"Oh mein Gott, sie werden mich töten" schoss es Marguerite Krux durch den Kopf
als sie den Druiden über sich gebeugt mit einem Messer auf sie gerichtet sah.
"Jetzt bist du des Todes Morigan" sagte er, riss ihr das Medallion ihrer Mutter
vom Hals und ließ das Messer schnell auf Marguerites Herz sinken. "Ich werde
Roxton nie wieder sehen, nie wieder glückliche Stunden mit ihm verbringen, ihm
nie wieder sagen können, dass ich ihn liebe" dachte sie in den letzten Sekunden
ihres Lebens, als plötzlich ein starker Ruck durch die Höhle ging, sie spürte
das die Erde anfing zu beben, für den Bruchteil einer Sekunde schien die Welt
stillzustehen und dann, ganz ohne Vorwarnung hörte sie ein sehr sehr lautes
rauschen. Sie bemerkte das die Druiden wie erstarrt auf einen Seitengang der
Höhle starrten. Sie begriff erst als die Druiden anfingen zu schreien und
versuchten ihrem Schicksal zu entgehen was da auf sie zukam. Dann sah auch schon
die Wassermassen auf sich zurasen. Sie versuchte von dem Altar
herunterzurutschen, doch die Fesseln an ihren Handgelenken erschwerten diese
Aufgabe. Dann war das Wasser bei ihr angekommen, sie spürte den Druck an ihrem
Rücken, und dann spürte sie nichts mehr. Stille!!!
"Wir müssen sie finden" sprach Lord John Roxton zu Challenger, Finn und
Veronica. Sie alle waren dem Tod nur knapp entgangen, doch sie wussten nicht,
wie es Marguerite erging. Sie liefen laut rufend durch den Dschungel. Nichts,
bis auf die schreie der Vögel und das brüllen der Saurier war zu hören. "So kann
es doch nicht enden. Ich hatte doch vor sie zu heiraten, sie kann mich jetzt
nicht einfach verlassen." dachte John, während er verzweifelt auf ein
Lebenszeichen seiner Geliebten lauschte. Sie waren mittlerweile eine Woche
unterwegs, und hatten immer noch keinen Anhaltspunkt auf den verbleib ihrer
Freundin gefunden. Plötzlich, wie aus dem Nichts tauchte vor ihnen eine Höhle
auf, die von einem kleinen See umgeben war. Roxton zog dieser Ort magisch an, er
wollte unbedingt zu ihr. Er stellte sein Gepäck ab, nahm sein Gewehr in beide
Hände, und sagte zu den anderen, dass er sich in der Höhle mal umsehen wolle.
Finn begleitete ihn. In der Höhle roch es nach altem abgestandenem Wasser. Finn
entdeckte das Skelett als erstes und vor allem das was es in der linken Hand
hielt. Etwas goldenenes Kleines. Roxton hatte es mittlerweile auch entdeckt und
schritt nun darauf zu. Dann erkannte er die Kette mit dem Anhänger, es war
Marguerites Medaillon. Er hatte es schon so oft an ihrem Hals gesehen. Brechreiz
stieg in ihm empor. Nein, das konnte nicht seine Marguerite sein. Finn wandte
sich mit Tränen in den Augen, dem entsetzt guckenden Roxton zu. Sie wollte
gerade ihre Lippen zum sprechen bewegen, doch John unterbrach sie in ihrem
Vorhaben. "Nein, ich weiß was du denkst Finn, aber das ist nicht Marguerite, sie
kann es nicht sein. Sie lebt noch, sie ist nicht tot, nein, NIEMALS." Er fing an
zu schlucken. "Das muss alles ein böser Traum sein", überlegte er "das ist nicht
die Realität." Finn schritt auf ihn zu und berührte ihn vorsichtig am Arm. Er
zuckte zusammen und starrte Finn entsetzt an. Tränen glitzerten auf ihren
Wangen, sie konnte nicht sprechen. "NEEEIN" Finn schreckte zusammen, so hatte
sie Roxton noch nie schreien hören. Und dann brach er auch schon weinend über
dem Skelett zusammen. Veronica und Challenger die von seinem Schrei aufmerksam
geworden waren, liefen den glitschigen Weg in die Höhle hinein. Was sie sahen,
brachte sie zum stillstehen. Sie sahen ein Skelett. Einen total aufgewühlten
Roxton, der Marguerites Medallion fest in seiner Hand hielt. Eine schluchzende
Finn. Und sie verstanden, ihre Suche hatte ein Ende gefunden. Sie hatten so sehr
gehofft Marguerite lebend zu finden, aber dieser Anblick ließ sie die Realität
begreifen. Ihre Freundin war von ihnen gegangen, und zwar für immer.
Marguerite wusste nicht wie sie den tödlichen Wassermassen entgangen war, sie
konnte nicht begreifen, dass sie am Leben war. Doch der Schmerz an ihren Beinen
und Armen ließ sie Wissen das es so war. Doch wo war sie? Sie konnte sich noch
entsinnen in einer Höhle gewesen zu sein, und an das Wasser könnte sie sich auch
noch errinnern, aber wo war sie jetzt, und was noch viel wichtiger war, wer war
sie!
7 Monate später!
Challenger, Finn, Veronica und Roxton hatten die sterblichen Überreste von
Marguerite nahe dem Baumhaus begraben, und waren zu ihrem üblichen Tagesrhytmen
zurückgekehrt. Alle, bis auf Roxton. Er hatte sich immer mehr von der Gruppe
entfernt. Er aß nicht mehr mit ihnen, redete kaum noch, und war manchmal Tage
lang auf der Jagd. Alle machten sich sehr große Sorgen um ihn, und versuchten
ihn so gut es ging aufzumuntern, doch alle ihre Bemühungen misslungen. Er zeigte
kein Interesse an seinen Freunden. Er ließ sich einfach nicht von ihnen helfen,
er wollte einfach nur allein mit seinem Schmerz sein. "Er kann doch nicht ewig
trauern, es ist immerhin schon 7 Monate her" sagte Finn eines Tages beim
Frühstück. "Ein bisschen kann ich ihn ja verstehen, es ist bestimmt nicht leicht
erst seinen Bruder zu verlieren, und dann auch noch die Frau die er liebt. Aber
ich finde es ist auch langsam Zeit loszulassen. Er gibt sich einfach selbst die
Schuld, weil er an ihrem letzten Tag mit ihr zusammen war, und sie nicht vor dem
Nebel beschützen konnte" bemerkte Veronica. "Aber es bringt auch nichts, sich
ewig Vorwürfe zu machen, damit macht er sich nur selbst das Leben schwer. Er
kann einfach nicht Tagelang umherwandern, und keinen von uns an ihn ranlassen,
das wird ihn irgendwann zerstören" warf Challenger ein. "Weiß eigentlich jemand
wo er im Moment steckt?" fragte Finn. "Ich glaube er ist runter zum Fluss
gegangen" antwortete Challenger ihr. " Ich glaube ich bringe ihm mal was zu
essen runter, sonst wird er noch irgendwann verhungern. Außerdem versuche ich
noch mal mit ihm zu sprechen, vielleicht bringt es diesmal was" sagte Finn,
stand auf und machte sich daran, einen kleinen Korb mit Lebensmitteln zu füllen.
"Na dann viel Glück", sprachen Challenger und Veronica wie aus einem Munde.
Sie wusste nicht, wie sie es geschafft hatte, aber sie hatte 7 Monate lang an
einem Ort der ihr völlig unbekannt war überlebt. "Ein reines Wunder, wenn ich
mir das mal genau überlege, und wenn man bedenkt was hier für Bestien leben! Zum
Glück habe ich diesen kleinen Felsspalt entdeckt in dem man ziemlich geschützt
schlafen kann, sonst wäre ich bestimmt schon lange gefressen worden", dachte
Marguerite. "Wir beide schaffen das schon", sagte sie laut zu sich selbst und
strich sich gleichzeitig über ihren mittlerweile ziemlich großen Babybauch.
"Aber erstmal gehe ich jetzt mal runter zum Fluss, um ein bisschen zu baden".
Sie nahm ihren selbstgebauten Speer in die Hand und machte sich auf den Weg.
Nach gut 10 Minuten war sie angekommen. Sie schaute sich um. Der Wald um sie
herum schien ganz ruhig, keinen Bedrohung weit und breit. Sie legte ihre Waffe
ab, und begann sich ihren viel zu kleinen Kleidung zu entledigen, als sie
plötzlich durch ein Geräusch aufgeschreckt wurde. Sie griff nach ihrem Speer und
hielt ihn vor sich. Sie lauschte, das Geräusch kam näher. Sie hörte Äste
knacken, und plötzlich stand eine junge Frau vor ihr, die sie mit offenem Mund
anstarrte. Marguerite sah die Armbrust in der Hand der Fremden, und ließ ihr
keine Chance sie zu benutzen. Sie stürmte mit einem Schrei auf die Fremde zu und
versuchte sie mit einem Schlag ihrer Waffe zu Boden zu strecken, doch Finn war
schneller. Sie wich der völlig hysterischen Marguerite gekonnt aus. Marguerite
stolperte, und fiel auf den Boden. Finn beugte sich über sie und hielt sie an
den Gelenken fest. Marguerite schrie und wehrte sich, aber Finn ließ sich nicht
abschütteln. "Marguerite erkennst du mich etwa nicht?" fragte Finn sie, als
Marguerite völlig außer Atem aufgab zu strampeln. "Wer sind sie? Woher sollte
ich sie kennen? Was wollen sie von mir?" Marguerite sah Finn verwirrt an. " Ich
bin es, Finn! Du kennst mich. Wir wohnen doch alle zusammen im Baumhaus. Du,
ich, Challenger, Veronica und John, erinnerst du dich nicht?" erwiderte Finn. In
diesem Augenblick fiel Finn auf, das sie immer noch auf Marguerite hockte, und
sie lockerte ihren Griff. Sie bemerkte sofort den runden Bauch, und stieg von
ihrer Freundin herunter. Sie streckte Marguerite ihre Hand entgegen, sodass
diese aufstehen konnte. Marguerite war völlig erschöpft und verwirrt. "Kannte
sie diese Finn?" Dann versagten ihre Beine. Es ist nun mal nicht gut für eine
Schwangere sich so aufzuregen. Finn jedoch begriff sofort und stützte ihre
Freundin. Diese lehnte sich dankbar auf ihre Schulter. Irgendwie kam ihr diese
Finn vertraut vor, das spürte Marguerite ganz tief in ihrem Herzen.
Finn nahm die völlig
entkräftete Marguerite mit zum Baumhaus. Auf dem weg dorthin erzählte sie ihr
von Challenger, Veronica und Roxton, dabei vermied sie es aber, so gut es ging,
über Marguerites Beziehung zu Roxton zu sprechen. Sie wollte die hochschwangere
nicht noch mehr verunsichern. Am Baumhaus angekommen kam gerade Veronica, die im
Garten gearbeitet hatte, um die Ecke spaziert. Sie schaute völlig perplex erst
Marguerite und anschließend Finn an. "Ma, Marguerite, bist du es wirklich?"
stotterte sie fragend. Finn machte Veronica klar, das Marguerite völlig
erschöpft war und sich auch an nichts mehr erinnern konnte, was mit der
Expedition zu tun hatte. Zusammen brachten sie Marguerite ins Baumhaus hinein.
Veronica konnte es nicht verhindern immer wieder auf Marguerites Babybauch zu
starren. "Oh mein Gott! Marguerite, du lebst!" sagte Challenger erstaunt, als er
die drei Frauen sah. Er lief zu ihnen hinüber und half Finn und Veronica
Marguerite auf einen Stuhl zu setzen. Finn lief sofort in die Küche und machte
Tee für alle. Marguerite sah sich verängstigt um, wer waren diese Fremden nur?
Sie konnte sich einfach nicht erinnern, je sehr sie sich auch anstrengte. Eine
ganze Weile sprach nur Finn, die ihren beiden Freunden erklärte wie und wo sie
Marguerite gefunden hatte. Veronica und Challenger schauten gespannt abwechselnd
auf Finn und die schwangere Marguerite. "Wie ist sie nur ganz allein im
Dschungel durchgekommen, nur mit einem Holzspeer bewaffnet und das auch noch in
diesem Zustand?" fragte Challenger sich selbst, "Unglaublich". Als Finn zu Ende
berichtet hatte, ergriff Veronica das Wort. "Was ist denn das letzte an was du
dich erinnern kannst Marguerite?"
"An eine höhle, an fremde Männer, und an Wasser, viel Wasser" gab Marguerite an.
"Davor weiß ich nichts mehr. Ich weiß weder wie ich in die Höhle kam, noch wer
ihr seit." "Das muss schrecklich für dich sein, schließlich sind wir ja quasi
Fremde für dich. Aber glaub mir, wir werden dir nichts antun, vertrau uns,"
sagte Finn beruhigend zu Marguerite. "Es wäre das Beste, wenn wir sie sich erst
einmal ausruhen lassen" sprach Challenger Väterlich zu der Runde. " Komm
Marguerite, ich zeige dir dein Zimmer, vielleicht hilft dir das, dich ein
bisschen zu erinnern" Veronica stand auf und nahm ihre Freundin an die Hand. Als
sie aus der Tür verschwunden war, wandte sich Finn zu Challenger "Was glaubst du
was geschehen ist?" " Ich weiß es nicht Finn, aber wir müssen Roxton finden. Er
muss erfahren, dass sie zurück ist."
Finn verstand. Sie nahm ihre Waffe, und machte sich auf den Weg Roxton zu
suchen. Sie ging wieder hinunter zum Fluss, wo sie zwei Stunden zuvor Marguerite
begegnet war. Kein Roxton! Sie fing an seinen Namen zu rufen, aber sie bekam
keine Antwort. Sie machte sich auf den Weg in den Wald hinein. "Vielleicht ist
er ja einfach ein spazieren gegangen" überlegte sie.
"Marguerite ist sofort eingeschlafen" berichtete Veronica Challenger. "Sie muss
sehr erschöpft sein, in ihrem Zustand" antwortete Challenger abwesend. "Was
glaubst du? Erinnert sie sich nicht, weil ihr etwas fürchterliches zugestoßen
ist und sie diese Tatsache verdrängt?" Veronica wandte sich Challenger zu "Ich
weiß es nicht Veronica. "Schreckliche Ereignisse könne die Psyche beeinflussen,
vielleicht versperrt das ihre Erinnerung. Und dann diese mysteriöse
Schwangerschaft, vielleicht wurde sie ja vergewaltigt."" Die Arme, wir müssen
sie einfach darin unterstützen sich wieder an uns und die Expedition zu
erinnern. Vielleicht bringt Roxton uns ja da weiter, er stand Marguerite
schließlich am nächsten. Ich hoffe Finn findet ihn bald" sagte Veronica.
Roxton ging geistesabwesend durch den Dschungel. Nach Marguerites Tod, wollte er
mit niemandem mehr etwas zu tun haben. "Wieso? wieso? Wieso musste sie mich
allein lassen? Das ergibt doch keinen Sinn. Wieso durften wir einfach nicht
glücklich sein. Seit sie mir ihre Liebe gestanden hat, hat sich unsere Beziehung
verändert. Wir waren uns so Nahe. Und jetzt ist sie so fern" Roxton musste sich
immer wieder diese Fragen stellen. Er konnte das Schicksal einfach nicht
verstehen. Ein paar mal war er schon kurz davor, auch seinem Leben ein Ende zu
setzten, aber das hätte Marguerite nicht gewollt, dessen war er sich sicher. Er
war jetzt schon über einen Tag nach Norden unterwegs. Er wusste nicht wohin er
ging, er wollte einfach nur nicht zurück zum Baumhaus, und sehen wie seine
Freunde ganz normal weiterlebten.
Nach 5 Stunden Suche gab Finn auf. Es dämmerte auch schon langsam. Sie hatte
Roxton nicht gefunden und auch keinen Anhaltspunkt wohin er gegangen war.
Enttäuscht machte sie sich auf den Weg zurück zu Baumhaus.
Mittlerweile war Marguerite auch wieder erwacht. Verdutzt sah sie sich in "ihrem" Zimmer um. Sie stand auf und ging zögernd hinüber zu einer Kommode, auf
der eine Schmuckschatulle lag. Sie öffnete sie, und erblickte wunderschöne
Schmuckstücke. "Sind das wirklich meine? Ich weiß es nicht." Sie wurde durch ein
Klopfen aus ihren Gedanken gerissen. Die Zimmertür öffnete sich, und Veronica
stand vor ihr. "Ähm ich wollte nur mal schauen, ob alles in Ordnung ist. Aber
wie ich sehe bist du schon wach. Fällt dir vielleicht schon etwas über dich ein,
jetzt wo du in deinem alten Zimmer bist?" Veronica schaute in Marguerites
Gesicht. "Nein, ich kann mich an diese Dinge hier nicht erinnern, obwohl sie
wohl sehr persönlich für mich gewesen sein mussten, oder Ve...? Entschuldige
bitte, aber wie war noch mal dein Name?" "Veronica, mein Name ist Veronica."
Veronica lächelte Marguerite an. "Wie wäre es wenn du dich jetzt erst einmal
duscht, und wir dir dann ein paar, ähm, passender Kleidungsstücke heraussuchen
würden?" Marguerite war gerührt über die Fürsorge die die Fremde ihr
entgegenbrachte und stimmte ihr dankbar zu.
Nachdem Maguerite ausgiebig
geduscht hatte führte Veronica sie in Roxtons Zimmer. Irgendwie kam dieser Raum
Maguerite sehr vertraut vor, sie war sich allerdings nicht wirklich sicher und
sagte nichts. Veronica ging an die Kommode, in der Roxton seine Hemden
aufbewahrte. Sie nahm das oberste heraus und gab es Maguerite. Diese nahm das
Hemd an sich, und begann sich ihrer eigenen Kleidung zu entledigen. Veronica
guckte verlegen zu Boden. Das Hemd war Maguerite natürlich viel zu groß, aber es
war immerhin besser als ihre alte, völlig verdreckte und mittlerweile viel zu
enge Bluse. Jetzt fehlte nur noch eine Hose. Auch diese gab Veronica ihr aus
Roxtons Bestand. Jetzt sah sie zwar überaus komisch aus, mit diesen viel zu
großen Sachen, aber zumidest fühlte sie sich frisch, und das erste Mal nach
langer Zeit so richtig Wohl. "Danke Veronica!" "Wofür?" fragte diese erstaunt,
von der richtigen Maguerite war sie so etwas nicht gewohnt. "Dafür das ihr alle
euch so lieb um mich kümmert. Ich bin mir sicher, das ich bestimmt froh war
solche Freunde wie euch gehabt zu haben." "Das ist definitiv nicht die Frau, die
hier gewohnt hat. Solche Gefühlausbrüche hätte sie sich garanitiert nicht
geleistet" überlegte die Blondine.
Zwei Tage vergingen, und Maguerite lebte sich immer mehr im Baumhaus ein. Sie
wußte zwar immer noch nichts über ihr vergangenes Leben, doch Challenger, Finn
und Vee versuchten ihr so viel wie möglich darüber zu erzählen. Und vor allem
versuchten sei ihr behutsam beizubringen, wie die wahre Maguerite war. Das war
der brünetten Frau zwar unangenehm, zu erfahren was für ein Biest sie manchmal
gewesen war, aber sie verstand, das Challenger, Vee und Finn es ihr sagen mußten,
wenn sie sich erinnern wollte. Außerdem stieg ihre Neugier auf diesen Lord
Roxton. Sie hatte jetzt so manche Geschichte mit ihm gehört, wußte aber immer
noch nicht wer er war. Die anderen ließen in ihren Erzählungen natürlich aus,
das die beiden sich sehr Nahe standen.Das würde Roxton ihr schon erklären, oder
zeigen. Sie hatten auch aufgegeben ihn zu suchen, weil das ein aussichtsloses
Unterfangen war, in Anbetracht der größe des Plateaus. Sie hofften einfach, das
er bald zurückkomme.
Mittlerweile war John es leid geworden allein durch den Dschungel zu streifen.
Er beschloß zum Baumhaus zurückzukehren. Er hatte sich klar gemacht, das der
Verlust von seiner Liebsten nicht rückgängig gemacht werden konnte, und dass es
für ihn auch langsam Zeit wurde zurück in sein eigenes Leben zu kehren, so
schwer es ihm auch immer noch viel. Er würde zu seinen Freunden gehen, sich bei
ihnen für sein Verhalten entschuldigen, und den Alltag wieder in sein Leben
lassen. "Ja das mache ich" sagte er zu sich selbst, und so machte er sich auf
den Weg zum Baumhaus. Was er allerdings nicht wußte war, dass das Schicksal ihm
und Maguerite eine neue Chance gegeben hatte!
Drei Tage später!
Es war früh am Morgen. Die Sonne stieg langsam die Wipfel der Bäume empor. Die
Vögel begannen zu zwitschern. Im Baumhaus herrschte noch absolute Ruhe.
Challenger erwachte. Er schaute auf die Uhr, die neben seinem Bett lag. "Puh,
erst 5 Uhr". Er versuchte erneut einzuschlafen, aber es gelang ihm nicht.
Schließlich stand er auf, wusch sich, und machte sich auf den Weg in die Küche
um sich seinen morgendlichen Tee zu brühen. Er setzte Wasser auf, und begab sich
zum Fenster. Er streckte seine Arme in die Höhe und gähnte ausgiebig. Dann hörte
er ein Geräusch. Es kam von Richtung Aufzug. "Wer war denn um diese Uhrzeit
schon draußen?" überlegte er. Als der Aufzug im Baumhaus angekommen war, traute
Challenger seinen Augen nicht. Vor ihm stand Roxton." Guten Morgen, George"
sprach dieser. "John! Da bist du ja wieder. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht.
Du wirst nicht glauben was passiert ist. Ma..." George brach den letzten Satz
ab. Er starrte zur Tür die zu den Zimmern führte. Im Rahmen stand Maguerite.
Roxton folgte Challengers Blick. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er
Maguerite in der Tür stehen. Er schloß seine Augen, und öffnete sie wieder. Er
sah sie immer noch. " Das kann nur ein Traum sein" sagte er zu sich "John wach
auf, das ist nicht real" Er kniff sich in seinen Arm, doch sie stand immer noch
da. "Ma... Maguerite, bist du es?" Maguerite guckte den Fremden an. Sie fühlte
sich so eigenartig, als ob sie diesen Mann kennen würde. Ihr Bauch kribbelte,
sie war plötzlich sehr aufgeregt, so als ob sie heute ihren ersten Schultag
habe. "Ich nehme an, sie sind Lord Roxton" Doch sie kam gar nicht soweit den
Satz voll aufzusprechen, denn John kam auf sie zu. Er hatte Tränen in den Augen.
Und ehe sie es begreifen konnte nahm er sie in den Arm. Er drückte sie so fest
an sich, das sie glaubte er würde sie nie wieder loslassen wollte. Und in diesem
Moment wollte sie auch nicht, das dieser Mann sie loslasse. Seit dem Zeitpunk,
an dem Finn sie gefunden hatte, hatte sie noch nie so ein Gefühl von Vertrauen,
Geborgenheit und Nähe verspürt. Er kam ihr so bekannt vor, obwohl sie ihn nicht
kannte. Sekunden später, ließ John von ihr ab und brach schluchtzend vor ihr
zusammen.
Maguerite sah verwirrt zu Challenger. Dieser fand nun auch seine Sprache wieder.
Solch einen Ausbruch der Gefühle hatte Roxton noch nicht mal bei Maguerites
vermeindlichen Beerdigung gezeigt. "Ähm, John." er ging zu dem immernoch
kniehenden Lord hinüber, und berührte ihn leicht an der Schulter. Roxton hob
daraufhin seinen Kopf und schaute George mit roten Augen an. "Sie ist zurück,
George. Gott hat sie mir wieder gegeben." Er schaute nun an Maguerite hoch, die
ihn immer noch verwundert ansah. Jetzt sah auch John, das Maguerite sich
verändert hatte. Er stand langsam auf. Sein Blick ruhte auf ihrem Bauch. Dann
schaute er ihr ins Gesicht, als ob er nochmal sicher gehen wollte, das das
wirklich seine Maguerite war. "John, Maguerite hat ihr Gedächnis verloren",
sprach eine vertraute Stimme die aus der hintersten Ecke des Zimmers kam.
Veronica war inzwischen auch aufgewacht, und hatte Stimmen gehört. "Sie hatt
was?" Roxton sah sich zu Veronica um. "Sie weiß nicht mehr wer sie ist". "Ist
das wahr?" nun sprach er zu Maguerite. " Ja, sie spricht die Wahrheit, ich kann
mich an nichts und Niemanden mehr erinnern." Sie nahm Roxtons Hand, obwohl sie
nicht wußte weswegen sie das Bedürfniss dazu verspürte, woraufhin dieser ihr
genau in die Augen sah. "Diese Augen, sie sind so vertraut" schoß es Maguerite
ins Gedächnis. "Dann muß ich dich ja mit meiner Aktion richtig erschreckt haben"
sagte Roxton, und riß sie damit aus den Gedanken. Er hatte sich soweit wieder
gefangen und sprach ganz ruhig "Das tut mir leid. Ich glaube ich sollte erst
einmal ein bischen schlafen gehen." Er drehte sich um, und ging in Richtung
seines Schlafraumes. Alle sahen ihm verwirrt und überrascht nach, ganz besonders
Maguerite.
Fortsetzung folgt...
Fortsetzung kommt bald. Kann meinen PC leider erst seit gestern wieder benutzen,
deshalb bin ich noch nicht zu mehr gekommen. Hoffe es gefällt euch trotzdem
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