"Aktivierung von
Außerhalb" tönte es aus den Lautsprechern des SGC. General Hammond stürmte
sofort in den Kontrollraum und fragte, ob man schon einen Identifizierungscode
erhalten hatte. Major Davis antwortete: "Es ist SG-1, Sir."
"Iris öffnen!" befahl der
General.
Wenige Augenblicke später
kam das wichtigste Team des Stargate-Centers durch das Wurmloch zurück auf die
Erde. General Hammond begab sich in den Stargate-Raum um seine besten Leute
persönlich zu begrüßen.
"SG-1, willkommen zurück
auf der Erde. Sie sehen ziemlich mitgenommen aus, deshalb begeben sie sich bitte
unverzüglich auf die Krankenstation, damit Doktor Fraiser sie ärztlich versorgen
kann. Die Nachbesprechung findet um 1600 statt. Wegtreten!"
Colonel O'Neill und Major
Carter antworteten gleichzeitig mit einem "Ja, Sir". Anschließend gingen die
vier in Richtung Krankenstation um sich der üblichen Routineuntersuchung von Doc
Fraiser unterziehen zu lassen.
Colonel Jack O'Neill war
froh, endlich wieder zu Hause zu sein, denn diese Mission war eine sehr
anstrengende gewesen. Fröhlich pfiff er vor sich hin und meinte:
"Mit welchen
Foltermethoden uns Janet wohl heute wieder quälen wird? Bin schon gespannt, ob
sie sich mal was neues ausgedacht hat, oder ob sie immer noch mit der üblichen
Spritze kommt."
Diese Aussage entlockte
Major Samantha Carter, die neben ihrem CO ging, ein kleines Lächeln. Sie liebte
diese sarkastischen Bemerkungen ihres Vorgesetzten und sie musste immer wieder
darüber lachen, egal wie unpassend die Situation oder wie dämlich der Ausspruch
selbst war.
"Passen sie auf was sie
sagen, Sir. Ein Vögelchen könnte dem Doc davon zwitschern, was sie eben gesagt
haben", war der Kommentar von Sam. Mit einem Lächeln fügte sie hinzu:
"Jetzt hab ich ein
todsicheres Mittel wie ich sie erpressen kann, wenn ich zum Beispiel mal Urlaub
bräuchte oder so. Wenn sie sich nicht für mich einsetzen, erzähl ich Janet
einfach was sie gesagt haben.......äh...Sir."
Sam wurde leicht nervös,
weil sie mit ihrem Vorgesetzten so respektlos gesprochen hatte. Sie dachte, er
würde sie jetzt sicher sauer anfahren. Doch stattdessen meinte er:
"Oh Carter, in ihrer
Theorie gibt es nur ein paar winzige Fehler. Erstens: Sie würden es nicht wagen,
dem Doc davon zu erzählen. So sind sie nicht, ich kenne sie inzwischen gut
genug. Zweitens: Sie und Urlaub, dass ich nicht lache. Sie würden sowieso wieder
arbeiten und der Urlaub wäre umsonst. Drittens: Sie haben auch so schon ein
Mittel, wie sie mich erpressen können. Sie bräuchten mir nur drohen, mir mit
ihrem Fachchinesisch die Ohren voll zu quatschen, dann tu ich absolut alles für
sie."
"Ist das ein Versprechen,
Sir?" konterte eine erleichterte Sam gekonnt.
Diese Bemerkung entrang
Jack ein undeutbares Lächeln und auch sein 2IC lächelte noch immer. Doch
plötzlich packte O'Neill sie am Arm und zog sie in einen Raum, dessen Tür er
gerade geöffnet hatte. Völlig überrumpelt stand Sam jetzt in einem der vielen
Labore, in dem außer ihr und ihrem CO keiner war. Daniel und Teal'c setzten
ihren Weg fort und bemerkten nicht mal, dass ihre beiden Freunde ihnen nicht
mehr folgten.
Samantha stand der Tür gegenüber, an die sich Jack angelehnt hatte. Sie konnte
den Raum nicht verlassen, ohne an ihrem Vorgesetzten vorbei zu müssen. Sie
bemerkte, wie langsam Panik in ihr hochstieg, da sie ja nicht wusste, was der
Colonel vorhatte und sie beide ja noch nicht von Doc Fraiser durchgecheckt
worden waren. Das konnte also bedeuten, dass er irgendein außerirdisches Virus
in sich trug oder sonst irgendwas nicht mit ihm stimmte. Vielleicht ist er
aber auch gerade dabei durchzudrehen und meine blöden Sprüche waren der Auslöser
dafür, ging es Sam durch den Kopf. Aber entgegen aller ihrer schlimmen
Befürchtungen sagte Jack nur:
"Carter, ich bin mir ziemlich sicher, dass General Hammond uns nach dieser
anstrengenden Mission ein paar Wochen Urlaub gibt. Ich wollte..."
Weiter kam er nicht, denn Sam hatte ihn schon mit folgenden Worten unterbrochen:
"Sir,
bei allem Respekt, ich werde nicht mit ihnen nach Minnesota zum Angeln fahren.
Ich habe hier im SGC wichtigeres zu tun."
"Was
gibt es denn wichtigeres, als an einem ruhigen, wunderschönen See zu sitzen, die
Angel auszuwerfen und die Natur zu genießen?"
"Sir,
soll ich ihnen darauf wirklich eine Antwort geben?!" kam die schlagfertige
Antwort von Sam, begleitet mit einem 1000-Watt-Samantha Carter-Lächeln, zurück.
Jack
kam nun einen Schritt auf Sam zu und diese wich ein Stück zurück, sodass sie nun
mit dem Rücken an der Wand des Raumes stand. O'Neill kam noch ein kleines
bisschen auf sie zu. Nun standen sie so dicht beieinander, dass sich ihre
Nasenspitzen schon fast berührten. Colonel O'Neill sagte dann in einem
Flüsterton, der Sam einen Schauer über den Rücken laufen ließ:
"Und
was ist, wenn ich ihnen befehle mit mir nach Minnesota zu fahren um zu angeln?
Immerhin bin ich immer noch ihr CO."
Sam
hatte sich in der Zwischenzeit wieder etwas gefangen und erwiderte schlagfertig
in ebenso einem Flüsterton:
"Dann
werden sie mich Wohl oder Übel vor ein Kriegsgericht stellen müssen und ihren
2IC verlieren, denn ich bleibe im SGC und werde weiter versuchen, hinter die
genaue Funktionsweise des Naquadareaktors zu kommen."
Nachdem Carter ihn mit dieser Antwort völlig aus dem Konzept gebracht hatte,
wich Jack wieder etwas von ihr zurück und meinte mit einem Lächeln im Gesicht zu
ihr:
"Carter, hab ich ihnen schon mal gesagt, dass sie verdammt schlagfertige
Antworten geben können? Das ist ja eine ganz neue Seite an ihnen."
Ebenfalls ein Lächeln im Gesicht erwiderte Sam:
"Nicht das ich wüsste, Sir. Ich denke, das liegt an der jahrelangen
Zusammenarbeit mit ihnen."
"Das
könnte stimmen. Sagen sie mal, bilde ich mir das nur ein, oder blocken sie
wirklich immer ab, wenn ich sie zum Angeln einladen möchte?"
Völlig überrumpelt von der plötzlichen Wendung ihres Gesprächs, fing Sam an
herumzustottern:
"Ähm.....nun ja.....äh......"
Weiter kam sie nicht, denn aus heiterem Himmel fing der gesamte SG-Komplex an zu
beben und der Boden unter ihren und O'Neills Füßen begann zu schwanken.
"Oh,
ein Erdbeben. Mal ganz was neues. Wenigstens kann uns hier unten kein Baum oder
so auf den Kopf fallen" rief Colonel O'Neill.
In
dem Labor, in dem sich die beiden befanden, gab es auch einige unbefestigte
Regale, die einfach nur an die Wand gestellt waren. Eines davon stand rechts
neben Sam und Jack. Durch das Beben begann das Regal gefährlich zu schwanken.
Zuerst bemerkte niemand die drohende Gefahr, doch als O'Neill zufällig nach
rechts blickte, bemerkte er, dass das Regal kurz davor war, auf sie beide
herunterzustürzen.
Er
machte einen Schritt nach vorn, packte seinen Major um die Taille und hechtete
zusammen mit ihr in die Ecke, die gegenüber von dem soeben zusammenbrechenden
Regal lag. Da der Colonel aus einem Reflex heraus Sam zuerst von der ihnen
drohenden Gefahr wegbringen wollte, und dies auch getan hatte, landete er auf
ihr.
Das
Erdbeben hatte von einer Sekunde auf die andere aufgehört, aber trotzdem wagte
einige Sekunden lang keiner der beiden Air Force-Offiziere die Augen zu öffnen.
Doch als Carter schon fast keine Luft mehr bekam, weil ihr CO mit seinem ganzen
Gewicht auf ihr lag, machte sie schließlich doch die Augen auf und wartete, wie
lange O'Neill wohl noch brauchen würde, bis er zu demselben Entschluss gelangen
würde. Sie brauchte nicht allzu lange zu warten, denn wenige Atemzüge später
hatte Jack seine Augen auch geöffnet.
Zuerst schaute er an die Wand, vor der sie lagen, doch dann senkte er seinen
Blick und starrte geradewegs in ein wunderschönes, großes, strahlend-blaues
Augenpaar. Sekundenlang lagen Sam und Jack einfach nur so da, sahen sich in die
Augen und waren sich näher als je zuvor. Für beide hätte dieser Augenblick ewig
dauern können, doch Carters Lungen ließen das leider nicht zu.
Verlegen, aber mit dem
süßesten Lächeln, das sie auf Lager hatte, fragte sie ihren CO:
"Äähm.....Colonel.....äh......ich
krieg bald keine Luft mehr. Würden sie bitte von mir runter gehen?"
Noch verlegener, als
zuvor sein Major, stand O'Neill auf und hielt Sam die Hand hin, damit er ihr
aufhelfen konnte. Carter ergriff lächelnd seine Hand und er zog sie mit so viel
Schwung nach oben, dass sie beide fast hintenüber gekippt wären.
Geistesgegenwärtig fing Jack ´seine` Sam aber auf, sodass sie sich nun in den
Armen lagen.
Wieder sahen sie sich
lange und durchdringend an. Es kam beiden so vor, als ob sie in den Augen des
anderen lesen könnten, wie in einem offenen Buch. Dieser Moment war für beide so
überwältigend, dass sie dabei waren alle Vorschriften zu vergessen und sich ihre
Lippen immer näher kamen. Sam konnte schon den heißen Atem von Jack auf ihrem
Gesicht spüren.
Doch plötzlich klopfte es
an der Tür und sie wurde abrupt geöffnet. Ein junger Airman stand nun plötzlich
im Raum. Jack und Sam fuhren auseinander. Sie sahen zuerst sich erschrocken an
und danach den jungen Soldaten.
"Sir.....Ma'm.....äh......ich
habe vorhin gesehen, wie sie beide in das Labor gegangen sind. Während des
Bebens hörte ich ein Scheppern, weil das Regal zu Boden gefallen ist. Ich wollte
nur sehen, ob alles in Ordnung ist", versuchte der Airman seine Verlegenheit zu
verbergen.
O'Neill antwortete: "Uns
ist nichts passiert. Nicht wahr, Major Carter?"
Diese nickte
bekräftigend.
"Okay. Ich geh dann mal
wieder auf meinen Posten. Und Colonel, Major........ich hab nichts gesehen."
Der Airman salutierte,
verließ das Labor und ließ zwei erleichtert drein sehende Offiziere zurück.
Jack wollte zu einer
Erklärung ansetzen, als Sam ihn unterbrach:
"Ist schon in Ordnung,
Sir. Am besten wir vergessen, was hier gerade passiert ist. Wir hatten einen
kurzen Aussetzer, das kann nach so einer anstrengenden Mission schon mal
vorkommen. Was halten sie von meinem Vorschlag, Sir?"
"Ähm.......ich wär auch
dafür, dass wir das so schnell wie möglich aus unserem Gedächtnis löschen", und
mit einem Lächeln fügte O'Neill noch hinzu, "obwohl das wahrscheinlich nicht
gerade einfach werden wird."
Carter lächelte zurück
und gemeinsam verließen sie das Labor, um sich nun endlich auf die
Krankenstation zu begeben. Für beide war der Vorfall damit erledigt.
Der Airman jedoch, der
gesehen hatte, wie sich Sam und Jack in den Armen lagen, war schon dabei, einen
Plan zu entwickeln, wie er Colonel O'Neill entgültig loswerden konnte. Er war
nämlich selbst in Major Carter verliebt und O'Neill war ihm schon lange ein Dorn
im Auge, weil er sah, wie die Funken zwischen ihm und seinem 2IC sprühten. Jetzt
sah der die einmalige Gelegenheit, seinen Konkurrenten endlich loszuwerden. Der
junge Soldat befand sich nämlich schnurstracks auf Kurs in Richtung Hammond's
Büro. Er hatte vor, das Gesehene zu melden und die zwei damit vor ein
Militärgericht zu bringen, da Beziehungen zwischen einem Colonel und einem ihm
unterstellten Offizier verboten waren. Der Airman war sich ziemlich sicher, dass
O'Neill dafür zur Verantwortung gezogen werden würde, da er der Ranghöhere war,
und dass Major Carter dann wieder ins SGC zurückkommen würde.
Der junge Mann war
inzwischen an dem Büro des Generals angekommen und klopfte nun an die Tür. Mit
einem lauten ´Herein` gewährte Hammond ihm Einlass. Der Airman salutierte wie
üblich und stand stramm vor seinem Vorgesetzten.
"Stehen sie bequem. Was
gibt's Airman?"
"General Hammond, ich
möchte einen Vorfall melden, den ich soeben beobachtet habe. Es geht dabei um
Colonel O'Neill und Major Carter. Während des Erdbebens vorhin hörte ich von
meinem Posten aus, dass in einem Labor, in dem der Colonel und sein 2IC zuvor
verschwunden waren, ein Regal umgestürzt war. Ich eilte zu dem Raum und öffnete
die Tür."
General Hammond dachte
zuvor, dass es sich wieder um eine unbedeutende Lappalie handeln würde, aber als
er die Namen seiner zwei besten Soldaten hörte, verfolgte er gespannt die
Ausführungen des Airman.
"Als ich den Raum betrat,
sah ich wie Colonel O'Neill Major Carter gewaltsam festhielt und ich bin mir
ziemlich sicher, dass er sie gegen ihren Willen geküsste hätte, wenn ich nicht
aufgetaucht wäre", etwas leiser fügte er hinzu, "und wer weiß, was er noch
gemacht hätte."
"Airman, sind sie sich da
hundertprozentig sicher? Ich will niemandem meiner Leute solch einen Vorwurf
unterstellen, wenn er nicht absolut begründet ist."
"General, Sir, ich bin
mir fast hundertprozentig sicher."
"Na schön. Ich werde mich
darum kümmern. Wegtreten."
Der junge Soldat
salutierte abermals und verließ mit einem hinterlistigen Lächeln das Büro des
Generals. Er hatte es also getan, er hatte einen ranghöheren Offizier verraten
und war somit seinem Ziel, nämlich Major Samantha Carter, wieder ein Stück näher
gekommen. Er war davon überzeugt, dass sein Plan reibungslos klappen würde,
jedoch hatte er nicht mit der Reaktion von General Hammond gerechnet.
George Hammond saß in
seinem Büro auf seinem Stuhl und dachte angestrengt nach. Das Colonel O'Neill so etwas machen würde, glaube ich fast nicht.
Andererseits könnte sich der Airman geirrt haben, und Major Carter wurde nicht
gegen ihren Willen festgehalten. Auch wenn es so war, verstößt es trotzdem gegen
die Vorschriften. Ich muss mit ihr reden.
In der Zwischenzeit waren
Jack und Sam auf der Krankenstation eingetroffen. Teal'c und Daniel hatten ihre
Untersuchung schon hinter sich und waren, wie fast immer, kerngesund, etwas
ausgelaugt, aber ansonsten völlig in Ordnung.
O'Neill fragte: "Wo sind
denn Daniel und Teal'c? Schon fertig?"
"Also, erst mal
´Willkommen zu Hause` und die beiden sind tatsächlich schon fertig. Teal'c ist
in seinem Quartier, weil er vor der Besprechung noch etwas meditieren wollte.
Daniel ist gerade unter der Dusche, weil er mich nachher auf einen Kaffee
eingeladen hat. Er wollte sich dafür wohl frisch machen", kam die Antwort von
Doktor Janet Fraiser.
Als Sam und Jack hörten,
dass Daniel und Janet ´verabredet` waren, warfen sie sich einen vielsagenden
Blick zu.
Doc Fraiser untersuchte
nun auch noch den Colonel und Major Carter und befand sie ebenfalls für gesund.
Als sie dann Jack die Routinespritze verpassen wollte, fing Sam plötzlich an,
vor sich hin zu kichern.
"Ist alles in Ordnung mit
ihnen, Sam? Sie verhalten sich etwas seltsam heute, finde ich", wollte eine
besorgte Janet Fraiser wissen.
"Alles bestens, ich bin
einfach nur gut drauf heute, das ist alles."
"Außerdem freut sie sich
furchtbar, dass ich von ihnen wieder mal mit einer Spritze gequält werde",
erläuterte Jack Sams Aussage.
Sowohl Colonel O'Neill
als auch Major Carter fingen an vor sich hin zu grinsen und ihre gute Laune
ergriff auch von Janet Besitz.
Als nun auch Sam ihre
Spritze erhalten hatte, kam Daniel auch schon wieder fix fertig zurück in die
Krankenstation. Er ´entführte` Janet in die Kantine und Doc Fraiser vergaß einfach auf ihre beiden anderen Freunde.
So kam es, dass Sam und
Jack nun allein auf der Krankenstation waren.
"Ich wette, zwischen den
beiden wird's eines Tages noch mal kräftig funken. Was meinen sie, Carter?"
"Da haben sie
ausnahmsweise mal recht, Sir. Ich hoffe, die beiden finden irgendwann
zueinander. Ich finde, sie würden ein süßes Pärchen abgeben."
"Carter, werden sie bloß
nicht frech", gab O'Neill mit einem Augenzwinkern zurück, "also, wir haben noch
fast drei Stunden Zeit, bis die Besprechung mit Hammond anfängt. Dürfte ich sie
wohl auch zu einem Kaffee in unserer heißgeliebten Kantine einladen?"
"Tut mir leid, Sir. Ich
wollte eigentlich gerade unter die Dusche und mich dann etwas ausruhen. Das war
eine verdammt anstrengende Mission. Ein andermal vielleicht, okay?"
Jack sah das ein, da er
ja selbst auch ziemlich fertig war. Ihr letzter Einsatz war wirklich ziemlich
ermüdend.
O'Neill wollte noch etwas
sagen, aber er wusste nicht so recht, wie er damit rausrücken sollte. Deswegen
fing er an herumzustottern:
"Äh...Carter.....ähm......"
"Was ist denn, Colonel?",
versuchte Sam ihn zu ermutigen.
"Ah.....was halten sie
davon, wenn ich sie ungefähr eine halbe Stunde vor der Besprechung vor ihrem
Quartier abhole und wir dann zusammen dorthin gehen?"
"Ähm....sicher, Sir. Darf
ich fragen, ob das einen bestimmten Grund hat?"
"Äh.....ja......ich
dachte, das wär mal was anderes und......äh.......ich werd Daniel auch noch
fragen, und......ähm.........Teal'c auch. Damit sie nicht glauben, sie bekommen
eine Sonderbehandlung."
Den letzten Satz sagte er
wieder mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht.
Carters Gesichtsausdruck änderte sich nun auch wieder von verblüfft auf heiter und sie versprach ihrem CO
bis dahin fertig zu sein.
Sam verabschiedete sich
und machte sich auf den Weg zu den Duschräumen, da sie ihr Vorhaben nun endlich
in die Tat umsetzen wollte.
Jack wusste nicht so
ganz, was er jetzt tun sollte. Teal'c befand sich höchstwahrscheinlich noch im
Zustand des Kel'norems, Daniel war in der Kantine und flirtete mit Janet und
Carter wollte sich duschen und sich anschließend etwas ausruhen.
Also machte sich Colonel
Jack O'Neill auf den Weg zu seinem Quartier, weil er sich auch etwas von den
Strapazen der letzten Tage erholen wollte.
Dort angekommen zog er
sich erst mal seine Stiefel und seine Jacke aus. Dabei fiel ihm auf, dass er bis
jetzt noch nicht geduscht hatte. Das wollte er schleunigst nachholen. Aus diesem
Grund machte er sich auf zu den Duschräumen.
Als er gerade die Tür zu
den Umkleideräumen öffnen wollte, kam ihm jemand von Innen zuvor. Es war Sam,
die gerade mit duschen fertig geworden war. Jack lächelte sie an und meinte mehr
zu sich selbst als zu ihr:
"Verdammt, zu spät."
Major Carter hatte dies
natürlich gehört und strahlte ihn mit einem ihrer berühmt-berüchtigten Sam
Carter-Lächeln an, die ihn jedes Mal zum Schmelzen brachten. Das wusste sie und
manchmal nutzte sie das auch schamlos aus. Also strahlten sich beide an und
gingen dann aber weiter ihrer Wege.
Als Jack sich gerade
unter der Dusche befand, hörte er wie Sam durch die Lautsprecheranlage des SGC
in das Büro des Generals gerufen wurde. Mhm, komisch. Wir haben doch bald
Besprechung. Was Hammond wohl von ihr will? dachte sich O'Neill.
Unterdessen in der
Cafeteria der wohl geheimsten Militäranlage der Welt. Janet und Daniel saßen
allein an einem Tisch, der etwas abseits stand. Sie amüsierten sich köstlich und
hatten beide so viel Spaß, wie schon lange nicht mehr. Die anderen Soldaten in
der Kantine warfen schon belustigte Blicke zu den beiden ´Turteltauben`, da man
die Funken, die zwischen den beiden hin und her flogen, schon fast sehen konnte.
Als sie beide gerade
wieder mal in einem Lachanfall waren, meinte Daniel plötzlich:
"Ach Janet, ich liebe
dein Lachen!"
Janet fielen fast die
Augen aus den Höhlen, als sie das hörte und sie musste erst mal nachfragen:
"Ähm....Daniel. Was haben
sie gerade eben gesagt?"
"Äh.....nichts, gar
nichts! Ich hab nichts gesagt, das müssen sie sich eingebildet haben."
Daniel wollte das Thema
wechseln aber er lenkte das Gespräch in eine völlig falsche Richtung.
"Was halten sie davon,
wenn wir mal Essen gehen oder ins Kino oder so? Wir sehen uns immer nur hier bei
der Arbeit. Warum treffen wir uns eigentlich privat so selten..... oder
eigentlich.....gar nicht?"
Doc Fraiser, die noch
immer etwas irritiert von Daniels vorheriger Aussage war, erwiderte:
"Ähm......das wäre ne
gute Idee. Gehen wir mal zusammen Essen. Ich find es auch schade, dass wir uns
außerhalb der Arbeit nie sehen, aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass
wir beide viel zu viel arbeiten."
Doktor Jackson war froh,
dass Janet auf dieses Thema eingegangen war und er verfluchte sich innerlich
dafür, dass er sich nicht besser unter Kontrolle gehabt hatte.
"Ich muss dann mal wieder
zurück auf die Krankenstation. Wir können ja noch mal über das Date.......äh,
ich meinte darüber, dass wir mal zusammen Essen gehen, reden, okay?!"
Daniel erwiderter mit
einem schmunzeln im Gesicht: "Alles klar, ich muss auch noch was erledigen. Wir
werden das noch mal genauer ausreden. Bis dann."
Janet verabschiedete sich
von Doktor Jackson und ging zurück zu ihrem Arbeitsplatz. Sie dachte sich Scheiße, wieso konnte ich nicht besser aufpassen was ich sage. Jetzt hat er das
auch noch mitbekommen und er denkt jetzt, dass ich denke wir hätten ein Date.
Verdammt! Aber eigentlich, wenn man es genau nimmt, es ist ein Date. Mmmhh....... Bei ihren letzten Gedanken musste sie anfangen zu grinsen und so kam sie
vergnügt auf die Krankenstation zurück.
Sie denkt wir hätten
ein Date. Hey......Moment......wir haben ja tatsächlich ein Date. Oh Gott, ich
hab ein Date mit der schönsten Frau des SGC. Na gut, mit einer der zwei
schönsten Frauen des SGC. Aber Sam gehört ja schon Jack, da hab ich sowieso
keine Chance mehr. Aber jetzt hab ich eine Verabredung mit Janet.
Mittlerweile war Major
Samantha Carter dem Befehl des Generals, sich unverzüglich bei ihm zu melden,
nachgekommen. Sie saß nun im Büro ihres Vorgesetzten und Hammond war gerade
dabei, zu erzählen, was er vom Airman gehört hatte.
".......und er sagte,
Colonel O'Neill wollte sie gerade gegen ihren Willen küssen, als er den Raum
betrat."
Sam hörte mit offenem
Mund die Ausführungen des Generals und konnte, nachdem dieser geendet hatte,
erst mal ein paar Sekunden lang nichts sagen. Sie war völlig verblüfft über die
Unverschämtheit dieses Airman, General Hammond solche Lügen aufzutischen.
"Also, Major, was haben
sie dazu zu sagen?" Als keine Antwort folgte, versuchte Hammond es nochmals:
"Ähm.........Major Carter?! Alles in Ordnung?"
Als Carter ihre Sprache
wiedergefunden hatte, schrie sie schon fast:
"General, Colonel O'Neill
würde so etwas nie tun und außerdem wüsste ich, wie ich mich wehren könnte!! Die
ganze Geschichte ist erfunden......na ja......nicht ganz."
Sie beruhigte sich
langsam wieder, und fing an, die Geschehnisse, die sich im Labor abgespielt
hatten, zu erzählen. Natürlich ließ sie einiges aus, aber als die davon
berichtete, wie Jack auf ihr lag, begann sie leicht zu lächeln und das war für
den General ein sicheres Zeichen. Als sie fertig war, meinte Hammond:
"Ich dachte mir schon,
dass diese Geschichte nicht wahr sein könnte. O'Neill würde so etwas niemals
machen, dafür kenne ich ihn zu gut. Der Airman, der diese Lüge erzählt hat, wird
aus dem Militärdienst entlassen, weil er einen ranghöheren Offizier unbegründet
vors Militärgericht bringen wollte. Ich bin froh, dass es ihnen gut geht, Major.
Sie können wegtreten."
Sam lächelte ihren
Vorgesetzten noch mal an, salutierte und verließ den Raum. Sie wollte zu Jack,
um ihm die unglaublichen Neuigkeiten zu berichten.
Dieser war in der
Zwischenzeit wieder in seinem Quartier und lag auf dem Bett. Er dachte, wieder
mal, an Sam. Er stellte sich vor, wie sie gerade in sein Zimmer kommt und er
einfach nur in ihre wunderschönen Augen sehen, und ihrer wunderbaren Stimme
lauschen könnte. Plötzlich klopfte es an der Tür und O'Neill dachte schon, er
bilde sich das nur ein. Doch es klopfte abermals und als Jack ein ´Herein` von
sich gab öffnete sich die Tür und Sam stand tatsächlich im Raum.
"Hallo Carter", lächelte
Jack sie an.
"Hey Colonel. Wie geht's?
Ich wollte ihnen nur erzählen, weswegen ich gerade bei General Hammond war.
Er......"
"Ähm, Major.....sie
müssen mir das nicht erzählen. Ich mein, wenn sie nicht wollen. Es ist ihre
Sache."
"Sir, wenn ich es ihnen
nicht erzählen möchte, wäre ich dann hier??", erwiderte Sam ihrem CO. Während
sie das sagte, setzte sie sich neben ihn auf das Bett.
"Mhm.....wahrscheinlich
nicht", war die Antwort von Colonel O'Neill, die zusammen mit einem süßen
Lächeln geliefert wurde.
"Also, dieser Airman, der
vorhin in das Labor kam, als wir........äh.....na, sie wissen schon. Jedenfalls
ist er danach auf direktem Wege zu General Hammond und er hat ihm erzählt, sie
hätten mich gegen meinen Willen festgehalten und sie waren kurz davor, mich
gewaltsam zu küssen."
"BITTE WAS????!!!! Und
Hammond hat ihm das geglaubt?? So was könnte ich doch nie im Leben tun. Ich
könnte ihnen kein Haar krümmen, das müsste mittlerweile jeder im SGC mitgekriegt
haben."
Sam, die sich von dieser
Bemerkung sichtlich geschmeichelt fühlte, lächelte Jack an und hauchte ihm zart
zu:
"Und außerdem müssten sie
nicht versuchen, mich gewaltsam zu küssen. Ich denke, ich würde ihnen da sogar
entgegen kommen."
Jack hauchte ebenso
zurück:
"Ist das ein Versprechen,
Sam?"
Beide lächelten sich an
und kamen sich immer näher und näher. Sie hörten auf sich anzugrinsen und sahen
sich nun tief in die Augen. Wieder dachten beide, sie könnten in den Augen des
anderen bis in seine Seele schauen. Wieder konnten sie den Atem des anderen
schon spüren und wieder............
.............klopfte es
an der Tür. Doch diesmal waren sie im Quartier des Colonels, was bedeutete, dass
keiner so einfach hereinplatzen würde. Jack reagierte auf das Klopfen mit einem
lauten Seufzer und einem ´Einen Moment`. Dann drehte er sich wieder zu Sam um,
die ihn immer noch anstarrte.
Und dann ging alles so
schnell, dass Carter beinahe gar nicht mitbekam, dass sie ihren CO geküsst
hatte. Jack kam auf sie zu und küsste sie ohne zu zögern leidenschaftlich auf
den Mund. Es war nur eine kurze Berührung, aber sie drückte so viel aus, was
beide in den letzten Jahren unterdrückt hatten. Plötzlich bemerkten sie beide,
wie sehr sie einander liebten und wie sehr sie einander brauchten.
Beinahe hätte O'Neill
vergessen, dass noch immer jemand vor seiner Tür auf ihn wartete. Also raunte er
Sam ins Ohr ´Warte hier auf mich` und küsste sie noch mal auf die Wange. Danach
ging er zur Tür und der junge Airman, der draußen gewartet hatte, überbrachte
dem Colonel die Nachricht, dass er sofort zu General Hammond kommen solle.
O'Neill drehte sich noch
einmal um, sah zu Sam, die immer noch auf seinem Bett saß und lächelte ihr zu.
Danach folgte er dem jungen Mann zu seinem Vorgesetzten. Carter lächelte zurück
und machte es sich anschließend auf dem Bett bequem.
Gleich nachdem Major
Carter vorhin sein Büro verlassen hatte, griff General George Hammond zum roten
Telefon um sich mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika
verbinden zu lassen.
Er hatte das Glitzern in
den Augen des Majors gesehen, als sie vorhin davon erzählt hatte, das ihr CO auf
ihr gelandet war, nachdem er sie vor dem herabstürzenden Regal gerettet hatte.
Das war die Bestätigung für den Verdacht, den er schon lange hegte. Nämlich,
dass Major Carter in Colonel O'Neill und umgekehrt auch er in sie verliebt war.
Er selbst hatte nichts dagegen einzuwenden, die beiden als Paar zu sehen. Denn
wenn sie zusammen wären, würden sie viel besser aufeinander aufpassen, wenn sie
auf ihren Missionen wären und außerdem, was bringt einem das Kommando über einen
ganzen Militärstützpunkt, wenn alle unglücklich verliebt sind?! Für die
Mitarbeiter des SGC ist es verdammt schwierig einen Partner außerhalb des
Stützpunktes zu finden, da sie nichts von ihrer Arbeit preisgeben dürfen.
Deswegen wäre General Hammond dafür, die Beziehung zwischen zwei Offizieren,
egal welchen Rang die beiden haben, zu erlauben.
Ungefähr dasselbe, sagte
der General auch dem mächtigsten Mann des Landes. Dieser erklärte sich
einverstanden die Regel außer Kraft zu setzen, die ein Verhältnis eines Colonels
zu einem ihm unterstellten Offizier verbot. Das SGC war eine militärische
Sondereinrichtung, weswegen diese Regelungsänderung auch kein Problem
darstellte.
Diese Änderung der Air
Force-Regeln wollte General Hammond seinem besten Soldaten nun mitteilen. Aus
diesem Grund hatte er einen Airman zu O'Neills Quartier geschickt, der ihn zu
sich ins Büro holen sollte.
Jack, der hinter dem
jungen Airman ging, fragte diesen, ob er wisse, was der General von ihm wolle.
Dieser verneinte aber, da ihm Hammond wirklich nicht gesagt hatte, worum es
ging.
Nach kurzem Fußmarsch
waren sie auch schon beim Büro des Generals angekommen und der Colonel klopfte
an. Nachdem ihm Einlass gewährt wurde, betrat der den Raum und salutierte
ordnungsgemäß.
"General?!"
"Colonel O'Neill, gut das
sie sich so schnell hier eingefunden haben. Ich habe ihnen etwas wichtiges zu
sagen. Ich hatte eben ein Telefonat mit dem Präsidenten und ich habe ihn darum
gebeten, einige Vorschriften, die das SGC betreffen, neu zu überdenken."
"Und was heißt das im
Klartext? Und warum haben sie mich extra hier hergerufen? Wir haben sowieso bald
eine Besprechung, also......."
"Colonel, lassen sie mich
ausreden. Sie werden bald verstehen, warum ich sie extra herbeordert habe. Also,
der Präsident hat eine Regel völlig außer Kraft gesetzt. Und zwar diese, die ein
Verhältnis zwischen einem Offizier und einem ihm unterstellten Soldaten
verbietet. Verstehen.............äh, Colonel O'Neill????!!!!"
Jack hatte das Büro des
Generals fluchtartig verlassen, noch bevor dieser überhaupt fertig gesprochen
hatte. Er stellte eine neue Spitzenbestzeit für die Strecke ´Büro des Generals -
sein Quartier` auf, da er Carter so schnell wie möglich davon in Kenntnis setzen
wollte, was ihm sein Vorgesetzter soeben berichtet hatte.
Er stürmte in sein
Quartier und auf seinem Bett saß immer noch sein Major, der bis jetzt gewartet
hatte.
"Was wollte........"
Weiter kam Sam nicht, denn Jack warf sich zu ihr aufs Bett und fing an sie
stürmisch zu küssen. Carter, die zuerst von dieser ´Kussattacke` ziemlich
überrascht war, versuchte sich aus der Umarmung ihres CO zu befreien, was ihr
schließlich auch gelang.
"Jack, hör auf! Was, wenn
uns jemand sieht, dann können wir uns vor dem Militärgericht verantworten!"
"Keine Sorge, Sweetheart.
Hammond hat mir gerade erzählt, dass der Präsident die Regel, die unserem
gemeinsamen Glück im Weg stand, außer Kraft gesetzt hat."
Sam traute ihren Ohren
nicht und sie brauchte erst mal ein paar Sekunden, bis sie überhaupt
realisierte, was das für sie beide bedeutete. Doch dann fing sie an Jack genauso
stürmisch zu küssen, wie er es vorhin bei ihr getan hatte.
UND WENN SIE AUS
LUFTMANGEL NOCH NICHT GESTORBEN SIND, DANN KÜSSEN SIE SICH WEITER UND WEITER UND
WEITER UND...........!!!!!!!!!!!!!
PS: BITTE BITTE
FEEEEDBACK!!!!!!!!!!!!!
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