe kamen.
Marguerite folgte ihm und schon nach kurzer Zeit kamen sie bei der erschöpften
Veronika an, die Finn über ihre Schulter trug.
"Was ist passiert?" fragte Roxton besorgt, während er ihr Finn abnahm, um sie
den Rest bis zum Baumhaus zu tragen.
"Ich weiß es nicht. Wir waren auf dem Weg zurück nach Hause, als wir eine Pause
einlegten. Finn wollte nur mal kurz unsere Trinkbehälter am Bach auffüllen und
kam dann nicht mehr wieder. Als ich dann nachsah, wo sie so lange blieb, fand
ich sie bewusstlos am Boden liegen," erzählte Veronika fast atemlos.
Als sie im Baumhaus waren, riefen sie gleich nach Challenger. Roxton legte Finn
vorsichtig in ihr Bett. "Was ist denn los?" fragt Challenger aufgeregt, als er
in ihr Zimmer stürmte, nachdem er die Anderen nach ihm rufen hörte.
Veronika erzählte ihm was geschehen ist und Challenger untersuchte Finn
daraufhin, konnte aber auch keine Erklärung für ihre Bewusstlosigkeit finden.
Challenger hielt es für das Beste, Finn erst einmal ausruhen zu lassen, da er
hoffte dass sie von selbst wieder aufwachen würde. Alle bis auf Veronika
verließen das Schlafzimmer und begaben sich in die Küche.
"Was denkst du was sie hat?" fragt Marguerite Challenger ein wenig besorgt. "Um
ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Es gibt keine Anzeichen dafür das sie sich
den Kopf angestoßen, oder einen Schlag auf den Kopf bekommen hat. Wir können nur
hoffen, dass sie von selbst wieder aufwacht," erklärte Challenger hilflos.
"Erst verschwindet Summerlee, dann Melone und jetzt Finn, zumindest ihr
geistiger Zustand," erläutert Marguerite und die anderen konnten spüren, wie
nahe es ihr ging.
Roxton nimmt unter dem Tisch beruhigend ihre Hand, da er wusste, dass sie dies
niemals vor anderen dulden würde und erklärte ihr, dass Melone wiederkommen
würde und Finn bald ihr Bewusstsein wieder gelangen würde. Marguerite hätte
normalerweise einen Einwand gebracht, aber sie wollte vor Challenger nicht so
zerbrechlich wirken und stimmte daher Roxton zu.
Währenddessen hält Veronika Finns Hand und legt ihr kühlende Umschläge auf die
Stirn. Sie redet immer wieder auf Finn ein, dass diese doch wieder wach werden
soll, da sie ihr sonst sehr fehlen würde.
Nach einer Weile bewegte sich Finn plötzlich ein wenig. Veronika schrick davon
richtig auf, da sie das zwar erhofft, aber nicht wirklich erwartet hatte.
"Finn, wach auf," fordert sie ihre Freundin hoffend auf. Finn bewegte sich immer
mehr und es schien wirklich so, als würde sie jetzt aufwachen. Veronika rief
sofort nach den anderen.
Sofort stürmten alle drei besorgt ins Zimmer und Veronika erklärte ihnen, dass
Finn soeben dabei ist aufzuwachen. Alle warteten darauf das Finn ihre Augen
aufschlägt.
`Mach schon, mach deine Augen auf, dass kann doch nicht so schwer sein´
`Ich bin wirklich gespannt, was ihr wiederfahren ist. Hoffentlich wacht sie
jetzt auf´
`Sie wird es schaffen, Finn kann sowieso nie still sitzen, da hätte mich es
wirklich gewundert, wenn sie für länger liegen würde´
`Hoffentlich geht es ihr gut und sie hat nicht so was wie Gedächtnisverlust´
Finn macht langsam ihre Augen auf und schaut nun auf vier Personen, die sie
besorgt anstarren.
"Was ist denn hier los?" fragt sie verwirrt. `Natürlich, wir machen uns hier
sorgen und derweil fehlt ihr noch nicht mal was´ hörte sie von Marguerite. "Du
warst den halben Tag bewusstlos, kannst du dich noch erinnern was am Bach
geschehen ist?" fragt sie nun Veronika. "Nicht mehr wirklich, aber ich kann mich
noch an eine alte Frau erinnern, an mehr aber nicht," erzählte Finn angestrengt.
`Interessant. Was es wohl mit der alten Frau auf sich hat´ hörte Finn nun aus
Challengers Richtung, obwohl dieser nicht seinen Mund bewegte. "Es ist wohl
besser, wenn du dich noch ein wenig ausruhst, vielleicht kannst du dich ja
später an mehr erinnern," sagte Challenger und machte die anderen darauf
aufmerksam, ihr Zimmer zu verlassen. `Jetzt wo es Finn besser geht, kann ich
hoffentlich das Gespräch mit Marguerite weiterführen´ hört sie von Roxton bevor
dieser als letztes ihr Zimmer verlässt.
"Au man, ist das krass," sagte Finn zu sich selbst, als sie wieder vollkommen
alleine in ihrem Zimmer ist, "ich kann die Gedanken anderer hören," fügte sie
noch flüsternd zu sich selbst hinzu.
Erst schien sie erschrocken darüber zu sein, aber als sie ein wenig darüber
nachdachte und darüber was für Vorteile dies haben kann, huschte ihr ein Lächeln
über das Gesicht.
Sie entschied sich doch noch ein wenig zu schlafen, da es so scheint, dass noch
eine sehr aufregende Zeit vor ihr lag.
Finn hat die
ganze Nacht hindurch geschlafen und wird nun durch den Sonnenschein, der durch
ihr Fenster kommt, langsam wach. Sie nahm durch die Geräusche, die aus der Küche
kommen, an, dass die Anderen auch schon wach sein müssten. Langsam stand sie auf
und machte sich auf den Weg in die Küche. Bevor sie ihr Zimmer verließ, fiel ihr
noch mal ein, was gestern passiert ist. Nach kurzem überlegen, nahm sie an, dass
sie sich dies nur einbildete und sie das wohl letzte Nacht geträumt haben muss.
"Guten Morgen Finn," wünschte ihr Marguerite, als Finn gerade an den
Frühstückstisch ankam. `Endlich erscheint sie auch mal, eigentlich währe sie
heute Morgen mit Frühstückmachen an der Reihe gewesen, aber nein, es bleibt ja
wiedereinmal alles an mir hängen´ kam aus Marguerites Richtung. Finn schaute
erst verwirrt, wünschte aber dann doch noch allen einen guten Morgen.
Finn setzte sich und nahm sich ein Toastbrot, das Challenger extra für sie
getoastet hat. `Ob ich sie jetzt schon auf die gestrigen Ereignisse ansprechen
soll, oder erst später?´ hört sie Challenger sich fragen. "Wie geht es dir heute
Finn?" fragt Challenger sie. "Gut, danke der Nachfrage," antwortet sie ihm ein
wenig aus den Gedanken gerissen, da sie so beschäftigt war allen zuzuhören,
worüber sie so nachdachten.
`Ist er nicht der reinste Gentleman?´ hört sie Marguerite denken, nachdem Roxton
ihr noch mal Kaffee nachschenkte. `Sie ist so wunderschön, ich könnte ihr jeden
Morgen Kaffee einschenken, für den Rest meines Lebens´ hört sie Roxton denken,
nachdem er Marguerites Lächeln vernommen hatte. `Ich wünschte Ned währe hier´
hört sie von Veronika, als sie die Blicke die sich Roxton und Marguerite
zuwarfen sah.
Finn fühlte sich erst ziemlich unwohl, die Gedanken der Anderen zu belauschen,
aber dann dachte sie, dass es schon einen Grund geben wird warum sie diese Gabe
bekommen hat und da sie sowieso nichts dagegen machen konnte, hörte sie einfach
weiter zu.
"Kannst du dich erinnern, was gestern passiert ist?" fragt Challenger sie
interessiert. Finn wand sich wieder ihm zu, um ihm zu antworten. "Ich kann mich
nur daran erinnern, dass ich an einem Bach unsere Wasserbehälter auffüllen
wollte. Dann stand plötzlich eine sehr alte Frau hinter mir. Sie erzählte mir,
dass ihr Name Shalia sei und das sie allwissend ist, doch das sie mir nicht
verraten könne wo der Weg vom Plateau ist und dann wachte ich hier im Baumhaus
auf," erzählte sie Challenger ausführlich, bis auf den Teil, dass sie die
Gedanken Anderer seitdem lesen kann.
Nachdem alle mit dem Frühstück fertig waren, machte sich Marguerite auf den Weg
die Wäsche zu waschen, Veronika, sich um den Garten zu kümmern, John ging Jagen,
Challenger ging in sein Labor und Finn blieb vorerst allein im Esszimmer zurück.
Challenger hat ihr zwar gesagt, sie solle sich noch ausruhen, aber Finn dachte
sich, dass wenn sie schon mal solch eine Fähigkeit hat, sollte sie diese auch
nutzen, wer weiß wie lange sie diese noch besitzt. Sie konnte sich zwar zuerst
nicht entscheiden, wessen Gedanken sie mehr interessierten. Ihr wurde aber
relativ schnell klar, welche Person die geheimnisvollste von allen ist.
Sie machte sich sofort auf dem Weg und kam auch sehr schnell am kleinem See an,
an dem diese Person mit dem Rücken zu ihr arbeitete.
"Hi Marguerite, soll ich dir helfen?" fragt Finn sie plötzlich. Marguerite hat
sich erschrocken, da sie damit nicht rechnete und hätte beinahe eins von Johns
Hemden davon schwimmen lassen. "Finn, was machst du denn hier? Hat Challenger
dir nicht Bettruhe verordnet?" fragt Marguerite sie und dreht sich zu ihr um. `
Was will sie denn hier, als ob ich nicht genug zu tun habe, jetzt soll ich auch
noch Babysitter spielen´ hört Finn sie denken.
"Ja hat er, aber du kennst doch Challenger er übertreibt es immer ein wenig und
ich dachte mir, du könntest vielleicht Hilfe gebrauchen," erklärt ihr Finn
freundlich, da Marguerite es ihr nicht anmerken durfte, dass Finn wusste was
diese soeben dachte.
"Könnte ich wirklich. Nimm dir einfach was aus dem Korb, du weißt doch
hoffentlich wie das geht," entgegnet sie Finn ein wenig misstrauisch und wendete
sich wieder ihrer Arbeit zu. `Finn hilft mir bestimmt nicht freiwillig, da
steckt irgendwas dahinter, niemand macht was umsonst´ fing Marguerite an darüber
nachzudenken und Finn hörte ihr gespannt zu, während sie versucht eins der
Handtücher sauber zu bekommen.
`Vielleicht macht sie es ja doch freiwillig und versucht nur mehr Zeit mit mir
zu verbringen... so ein Blödsinn, als ob Finn, ...als ob irgendjemand freiwillig
Zeit mit mir verbringen will... Außer vielleicht John... aber er ist bestimmt
wie all die anderen Männer auch... nein, John ist anders... hoffe ich...nein,
weiß ich... er ist was besonderes... und er ist der erste Mann, der mich
wirklich liebt, so wie ich bin... und den ich auch liebe... aber ich weiß dass
wir keine gemeinsame Zukunft haben... es ist einfach unmöglich... auch wenn er
es anscheinend nicht einsieht... er hat was besseres als mich verdient... und
wenn er erst mit einer Anderen zusammen ist und mit ihr ein glückliches Leben
führt, so wie er es verdient hat... wird er froh sein, sich doch noch richtig
entschieden zu haben´ Finn konnte nicht nur diese Gedanken von Marguerite hören,
sondern auch die ganzen Emotionen die sie dabei hatte fühlen. Finn wusste, dass
die beiden etwas füreinander empfinden, aber dass es so ernst ist, hätte sie
nicht gedacht.
"Marguerite, kann ich das so lassen?" fragt Finn sie und streckt ihr das
Handtuch entgegen, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Marguerite dreht sich
zu ihr um, "ja, so ist es in Ordnung," antwortet sie ihr und wand sich wieder
Roxtons Hemd zu. `Wer hätte gedacht, dass die aus der Zukunft doch noch
Kenntnisse in der guten alte Waschkunst haben´ dachte Marguerite und musste bei
dem Gedanken lächeln.
Nachdem sie mit dem Waschen fertig waren, trugen sie den Korb mit der nun
sauberen Wäsche zurück, um es aufzuhängen.
Finn hatte sich mehr erhofft, von der hübschen Erbin zu erfahren, da sie nicht
damit gerechnet hatte, dass diese den ganzen Tag an nichts als an Roxton dachte.
Sie hängten die Wäsche an einer Leine auf, die sie innerhalb des elektrischen
Zaunes gespannt hatten. `Ich frag mich was John gerade macht... hoffentlich ist
er nicht mehr sauer wegen gestern Nachmittag... er hat ja Recht... ich weiche im
wirklich immer aus, wenn er sich mir nähert... aber wenn ich mich auf ihn
einlassen würde... währe das sein verderben und das kann ich nicht zulassen...
wie er sich immer um mich bemüht... so süß... aber bei meinen ersten beiden
Ehemännern habe ich das auch immer gedacht... und dann haben sie sich zu dem
genauen Gegenteil entwickelt... noch einmal könnte ich das nicht ertragen... und
ich will es auch nicht... außerdem sobald John von meiner Vergangenheit erfahren
würde, würde er sowieso nichts mehr von mir wissen wollen´ dachte Marguerite,
während sie mit Finn die Wäsche aufhängt.
Finn spürte, dass Marguerite sich in der größten Menschenmenge einsam fühlen
würde. Sie fühlte sich dadurch unwohl, weil sie nicht wusste wie sie darauf
reagieren sollte.
"Marguerite, was denkst du, ob Veronika jetzt nachdem sie soviel über ihre
Eltern in Erfahrung brachte, ihr Mutter auch finden wird?" fragte Finn sie, um
sie auf ein anderes Thema zu bringen. "Ich hoffe es für sie, sie sucht immerhin
schon so lange und da würde ich es ihr schon wünschen," entgegnete Marguerite
ihr.
`Wo wohl meine Eltern sind?... Ob sie manchmal an mich denken?... und wenn ja,
was sie wohl über mich denken?... bestimmt nichts Gutes, sonst hätten sie mich
ja nicht weggegeben... vielleicht mussten sie mich weggeben, zu meinen eigenem
Schutz... nein, das glaub ich nicht... sie wollten mich einfach nicht haben...
meine Eltern haben von Anfang an gewusst, was für ein schlechter Mensch ich
bin... tia und damit hatten sie ja schließlich auch Recht... sie sind bestimmt
ohne mich besser dran gewesen... aber warum gaben sie mir dann dieses
Medaillon?... vielleicht liebten sie mich ja doch... vielleicht nur so ein
Bisschen... ob ich es jemals herausfinden werde?... wenn sie mich geliebt
hätten, hätten sie mich ab und zu in diesen furchtbaren Klosterinternaten
besucht... ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass jemand kommt und mich
abholt... oder mich wenigstens Besucht... aber es kam nie jemand... ich blieb
immer allein zurück... die anderen Kinder hatten schon Recht... ich bin
seltsam... und daher kein bisschen liebenswert´ waren nun Marguerites
Gedankensprünge.
Finn war richtig erschrocken darüber, da sie nicht wusste, dass Marguerite ihre
Eltern gar nicht kannte und das sie ihr ganzes Leben über so einsam war. Sei
musste irgendwas tun um sie aufzuheitern, aber was?
Als sie mit dem Wäscheaufhängen fertig waren und die Körbe gerade weggeräumt
hatten, kam Finn eine Idee, mit der Marguerite bestimmt nicht rechnen würde.
Finn ging auf Marguerite zu und umarmte sie. "Ich hab dich lieb, du bist wie
eine Schwester für mich, die ich nie hatte, aber mir immer gewünscht habe zu
haben," sagte Finn der nun vollkommen verwirrten Marguerite. Marguerite wusste
nicht was sie sagen sollte, da sie damit nicht gerechnet hatte. Finn löste sich
aus der Umarmung und ging nun Richtung Garten. `Was war denn das?´ hört sie noch
Marguerite denken, bevor sie aus ihrer Reichweite war.
Finn schlich sich leise an Veronika heran. Dabei trat sie auf einen Ast, der
dann einen Knacks machte. `Ned!?´ hört sie von Veronika bevor sich diese
Hoffnungsvoll umdrehte. "Nein, ich bin es nur," meinte Finn scherzend. "Wie
meinst du das, ich hab doch gar nichts gesagt," fragt Veronika sie erstaunt.
"Ich.. am... von deinem Gesichtsausdruck konnte ich schätzen, dass du jemand
Anderen erwartet hast," redete sich Finn heraus. "Ach so," erwiderte Veronika.
`Finn benimmt sich seit dem sie Bewusstlos war, irgendwie merkwürdig, ich hab
fast das Gefühl, dass sie uns nicht alles darüber sagte, sondern noch irgendwas
verheimlicht´ dacht Veronika über Finns Verhalten nach.
Finn war richtig erschrocken darüber, wie gut Veronika sie doch einschätzen
konnte. Um nicht noch mehr Aufsehen zu errichten, ging sie Mittagessen für alle
machen.
Als sie mit dem Kochen fertig war, rief sie die andern. Als alle an dem bereits
gedeckten Tisch saßen, begannen sie zu essen.
"Finn ich wusste gar nicht, dass du so gut kochen kannst," lobte Challenger sie.
`Ein wenig länger kochen hätte sie es schon lassen können... na ja, es ist
wenigstens besser, als die Kochkünste von Marguerite´ hört sie Challenger
denken. Die Anderen lobten sie ebenfalls für das gute Essen, aber Gedacht haben
sie alle was anderes.
Nachdem alle fertig waren mit dem Essen, fragte Finn sie, was sie heute
Nachmittag alle so machen. "Also ich werde in meinem Labor sein, da ich gerade
an einer neuen Erfindung arbeite," entgegnete Challenger. `Wenn es fertig ist,
kommen wir endlich nach Hause, da ich damit die Stelle herausfinden kann, an der
keine Aufwinde sind... ich bin ein Genie... wenn ich erst wieder in London bin,
werden die im Zoologischem Institut staunen, was ich alles Erfunden habe...
keiner wird mehr über mich lachen... ich freue mich jetzt schon über ihre
Gesichter, die sie dann machen werden´ hört Finn Challenger denken, während
dieser sich auf den Weg in sein Labor macht.
"Ich werde draußen noch etwas malen," antwortet ihr Veronika. `das wird mich ein
wenig ablenken... ob Ned jemals wieder zurück kommt?... Lebt er noch?... Ich
hätte ihm damals sagen sollen, was ich für ihn empfinde... dass ich mehr als nur
Freundschaft für ihn empfinde... aber jetzt ist es zu spät... Morgen werde ich
mich wieder auf die Suche nach Avalon machen... vielleicht habe ich morgen ja
Glück und ich finde meine Mutter endlich´ dachte Veronika zu sich und sucht sich
schon mal ihre Zeichensachen zusammen.
"Ich habe noch einige Sachen zu flicken," entgegnet ihr Marguerite und ging zum
Balkon, wo ihre Nähsachen sind, ebenso wie die Kleidung mit den Löchern.
"Tia und meine Gewähre sollten mal wieder geputzt werden," antwortet ihr Roxton.
`Und schon wieder geht mir Marguerite aus dem Weg... ich habe gehofft, wir
könnten dort weiterreden wo wir gestern unterbrochen wurden... aber wie immer
konnte sie sich davor drücken´ dachte sich Roxton während er alles für seine
Gewehre herrichtet.
Finn entschloss sich noch ein wenig lesen zu üben und setzte sich mit einem Buch
in einen Sessel, der zwischen dem Tisch an dem Roxton saß und dem Balkon wo
Marguerite nähte, stand.
`Marguerite geht mir immer aus dem Weg... immer wenn ich versuche mich ihr zu
nähern, rennt sie vor mir davon... in der Höhle gestand sie mir, dass sie mich
liebt und ich weiß das sie das tut... ich liebe sie ja auch... sie hat Angst,
dass ich sie verletzte... aber das könnte ich niemals... wer hätte gedacht, dass
ich eines Tages einer Frau so verfallen bin, wie Marguerite,´ dachte John sich,
während er sein erstes Gewähr fertig geputzt und gehwachst hat.
`Ob er jetzt mit Absicht seine Gewähre putzt, nur um in meiner Nähe zu sein?...
Ist er nicht süß?... Ich weiß, er wollte heute bestimmt darüber weiterreden, wo
wir gestern unterbrochen wurden... aber ich kann nicht... ich weiß überhaupt
nicht, was ich ihm darüber sagen soll... ich währe schon gerne mit ihm schwimmen
gegangen... auch ohne Badeanzug... ich weiß auch genau was dann passiert
währe... und es ist ja nicht so, dass ich was dagegen hätte... aber ich bin noch
nicht so weit... noch nicht... John ist einer der geduldigsten Menschen die ich
kenne, nicht jeder Mann würde so lange auf eine Frau warten... das muss
bedeuten... das er mehr will, als nur eine kurze Affäre... auch in der Höhle war
er, mal abgesehen von den Dingen die er mir an den Kopf warf, ... der reinste
Gentleman... ich habe ihm dort endlich gestanden, dass ich ihn auch liebe... und
dann hat er mich mit seinen weichen Lippen geküsst... so zärtlich, wie nur er
küssen kann... dann küsste er sich an meinem Hals hinab... küsste meinen
Nacken... meinem Ausschnitt hinab... öffnete mit seinen Händen meine Bluse...
und fing an mich zu liebkosen überall wo kein Stoff ihn von meiner Haut
trennte... und als er dann meine Hose öffnen wollte und ich ihn daran
hinderte... weil ich noch nicht so weit war... bin...verstand er es... und
versuchte auch nicht mich zu irgendwas zu drängen, wo ich nicht will´ dachte
Marguerite verträumt.
Finn hielt es nicht mehr aus, ununterbrochen Roxtons und Marguerites Stimme in
ihrem Kopf zu hören, wie sie beide über den jeweils anderen nachdachten.
"Das ist hier ja nicht mehr auszuhalten!" schrie Finn, als sie aufstand und in
ihr Zimmer rannte, um dort die erhoffte Ruhe zu finden.
"Was ist denn mit der los?" fragte Roxton Marguerite verwundert. "Ich weiß auch
nicht, aber sie ist heut schon den ganzen Tag so merkwürdig, irgendwas stimmt
nicht mit ihr," antwortet ihm Marguerite.
Währenddessen legte sich Finn in ihr Bett. "Endlich ruhe," murmelt sie
erleichtert zu sich selbst und schlief erschöpft ein.
Einige Stunden später wachte Finn wieder auf. Es wurde langsam dunkel auf dem
Plateau und auch ruhiger.
Finn setzte sich langsam aufrecht in ihr Bett und hörte Geräusche aus der Küche,
da anscheinend schon jemand dabei ist Abendessen zu machen.
Langsam stand sie auf. In ihrem Zimmer war es ruhig, sie konnte keinen einzigen
Gedanken der Anderen hören und insgeheim wünschte sie sich auch, dass sie diese
überhaupt nicht mehr hören könnte.
Leise ging sie aus ihrem Zimmer und schlich sich vorsichtig in die Küche. Voller
Hoffnung betrat sie dies , wurde aber bitter enttäuscht.
`Marguerite sitzt da seelenruhig und liest ihr Buch, während ich hier das
Abendessen mache, sie könnte wenigstens so freundlich sein und mir ihre Hilfe
anbieten´ dachte Veronika verärgert. `Ich weiß genau, was Veronika jetzt denkt,
aber da kann sie lange warten... immerhin habe ich heute Morgen das Frühstück
zubereitet und dabei hat mir auch keiner geholfen´ kam von Marguerite
gleichzeitig und Finn konnte die dicke Luft in dem Raum förmlich spüren.
"Hallo ihr beiden," machte Finn auf sie aufmerksam. "Hi, Finn. Wie geht es dir?"
fragte sie Veronika besorgt und auch von Marguerite wurde sie mit einem knappen
"Hallo" begrüßt. `Ich hoffe ihr geht es wieder besser und das wird nicht zur
Gewohnheit, es reicht schon wenn Challenger regelmäßig verrückt spielt, da
können wir nicht noch eine zweite brauchen´ dachte sich Marguerite, nachdem
Veronika ihre Frage stellte.
"Mir geht es wieder viel besser, danke. Ich weiß auch nicht was los war, muss
wohl irgendeine Nachwirkung der Bewusstlosigkeit gewesen sein oder einfach nur
Schlafmangel," log Finn.
`Nachwirkungen vom Schlafmangel bestimmt nicht, eher von irgendwelchen
Medikamenten, die sie von Challenger bekam´ dachte sich Marguerite nach Finns
Erklärung.
"Wo sind Challenger und Roxton?" versuchte Finn vom Thema abzulenken.
"Challenger ist in seinem Labor und Roxton steht unter der Dusche," antwortet
ihr Veronika freundlich. `John unter der Dusche, hm,... das muss ein Anblick
sein´ dachte Marguerite verträumt.
"Hallo, die Damen," begrüßte Roxton die Drei, als er mit nassen Haaren die Küche
betrat. Alle begrüßten ihn und er lobte gleich daraufhin Veronika, dass es hier
so gut rieche. `Gott sei Dank kocht heute Veronika, noch mal was von Finn oder
Marguerite würde mein Magen einfach nicht ertragen´ dachte er erleichtert,
woraufhin Finn fast schon beleidigt war, sich aber nichts anmerken lassen
durfte.
Es dauerte nicht mehr lange und Veronika war fertig mit dem Essen machen.
Nachdem sie Challenger gerufen hatten, setzten sich alle an den bereits
gedeckten Tisch und fingen mit dem essen an.
`Johns Haar sind immer noch ein wenig feucht,... das erinnert mich daran, wie
wir uns damals aus dieser Höhle befreiten,... er war so süß... ich wollte mit
ihm darüber reden, was drinnen passierte,... doch er wusste wie unwohl ich mich
bei solchen Gesprächen fühle... und leitete vom Thema ab´ dachte Marguerite.
`Wenn ich noch mehr Krypton hätte, müsste es funktionieren, ... bei den
Fortschritten die ich mache, ... könnte ich in ein paar Tagen schon meinen
ersten Testflug machen,... wieso bin ich eigentlich nicht schon eher auf diese
Idee gekommen? ... ist ja auch egal, Hauptsache ich habe sie jetzt´ dachte
Challenger gleichzeitig.
`Marguerite sieht wiedereinmal bezaubernd aus, wie immer... vielleicht habe ich
heute Abend die Gelegenheit mit ihr über uns zu sprechen, ... hoffentlich weicht
sie mir nicht noch einmal aus´ dachte Roxton, während Veronika gleichzeitig
daran dachte, wo auf dem Plateau Avalon sein könnte.
Finn musste sich wirklich beherrschen, dass sie keinen Schreikrampf bekommt. Sie
aß so schnell sie konnte, um sich mit einem Buch wieder in ihrem Zimmer zu
verkriechen.
"Fällt es euch auch auf, dass Finn sich den ganzen Tag schon so seltsam
benimmt?" fragt Veronika ihre Mitbewohner, nachdem Finn gegangen ist. "Ja, sie
hat mir heute morgen sogar freiwillig Wäschewaschen geholfen," entgegnete
Marguerite. "Und dann hat sie mich urplötzlich umarmt und gesagt, dass sie mich
lieb hat," fügte sie noch hinzu, woraufhin die anderen sie verwundert ansahen.
"Das wundert mich kein bisschen, du bist ja auch eine liebenswerte Person,"
flüsterte Roxton zu Marguerite so leise, dass nur sie dies hören konnte.
"Irgendwas muss an diesem Bach gestern vorgefallen sein, wo sie uns
verheimlicht," vermutete Challenger. "Aber was?" fragte Roxton. "Ich weiß es
nicht, aber ich hoffe, dass wir das bald herausbekommen," entgegnete Challenger.
Challenger entschuldigte sich und verlies den Tisch, um in seinem Labor an
seiner neuen Erfindung weiter zu arbeiten.
Roxton entgegnete zu Veronika, dass er den Tisch alleine abräumen wird und sie
ihm nicht helfen muss, da sie ja schon das leckere Abendessen machte. Daraufhin
ging Veronika in ihr Schlafzimmer um noch ein wenig zu lesen. Marguerite half
Roxton beim abräumen und dann beim abspülen des Geschirres.
"Was willst du jetzt tun, wo wir mit der Hausarbeit fertig sind?" fragte Roxton
sie verspielt und sah sie mit diesem verführerischen Lächeln an. "Ich weiß
nicht, was willst du denn jetzt tun?" antwortet sie ihm mit einer Gegenfrage.
"Mir würde da schon etwas einfallen," entgegnet er ihr mit einem Lächeln und
näher sich ihr langsam. Marguerite wusste was jetzt kommen würde, trotzdem wurde
sie nervös und unsicher.
`Diesmal werde ich nicht davon laufen... diesmal nicht... ich werde hier bleiben
und es endlich zu lassen´ konnte Finn Marguerite bis in ihr Zimmer denken hören.
"Nein, dass darf doch nicht war sein, jetzt habe ich noch nicht einmal in meinem
Zimmer meine Ruhe," sagte Finn genervt zu sich selbst.
Roxton küsste Marguerite zärtlich auf ihre Lippen, während sein Hände auf ihrem
Rücke ruhten. Seine Lippen verließen die ihre und er sah ihr tief in die Augen.
`Bitte renne nicht gleich wieder weg, wenn ich jetzt mit dir reden anfange´
konnte Finn Roxton denken hören. "Keiner stellt sich so an wie die Beiden, dass
gibt's doch nicht," sprach Finn gereizt zu sich selbst.
"Marguerite, ich will mit dir reden," fing Roxton vorsichtig an, woraufhin sie
ihn mit ängstlichen Augen ansah. Er nimmt ihre Hände in die seinen. "Marguerite
ich will mit dir zusammen sein, nicht nur diese Flirten zwischendurch und ab und
zu ein Küsschen. Ich weiß dass du auch so fühlst, ... bitte lass deine
Vergangenheit nicht zwischen uns stehen," gesteht er ihr in einem hoffenden und
zugleich unsicheren Ton.
"John, ich weiß nicht.. meine Vergangenheit scheint wie ein dunkler Schatten
über mich und wenn wir zusammen währen, würde sie auch über dich scheinen... und
das kann ich nicht zu lassen," erklärt sie ihm mit einer leisen unsicheren
Stimme.
"Aber wir lieben uns doch und nichts wird sich zwischen uns stellen können,
nicht einmal deine Vergangenheit. Ich würde dich niemals verlassen..." "Das
sagst du jetzt, aber früher oder später wirst du mich verlassen, so ist es nun
einmal, keiner haltet es für länger mit mir aus," unterbrach sie ihn.
"Du hast Angst verletzt zu werden, da dir schon zu oft weh getan wurde. Ich
könnte dir niemals wehtun und ich könnte mir auch kein Leben ohne dich
vorstellen. Als Sicherheit kann ich dir nicht mehr als mein Wort geben, du musst
mir vertrauen,... ich liebe dich," versucht er sie zu überzeugen.
Sie hatte ihren Blick von ihm abgewendet, doch sah ihn jetzt wieder an. Seine
Augen bestätigten, wie ernst es ihm ist und zeigten auch seine ganze Liebe die
er für sie empfindet.
"Gut, dann versuchen wir es," flüsterte sie so leise, dass er es kaum hören
konnte. "Mit uns?" fragte er sie überrascht, da er es kaum glauben konnte, was
sie mit einem kurzen Kopfnicken bestätigte.
Er umarmte sie überglücklich und küsste sie stürmisch. Der Kuss wurde immer
leidenschaftlicher, bis sie ihn atemlos unterbrachen. Er fing an, an sich an
ihrem Hals hinab zu küssen, während seine Hände weiter hinabrutschen.
Marguerites Hände streichelten seinen Rücken und beide spürten eine unglaubliche
Leidenschaft in ihnen empor steigen.
Plötzlich wurden sie durch einen lauten Schrei unterbrochen. Er kam von Finn,
die gerade an ihnen vorbei stürmte.
"Was ist passiert?" rief Roxton ihr fragend hinterher.
"Lasst mich in ruhe. Ich halte es einfach nicht mehr aus!" schrie Finn, während
der Fahrstuhl anfing nach unten zu fahren.
"Wo willst du denn hin?" rief ihr Roxton zu, als er zum Fahrstuhl rannt, ihn
aber nicht mehr rechtzeitig erreichte. "Jetzt ist sie vollkommen durchgeknallt," meinte Marguerite, als sie bei Roxton ankam.
"Was ist passiert?" fragte Challenger verwirrt, durch das ganze Geschrei und
auch Veronika kam aus ihrem Zimmer gesprungen.
Roxton erklärte ihnen was so eben passiert ist und alle waren sich einig, dass
sie ihr hinterher gehen sollten. Sie schnappten sich ihre Gewähre und ein paar
Lampen und als der Fahrstuhl wieder oben war, stiegen sie alle ein, um nach
unten zu gelangen.
"Es ist vollkommen dunkel, wir finden sie nie," meinte Marguerite hoffnungslos.
"Wir hören erst auf zu suchen, wenn wir sie gefunden haben," entgegnet ihr
Veronika ernst.
"Seit mal leise," sagte Roxton und machte ein Handbewegung, dass sich keiner
bewegen soll. "Hört ihr das?" fragt er seine Begleiter. "Jetzt wo du es sagst,
höre ich es auch. Klingt wie ein wimmern," antwortet Challenger.
Sie gingen in die Richtung aus der das Jammern kam und fanden Finn unter einem
Baum am Boden liegend vor. Sie lag dort zusammengekrümmt und hielt sich ihre
Ohren zu.
"Geht weg, lasst mich in ruhe!" schrie sie ihre Freunde an, wobei sie schon sehr
erschöpft klang.
"Finn, wir sind es, deine Freunde. Wir wollen dir doch nur helfen," versuchte
sie Veronika zu beruhigen.
"Ihr könnt mir helfen indem ihr verschwindet," gab Finn geschwächt von sich.
"Nein, hört auf, hört auf," jammerte Finn, wobei ihre Freunde sie ziemlich
ratlos ansahen.
"Mit was sollen wir aufhören?" fragte sie Challenger mit einer ruhigen Stimme,
um sie nicht noch mehr aufzuregen.
"Zu denken, hört auf zu denken. Ich will es nicht mehr hören, es ist so laut," entgegnete Finn zwischen ihrem schluchzen.
"Du kannst unsere Gedanken hören!" rief Marguerite entsetzt und machte einen
Schritt zurück.
"Das würde so einiges erklären," murmelte Challenger vor sich hin und holte aus
seinem Rucksack, den er aus dem Baumhaus mitgenommen hat, ein Fläschchen heraus.
Er schüttete ein wenig von dem Inhalt auf ein Taschentuch und ging damit zu
Finn, um es ihr über die Nase und Mund zu halten. Finn war zu geschwächt um sich
zu wehren und atmete die Flüssigkeit ein. Es dauerte nicht lange und sie wurde
Bewusstlos.
"Das müsste sie jetzt einige Stunden schlafen lassen," erklärte er den Anderen.
Roxton hob Finn in seine Arme, um sie zum Baumhaus zurück zu tragen. Als sie
dort ankamen, legte er sie ihn ihr Bett und ging mit den Anderen in die Küche.
"Das war es also, warum sich Finn heute die ganze Zeit so merkwürdig benahm,"
sagte Challenger, nachdem sich alle am Küchentisch versammelten. "Sie hat unsere
Gedanken ausspioniert," brachte Marguerite immer noch entsetzt ein. "Aber wie
können wir ihr helfen?" fragte Veronika besogt. "Ich weiß es nicht," entgegnete
Challenger. "Es muss gestern am Bach geschehen sein. Sie erwähnte was von einer
alten Frau. Wir sollten Morgen dort hingehen und nach dieser alten Frau suchen,
vielleicht kann sie uns dabei weiter helfen," meinte Challenger, worauf dann
alle zustimmten.
"Wir können heute sowieso nichts mehr für sie tun. Es wird wohl das beste sein,
wenn wir jetzt alle ins Bett gehen," sagte Challenger.
Veronika wollte erst bei Finn bleiben, aber hielt es dann doch für das beste sie
in Ruhe zu lassen.
Alle gingen sie in ihre jeweiligen Schlafzimmern, um die nötige Ruhe für den
nächsten Tag zu finden.
Es wurde wieder hell auf dem
Plateau und alle, außer Finn, hatten sich am Frühstückstisch versammelt. Keinem
war so richtig nach frühstücken zu mute, da sie alle an Finn denken mussten.
Challenger musste ihr noch zwei mal in der Nacht Beruhigungs- und Schlafmittel
geben, damit sie ihre nötige Ruhe fand.
Nachdem sie spärlich gefrühstückt hatten, entschlossen sie sich nun zu dem
besagten Bach zu gehen, um mehr über das was Finn wiederfahren ist
herauszubekommen. Challenger entschied sich hier zu bleiben, um sich um Finn
kümmern zu können und so gingen Roxton, Veronika und Marguerite alleine los.
"Was denkt ihr, ob Finn all unsere Gedanken gehört hat?" fragte Marguerite ihre
Begleiter. "Ich würde es mal annehmen," entgegnete Veronika, die voraus läuft.
"Warum so besorgt? Du wirst doch nichts unanständiges Gedacht haben," scherzte
Roxton zu Marguerite, die neben ihm läuft und ihm daraufhin einen ernsten Blick
zu warf.
Sie redeten den Rest des Weges kaum, da sie alle in ihren Gedanken versunken
waren und darüber nachdachten, was Finn alles mitbekommen haben könnte.
Nach einer Weile kamen sie am Bach an und sie begannen an der Stelle, wo
Veronika Finn gefunden hatte, nach irgendwelchen Hinweise darauf, was Finn
zugestoßen ist, zu suchen.
"Hier ist absolut nichts, es ist vollkommen Sinnlos, es gibt ja noch nicht
einmal Spuren davon, dass sie überhaupt hier war," gab Marguerite genervt von
der Suche von sich. "Wir suchen auch erst seit einer halben Stunde," entgegnete
Veronika gereizt.
"Finn wollte hier die Flaschen auffüllen, also muss sie das Wasser berührt
haben," schlussfolgerte Roxton und begab sich zum Bach. Die beiden Damen sahen
ihm interessiert zu, als er sich zum Wasser beugte und es berührte.
Alle Drei sahen sich daraufhin gespannt um, doch es geschah nichts.
"Vielleicht sollten wir eine Probe des Wassers mitnehmen, damit Challenger es
analysieren kann," meinte Marguerite. Sie nahm daraufhin ihren Wasserbehälter
und schüttete den Inhalt aus, dann begab sie sich ebenfalls zum Bach und kniete
sich neben Roxton, um sie zu füllen.
Als sie die Flasche gerade unter Wasser tauchte, erschien plötzlich eine alte
Frau vor ihnen.
"Sie müssen Shalia sein," sagte Marguerite zu der alten Dame. "Ja, das bin ich
und ihr seit hier um eurer Freundin zu helfen," entgegnete diese freundlich.
"Stimmt genau. Wir wollen sie darum beten, dass sie diesen Fluch von ihr
nehmen," bat Roxton sie. "Aber das ist kein Fluch, sondern eine Gabe,"
wiedersprach sie ihm. "Sie will sie aber nicht haben," mischte sich Veronika
ein. "Dann hätte sie nicht von meinem Wasser nehmen dürfen," meinte Shalia. "Sie
wusste es ja nicht und es tut ihr leid, bitte nehmen sie diese Gabe wieder von
ihr," bat Veronika. "Nein, ich kann leider keine Ausnahmen machen. Jeder wo mein
Wasser berührt bekommt eine Gabe," erwiderte die alte Frau ernst, "die Menschen
träumen immer von einer solchen Fähigkeit, doch wenn sie diese einmal haben,
empfinden sie es plötzlich als Last," fügte sie hinzu, nahm wieder aus ihrem
Beutel so was wie Sand und warf diese plötzlich in Marguerites Augen.
Roxton und Veronika sahen dies mit entsetzten. Marguerite verlor sofort das
Bewusstsein und Roxton konnte sie gerade noch rechtzeitig auffangen.
Als sie die Beiden wieder der alten Frau zuwenden wollten, war diese auch schon
verschwunden.
"Oh nein, Marguerite," gab Roxton entsetzt von sich und wandte sich, während er
Marguerite in seinen Armen hielt Veronika zu. "Wir bringen sie am besten ins
Baumhaus, vielleicht kann ja Challenger etwas für sie tun," versuchte sie ihn zu
beruhigen.
Roxton trug sie den ganzen Weg zum Baumhaus und hielt sie beschützend in seinen
Armen.
Als sie mit dem Fahrstuhl oben ankamen, suchte Veronika gleich nach Challenger,
währen Roxton Marguerite vorsichtig in ihr Bett legte.
Veronika erklärte Challenger kurz was geschehen ist und dieser folgte ihr dann
sofort zu Marguerite.
Als sie an ihrem Schlafzimmer ankamen, sahen sie Roxton an ihrem Bett sitzen und
ihre Hand halten.
Challenger ging vorsichtig zu ihm und legte beruhigend seine Hand auf seine
Schulter. "Sie wird bald wieder aufwachen," sprach er leise zu Roxton. "Ja, aber
es wird ihr genauso ergehen wie Finn," entgegnete Roxton traurig. "Das wissen
wir doch noch nicht," versuchte Challenger ihn zu beruhigen, was anscheinend
nicht viel half.
"Vielleicht wissen die Zangas was darüber, ich könnte ja mal Assai fragen,"
unterbrach Veronika sie. "Das ist eine gute Idee," entgegnete Challenger ihr.
"Ich werde sofort losgehen," erwidert Veronika und drehte sich schon zum
loslaufen um. "Du kannst doch nicht alleine gehen, einer von uns wird dich
begleiten," hielt Challenger sie auf. "George ich bin doch schon oft alleine im
Jungel unterwegs gewesen. Keine Angst, ich kann auf mich selbst aufpassen und
außerdem brauchen Finn und Marguerite euch," entgegnete sie ihm und lief los.
Nachdem Veronika gegangen ist, sah Challenger noch mal kurz nach Finn und ging
dann wieder in sein Labor.
Roxton blieb bei Marguerite. Er hielt ihre Hand und machte ihr kalte Umschläge
auf die Stirn.
Nach zwei Stunden kam Veronika im Zangadorf an. Sie ging sofort zu Assai, wo
sehr überrascht darüber war ihre Freundin so früh wieder zu sehen. Veronika
berichtete was geschehen ist und Assai ging dann gleich mit ihr zum
Oberältersten, dem sie es noch mal erzählen musste.
"Mir ist dieser Bach bekannt, er hat schon vielen Zangakriegern den Verstand
gekostet. Dieser Bach taucht alle fünf Jahre, für fünf Tage, an dieser Stelle
auf und verflucht jeden, der davon was nimmt," erklärt der Oberälteste Veronika.
"Und wie kann ich meinen Freunden helfen?" fragt ihn Veronika besorgt. "Es gibt
nichts was du für sie tun kannst. Mir ist noch kein Fall bekannt, indem einer
von diesem Fluch, durch was anderes als den Tod, erlöst wurde," erwiderte er.
"Aber es muss doch irgendwas geben, wo wir tun können," meinte Veronika schon
fast verzweifelt, woraufhin der Oberälterste verneinend seinen Kopf schüttelte.
Doch dann schien ihm doch noch eine Idee zu kommen. Veronika sah ihn hoffend an,
als er langsam zu erzählen begann. "Es gibt aber auch wenige, die es schafften
mit der Gabe zu leben und ich glaube ich hörte doch einmal von einem Fall, in
dem jemand seine Gabe los wurde." "Und wie?" fragte Veronika voller Hoffnung.
"Er hat sie einem anderem weitergegeben, indem dieser ein wenig von seinem Blut
getrunken hatte," erzählt er ihr, woraufhin sie ihn entgeistert ansah. "Wenn du
deinen Freunden helfen willst, musst du eine halbe Tasse voll Blut von ihnen
besorgen und dies einem Anderem unters Essen mischen," verdeutlicht er es.
Veronika unterhielt sich noch länger mit ihm und dann wurde es zu spät um noch
nach Hause zu gehen. Assai bot ihr an, die Nacht im Zangadorf zu verbringen, was
Veronika auch dankend annahm.
Währenddessen saß Roxton immer noch bei Marguerite am Bett. Zärtlich streicht er
ihr über die Wange und gibt ihrer Hand, die er immer noch in der seinen hielt,
einen Kuss.
"Marguerite, wach bitte wieder gesund auf. Was sollte ich nur ohne dich machen,
mein Leben hätte keinen Sinn mehr. Ich liebe dich über alles..." sprach er leise
zu ihr und wurde von einem Stöhnen, das von ihr kam, unterbrochen.
Marguerite bewegte sich langsam und machte vorsichtig ihre Augen auf. "John?"
fragte sie leise und geschwächt. "Ich bin hier Liebes," antwortet er ihr
erleichtert und Marguerite drehte langsam ihren Kopf in seine Richtung,
allerdings schien es so, als würde sie nicht ihn ansehen, sondern durch ihn
durchschauen. Roxton wurde von ihrem starren Blick verunsichert. "Ist alles o.
k. mit dir, geht es dir gut?" fragt er sie besorgt.
"Ich... ich kann nichts sehen," antwortete sie ihm ängstlich. Roxton bekam es
ebenfalls mit der Angst zu tun, durfte dies ihr aber nicht zeigen. "Kannst du
überhaupt nichts sehen?" fragt er sie mit unterdrücktem entsetzen. "Ich bin
vollkommen blind," entgegnet sie ihm voller Furcht.
"Ich werde Challenger holen, er soll sich deine Augen mal ansehen," sagte er zu
ihr und wollte sich gerade auf den Weg machen, als sie seinen Arm noch
festhielt. "John nein, bitte lass mich nicht allein," bat sie ihn. "Das werde
ich nicht, ich werde gleich wieder zurück sein, versprochen," entgegnete er ihr
und gab ihr zur Beruhigung noch einen Kuss auf die Wange.
Zwei Minuten später war er mit Challenger wieder zurück. Roxton nahm sofort
wieder ihre Hand und Challenger fragte sie, ob sie schon etwas von einer neuen
Fähigkeit gespürt hätte, was sie ihm wiederum verneinte.
Challenger hielt eine Kerze vor ihren Augen, um sie sich ein wenig näher ansehen
zu können.
Als er mit der Untersuchung fertig war, sah ihn Roxton fragend an.
"Ich kann keine Erklärung über deine verschwundene Sehkraft finden. Deine Augen
sehen sehr Gesund aus," berichtete er.
Plötzlich kam ein lauter Schrei aus Finns Zimmer. Challenger rannte sofort zu
ihr. Roxton blieb bei Marguerite, da Finn die Nähe von zwei Personen einfach
nicht ertragen würde.
"Finn, es wird alles wieder gut," sprach Challenger beruhigend auf sie ein und
gab ihren einen Beruhigungstee.
"George lüg mich nicht an, ich weiß genau was du denkst," gab sie gereizt von
sich. "Marguerite hat es jetzt auch noch erwischt! Ich muss schon sagen, ihr
kommt wirklich klasse voran," fügte sie sarkastisch hinzu.
"Es ist wohl besser, wenn du noch ein wenig schlafen würdest," entgegnet er ihr
fürsorglich.
"Du hast doch nur Angst davor, was ich alles herausfinden könnte. Aber nah
schön, schlafe ich halt noch ein bisschen," gab Finn nach, nachdem sie die
Wirkung des Tees spürte.
Währenddessen sitzt Roxton immer noch bei Marguerite am Bett.
"John, wenn ich jetzt für immer blind bleibe..." fing sie an, doch dann wurde
sie von Roxton unterbrochen. "Wirst du nicht." "Aber wenn doch, dann währe dies
wirklich eine Zumutung für dich," fuhr sie fort. "Marguerite sag so was nicht.
Du währst niemals eine Zumutung für mich und das weißt du auch. Wenn du jetzt
Angst hast ich könnte dich verlassen, kann ich dich beruhigen, denn ich werde
niemals von deiner Seite weichen und dich auch niemals im Stich lassen. Ich
liebe dich," entgegnet er ihr zärtlich und voller Überzeugung.
Marguerite, die inzwischen aufrecht im Bett sitzt, läuft eine Träne über die
Wange. Roxton nimmt ihr Gesicht in seine Hand und wischt mit dem Daumen ihre
Träne vorsichtig weg. Langsam beugt er sich zu ihr und küsst sie behutsam, um
sie nicht zu erschrecken. Danach nimmt er sie beschützend in den Arm, was sie
auch erwiderte und sich fest an ihn drückt.
"Ich liebe dich auch John," flüstert sie in seinen Nacken, doch auch wenn es so
leise war, hat er es dennoch verstanden. "Zusammen schaffen wir das,
versprochen," redet er ihr gut zu.
Langsam löst er sich aus der Umarmung. "Es ist schon spät, du solltest dich ein
wenig ausruhen und schlafen," sagte er führsorglich zu ihr, woraufhin sie ihm
Recht gab, da sie wirklich schon ziemlich müde war.
Sie legte sich wieder hin, bevor Roxton sie vorsichtig zudeckte und ihr einen
Gutenachtkuss auf die Stirn gab.
"John," "Ja?" entgegnete er, wo sich gerade auf den Weg in sein Zimmer machen
wollte.
"Kannst du heute Nacht hier schlafen?" fragt sie ihn ein wenig ängstlich. "Aber
natürlich," entgegnet er ihr glücklich und zog sich schon mal seine Schuhe aus.
Vorsichtig legte er sich neben sie und nahm sie ihn den Arm.
In seinen Armen fühlt sie sich immer so sicher und geborgen. Gefühle die ihr
eigentlich noch vollkommen neu sind.
Er gibt ihr noch einen Kuss auf die Stirn und dann wünschen sie sich gegenseitig
eine gute Nacht.
Fünf Minuten später, Roxton ist inzwischen fest eingeschlafen, ist Marguerite
immer noch wach. Sie denkt über sich und Roxton nach und wie es mit ihnen
weitergehen wird.
Plötzlich sieht sie etwas vor ihr, es ist wie eine Vision.
Sei sieht sich selbst und Roxton. Beide sind ungefähr 10 Jahre älter und liegen
in einem großem Bett, welches in einem wunderschönem Schlafzimmer steht. Sie
sieht wie Roxton ihr älteres Ich küsst und alles gute zum Hochzeitstag wünscht.
Beide sehen sehr glücklich aus und Marguerite beobachtet die beiden wie ein
unsichtbarer Besucher. Plötzlich geht die Schlafzimmertür auf und vier Kinder
kommen herein gestürmt. Die älteste war am schnellsten bei ihren Eltern ins Bett
gehüpft und wünschte ihnen einen wunderschönen Hochzeitstag. Roxton nannte sie
Lizzy. Sie schien ungefähr acht Jahre alt zu sein und hatte braune lange Haare.
Der zweite wo ins Bett hüpfte und seine Eltern stürmisch beglückwünschte, wurde
von Marguerite mit William angesprochen. Er war ungefähr sechs Jahre alt und
hatte braune kurze Haare. Die beiden langsamsten schienen Zwillinge zu sein und
waren auch nicht älter als drei Jahre alt. Das Mädchen hatte dunkle gelockte
lange Haare und hieß anscheinend Rebecca und der Junge Namens Matthew, hatte
kurze dunkle Haare, wo ebenfalls leicht gelockt schienen.
Marguerite sah wie glücklich ihr älteres Ich, inmitten ihrer kleinen Kindern,
neben ihrem Mann aussah.
Die Vision verschwand und Marguerite wusste nun was ihre neue Gabe ist.
Glücklich, über das was sie sah, schlief sie langsam in Roxtons Armen ein.
Marguerite wurde durch einen lauten Schrei, der nach Finn klang, aus ihrem
Schlaf gerissen. Auch Roxton wurde dadurch geweckt und wollte kurz nachsehen,
was geschehen ist. Er versprach Marguerite gleich wieder zurück zu kehren und so
lies sie ihn dann auch gehen.
Ängstlich, durch die Dunkelheit blieb Marguerite allein zurück. Sie zog die
Decke bis an ihr Kinn und versuchte krampfhaft was zu sehen, doch sie sah nur
die Dunkelheit. Ihr gesamtes Umfeld erschien unter einem schwarzem Schleier zu
ersticken.
Sie versuchte sich abzulenken und so dachte sie darüber nach, was sie vor dem
einschlafen gesehen hatte.
Sie wünschte sich diese Zukunft so sehr, doch irgendwie konnte sie das nicht
richtig glauben und redete sich ein, dass sie sich das nur eingebildet hat.
Währenddessen versucht Roxton Finn festzuhalten, damit ihr Challenger mehr
Beruhigungsmittel geben kann. Langsam lässt ihre Kraft immer mehr nach und nach
einer Weile kann sie Roxton ganz los lassen.
"Was denkst du Challenger, ob Veronika schon mehr darüber erfahren hat?" fragt
Roxton seinen Freund. "Ich hoffe es," erwiderte er ihm "ich habe beide
untersucht, bin aber auf keine Erklärung über das was mit ihnen geschieht,
gekommen. Veronika ist unsere letzte Hoffnung," fügte Challenger noch hinzu.
Leise verließen sie Finns Zimmer. "Wie geht es Marguerite?" fragt Challenger
Roxton, nachdem sie Finns Tür hinter sich verschlossen hatten. "Unverändert und
den Umständen entsprechend," antwortet dieser ihm. "Außer der Blindheit hat sich
nichts anderes bemerkbar gemacht?" fragt Challenger weiter. "Nein, vielleicht
ist das schon ihre Gabe," bekam er als Antwort. "Das kann ich mir nicht
vorstellen. Vielleicht hat sich schon eine neue Fähigkeit hervor getan und sie
hat uns nur noch nichts davon gesagt," dachte Challenger laut darüber nach. "Das
hätte sie uns bestimmt erzählt," versuchte Roxton Marguerite zu verteidigen.
"John, sie hat uns schon oft was verheimlicht und Finn hat es uns auch nicht
sofort gestanden," erklärt Challenger. "Ich kann sie ja noch mal fragen,"
erwidert Roxton und wünschte Challenger noch eine gute Nacht.
Challenger ging in sein Labor, anstelle von seinem Schlafzimmer und Roxton ging
wieder zurück zu Marguerite.
Leise öffnete er die Tür und betrat ihr Zimmer. Er wusste nicht ob sie schon
wieder eingeschlafen ist und wollte sie auf keinen Fall wecken.
"John, bist du es?" fragte Marguerite, als sie von einem Geräusch hochschreckt.
Ihre Augen waren weit aufgerissen und blickten suchend umher. Völlig hilflos
sitzt sie in ihrem Bett und Roxton verfluchte sich in diesem Moment selbst
dafür, dass nicht er die Wasserbehälter aufgefüllt hat.
"Ja, ich bin es. Es tut mir leid, dass ich dich erschreckt habe," entschuldigte
er sich, woraufhin Marguerite sichtlich beruhigt war und sich langsam
entkrampfte.
Er legte sich wieder neben ihr ins Bett und sie schmiegte sich entspannt an ihn.
"Wie geht es Finn?" fragte Marguerite besorgt. "Ihr geht es wieder besser, aber
sie wird immer empfindlicher für die Gedanken anderer. Hoffentlich kommt
Veronika bald mit einem Heilmittel zurück," antwortete Roxton, dessen Hand auf
Marguerites Rücken ruht.
Unter ihrer Hand konnte sie Roxtons Herzschläge durch sein Hemd pochen fühlen,
der sich langsam zu beruhigen scheint. Sie fühlte sich ihm so nahe wie sie sich
noch zu keinem fühlte. Seine Arme lagen beschützend um sie und sie konnte den
anziehenden Duft seiner Haut riechen.
"Marguerite," sagte er plötzlich. "Ja," "Ich habe dich jetzt doch nicht geweckt,
oder?" fragte er. "Nein," "kann ich dich etwas fragen?", woraufhin Marguerite
bei dieser Frage ein wenig verunsichert wurde. "Kommt darauf an," antwortet sie
lächelnd.
"Hast du schon eine übernatürliche Gabe bemerkt?" fragt er sie vorsichtig,
woraufhin sie ihm erst mal keine Antwort gab, da sie nicht wusste was sie sagen
sollte.
"Ich bin mir nicht sicher," antwortete sie schließlich doch noch ganz leise.
Roxton spürte wie verunsichert sie wurde. "Du weißt du kannst mir alles sagen,"
versuchte er sie dazu zu animieren es ihm zu erzählen.
Er konnte ihr Kopfnicken an seiner Schulter spüren. "Kannst du ebenfalls unsere
Gedanken hören?" fragte er sie vorsichtig. "Nein, das ist es nicht," antwortet
sie ihm.
"Ich glaube ich habe meine Zukunft gesehen," erzählte sie langsam und er konnte
fühlen wie viel Überwindung es ihr kosstete sich ihm gegenüber zu öffnen.
"Darf ich erfahren was du genau gesehen hast?" fragt er sie leise und ein wenig
verunsichert, da er nicht wusste, ob sie was gutes oder was schlechtes sah und
ob er auch darin vorkam.
"Vielleicht erzähle ich es dir irgendwann einmal, aber jetzt noch nicht,"
erwidert sie ihm, woraufhin er Verständnis zeigte und sie auch nicht weiter
drängte.
Sie erzählte ihm allerdings noch, wie es war diese Version zu haben und er
schien damit zufrieden zu sein.
Am nächsten Morgen wurde Marguerite langsam wach. Als sie ihre Augen aufmachte
war sie immer noch von schwarzer Dunkelheit umgeben. Die Hoffnung, sie könne am
Morgen wieder sehen, waren wieder zunichte gemacht.
Mit ihrer Hand tastete sie langsam und vorsichtig in ihrem Bett umher, bis sie
den warmen Körper, nach denen sie suchten, fand.
Sie legte sich wieder nahe an ihn und legte einen Arm um seinen muskulösen
Oberkörper.
Plötzlich konnte sie wieder etwas sehen, genau wie am vorigem Abend.
In dieser Version sah sie wieder sich und Roxton, diesmal aber ungefähr zwanzig
Jahre älter als jetzt. Sie stehen an einem Friedhof vor einem Grab mit noch sehr
vielen Anderen Leuten um sie herum. Marguerite erkannte drei der Kinder wieder,
die jetzt allerdings schon Jugendliche waren und neben ihrem älteren Ich
standen. Sie konnte auch Finn, wo anscheinend ebenfalls in Begleitung war,
Veronika und Melone erkennen. Sie sind alle in schwarz gekleidet und Marguerite
hält Roxtons Hand.
Sie konnte diese tiefe Trauer, die von ihnen ausging, spüren, als der Pfarrer
plötzlich zu sprechen begann. "Wir haben uns heute hier versammelt um abschied
von Matthew John Roxton zu nehmen. Er wurde geboren am 06.Mai 1929 und starb am
10.Juli 1942 an den Folgen eines tragischen Unfalles..."
Ihr älteres Ich schluchzte und fing an bitterlich zu weinen. Roxton nahm sie
beruhigend in den Arm und sie konnte erkennen, dass ihm ebenfalls Tränen über
das Gesicht liefen.
Die Version verschwand wieder und Marguerite erschrak über diese Bilder. Roxton
wurde von ihrem plötzlichen zurückzucken geweckte und drehte sich zu ihr.
Er wollte ihr einen guten Morgen wünschen, doch als er ihr entsetztes Gesicht
sah, fragte er sie was geschehen ist. "Ich hatte schon wieder eine Version,"
antwortete sie ihm. Er konnte an ihrem Gesichtsausdruck erkennen, dass es
diesmal keine schöne Zukunftsaussicht war. " Du sagtest doch, dass du dir nicht
sicher darüber bist, ob es wirklich Versionen von deiner Zukunft sind," versuchte er sie zu beruhigen.
"Es sieht aber so echt aus," erklärte sie ihm mit einem Schluchzer.
Es brach ihm fast das Herz, Marguerite so hilflos neben ihm zu sehen. Er konnte
nicht anders, als sie beschützend in seine Arme zu nehmen.
Marguerite konnte ihm nicht erzählen, was sie gesehen hatte. So lag sie einfach
nur da, in seinen starken Armen und lies sich von ihm beruhigend über ihr Haar
und ihren Rücken streichen.
"Wir sollten langsam aufstehen und etwas Frühstücken," sagte Roxton plötzlich,
woraufhin Marguerite zustimmend nickte.
Er löste sich langsam von ihr und stieg aus dem Bett, dann nahm er ihre Hand, um
ihr ebenfalls aus dem Bett zu verhelfen.
"Soll ich dir beim umziehen helfen?" fragte er sie vorsichtig, da er nicht
wusste ob sie alleine das Nachthemd, das ihr Veronika gestern anzog, herunter
bekam, geschweige denn sich alleine was anderes anziehen konnte.
Marguerite war es unangenehm, da sie nicht wollte das er sie so hilflos sah. Sie
wusste er würde niemals die Gelegenheit ausnutzen, wie anderes es eventuell
täten, doch dann entschied sie sich einfach einen ihrer Morgenmantels rüber zu
ziehen.
Roxton verhalf ihr hinein und brachte ihr dann ihre Bürste, damit sie sich
kämmen konnte.
Als sie fertig war und auch Roxton sich gewaschen hatte, nahm er ihre Hand und
führte sie zum Frühstückstisch.
Challenger war anscheinend noch in seinem Labor, als sie die Küche betraten.
Roxton kümmerte sich rührend um Marguerite, er half ihr auf den Stuhl und machte
ihr Frühstück und Kaffee.
Nach einer Weile kam auch Challenger aus seinem Labor. An seinen Augenringe
konnte man erkennen, dass er in der Nacht anscheinend nicht viel geschlafen
hatte.
Challenger war gerade dabei seine neue Erfindung zu erklären, als der Fahrstuhl
nach oben fuhr. Roxton schnappte sich sofort sein Gewähr und zielte in Richtung
Aufzug. Erleichtert lies er sein Gewähr sinken, als er erkannte, dass es
Veronika war.
"Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt," scherzte er zu ihr. "Ich
euch? Auf wen wurde denn hier eine Waffe gerichtet?" entgegnete sie ihm
grinsend.
Sie setzte sich ebenfalls an den gedeckten Frühstückstisch und berichtete den
Anderen, was sie über diesen Bach alles erfahren hat.
"Wir können doch nicht diesen Fluch einfach an einen Anderen weitergeben," sagte
Challenger entsetzt, nachdem Veronika fertig mit dem erzählen war. "Das meinte
ich auch, aber es gibt anscheinend keine andere Lösung," erwiderte sie ihm.
"Ich würde die von Marguerite übernehmen," sagte Roxton plötzlich. "John..."
mehr brachte Marguerite nicht heraus, aus lauter Rührung aber auch entsetzten.
"Roxton das kannst du nicht machen, wir finden eine andere Lösung," erwiderte
ihm Challenger.
"Wir könnten es ja anstelle eines Menschen auch einem Dinosaurier geben,"
brachte Veronika ein. "Das dürfe funktionieren," entgegnete Challenger.
Gesagte getan. Challenger nahm von Marguerite und der schlafenden Finn Blut ab,
welches sie dann in große Fleischstücke versteckten. Damit machte sich dann
Roxton und Veronika auf den Weg, um einen Dinosaurier zu finden, dem sie dies
zum fraß vorwerfen können.
Marguerite blieb bei Finn und Challenger zurück, wobei Finn immer noch in ihrem
Zimmer schlief.
"George, glaubst du wirklich dass es funktioniert?" fragte Marguerite den
Professor nervös. "Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht, aber ich hoffe es," antwortet er ihr aufrichtig und nahm ihre Hand, die auf dem Tisch ruhte, um sie
zu beruhigen.
Als seine Hand die ihre berührte sah sie wieder eine Vision vor sich. Diese war
aber nicht wie die Anderen in ferner Zukunft, sondern schien eher in der
Gegenwart sich abzuspielen. Sie erkannte das Baumhaus und konnte Challenger
erkennen, wie er gerade an einer neuen Erfindung arbeitete. Es muss wohl die
sein, von der er schon die ganze Zeit redete, mit welcher er auch den Weg nach
Hause, oder besser gesagt nach London finden will. Sie hört ihn vor sich
hinmurmeln, irgendwas von noch ein Bisschen, woraufhin er tatsächlich noch was
hineinschüttet und es dann plötzlich explodiert. Marguerite sah, dass Challenger
auf der Stelle Tod war.
Entsetzt von dem was sie sah, zog sie ihre Hand erschrocken zurück. Challenger
war ganz verwirrt und dachte erst er hätte etwas falsch gemacht, doch Marguerite
gestand ihm dann, dass sie Visionen aus der Zukunft hat und was sie soeben
gesehen hatte. Challenger musste ihr versprechen nicht mehr an seiner Erfindung
weiter zu arbeiten und erst als er es ihr versprach, beruhigte sie sich wieder.
Währenddessen fanden Roxton und Veronika auch schon einen geeigneten
Dinosaurier. Sie warfen das Stück Fleisch ihm entgegen und er fraß es genüsslich
auf. Sie warteten einen Augenblick ab und erschossen ihn dann, damit sich keine
Anderen an ihm anstecken konnten. Nachdem sie seine Leiche vergraben hatten,
gingen sie zum Baumhaus zurück.
Challenger redete noch mit Marguerite, als Finn plötzlich die Küche betrat.
"Finn, wie geht es dir?" fragte Challenger ein wenig erschrocken darüber sie zu
sehen, da er nicht wusste ob Roxton und Veronika nun Erfolg hatten oder nicht.
"Besser, es herrscht endlich ruhe wieder in meinem Kopf. Ich höre nur noch meine
eigenen Gedanken," erwidert sie ihm erleichtert.
"Das ist freut mich für dich und Marguerite wie ist es mit dir, kannst du schon
wieder was sehen?" fragte Challenger seine dunkelhaarige Mitbewohnrin. "Nein, es
ist immer noch alles schwarz um mich herum," entgegnete sie enttäuscht. "Warte...jetzt
kann ich doch plötzlich was erkennen," fügte sie hinzu, als sich ihre Sehkraft
wieder bemerkbar machte. Entsetzt sah sie an sich prüfend hinab, "O, nein,
Roxton gab mir den hässlichsten Morgenmantel den ich besitze," sagte sie und
sprang auch zugleich von ihrem Stuhl hoch um in ihr Zimmer zu gehen.
Challenger und Finn konnten sich ein Lachen nicht verkneifen, als Marguerite an
ihnen vorbeistürmte. Sie waren froh, dass alles langsam wieder zur Normalität
zurückkehren würde.
Der Fahrstuhl fuhr wieder nach oben und Veronika stieg mit Roxton aus ihm aus.
Sofort fragten sie Challenger, ob sich schon was verändert hat und bevor er
antworten konnte kam Finn auf sie zu und wünschte beiden einen guten Morgen.
Veronika und Roxton waren erst mal baff, da sie nicht mit so einer schnellen
Genesung gerechnet hatten. Veronika umarmte voller Freude Finn, da sie es kaum
glauben konnte, dass Finn wieder sich selbst war.
Roxton fragte Challenger wo Marguerite ist und nachdem er es ihm gesagt hatte,
machte er sich auch schon auf den Weg zu ihrem Zimmer.
Höfflich klopfte er an und nachdem sie ihn herein bat, öffnete er die Tür und
ging hinein.
Er war so froh Marguerite wieder vollkommen gesund zu sehen, dass er sie überglücklich umarmte.
"Danke," flüsterte sie leise in seinen Nacken. "Wofür?" fragte er sie. "Dafür
dass du die ganze Zeit für mich da warst," erklärte sie ihm dankbar. "Und das
werde ich auch immer sein," versicherte er ihr. "John, ich ... ich liebe dich,"
gestand sie ihm zögernd, denn obwohl sie es ihm schon einige male sagte, fällt
es ihr immer noch schwer. Ihm ist das bewusst, deshalb weiß er es auch zu
schätzen, dass sie sich dennoch immer wieder dazu überwindet es ihm zu sagen.
"Ich liebe dich auch," erwidert er ihr, gefolgt von einem zärtlichen Kuss.
ENDE
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