Titel: 

Die Vergangenheit, die niemand kannte
Autor:
Alexandra
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Kategorie:
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Spoiler:
Diese Story spielt irgendwo in der 4.Staffel. Ich weis die meisten mögen Melone nicht, genauso wie ich, aber ohne ihn ging's nicht.
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Hauptcharaktere :
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Disclaimer:
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Inhalt:
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A/N:
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Es ist mitten in der Nacht als Melone plötzlich aufwacht, er hatte schon wieder einer dieser merkwürdigen Träume. Er sieht immer wieder diese zwei Männer, die versuchen mit ihm zu kommunizieren, was ihnen aber nie wirklich gelingt.

Melone steht auf und will sich einen Tee machen, der ihn, so hofft er zuminderst, beruhigen soll. Als er gerade seinen Tee trinkt und über seinen merkwürdigen Traum nachdenkt fällt ein Buch von Veronikas Vater vom Regal. Melone hat dieses Ereignis auf den Wind geschoben und als er das Buch aufhob, um es wieder ins Bücherregal zu stellen, sah er darin ein altes Foto auf dem genau die beiden Männer abgebildet sind die er in seinem Traum sah.

"Was geht hier nur vor sich?" murmelte er zu sich selber. Da dieses Ereignis ihn so erschreckte und er selbst keine Erklärung dafür hatte lief er sofort zu Challenger.

"Challenger, das musst du dir ansehen!" " Was ist denn Ned?" antwortete Challenger noch etwas schlaftrunken. " Ich hab schon seit einigen Nächten einen merkwürdigen Traum, in dem immer wieder die gleichen beiden Männer vorkommen. Sie versuchen mir etwas zu sagen, aber ich kann sie nicht hören. Anfangs hielt ich es für einen Traum, aber heute nacht als ich Tee trank, da fiel plötzlich dieses Buch vom Regal und auf der Seite die dadurch aufgeschlagen wurde, ist ein Foto mit genau diesen beiden Männer abgebildet, die mir immer im Traum erschienen." Erzählte Melone ganz aufgeregt. "Beruhig dich erst mal und zeig mal her, vielleicht hast du dieses Foto auch nur schon einmal gesehen und dein Unterbewusstsein bringt im Traum einfach nur etwas durcheinander," versucht Challenger ihn zu beruhigen.

Er sah sich das Foto an und irgendwie kamen ihn diese Personen bekannt vor, er konnte sie nur nicht richtig zu ordnen. Als er das Foto umdrehte stand da etwas. " Mein bester Freund Maurice Lorant Depardieu und ich, 1892" lass Challenger laut vor. "Der linke ist Thomas Lyton und der recht Maurice Lorant Depardieu, das muss kurz vor der Abreise von der Lyton Expedition gemacht worden sein," erklärte Challenger. "Woher kannst du das so sicher sagen?" fragte Melone. "Das dies Mr. Lyton ist weis ich von Veronikas Fotos her und Maurice Lorant Depardieu war ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann. Man kannte ihn nicht nur in London, er hatte seine Restornats überall in England verteilt. Er verschwand eines Tages Spur los, niemand weis was mit ihm passiert ist. Viele vermuteten das ihm einfach alles zu viel geworden ist und er sich irgendwohin abgeseilt hat. Man hat ihn irgendwann für Tod erklärt, damit seine Angehörige seine unvollendete Geschäfte weiterbetreiben konnten." Melone war erst mal sprachlos, das wahren also die Männer die ihn öfters in seinen Träumen besuchten, doch was wollten sie von ihm? "Was denkst du, was mit ihm passiert ist?" fragte Melone schließlich. "Ich weis es nicht. Aber ganz sicher ist er nicht freiwillig gegangen und hat einfach alles zurück gelassen, es muss irgendwas passiert sein," gibt Challenger in Gedanken versunken von sich. Melone gibt sich damit aber nicht zufrieden " Aber was wollen sie dann von mir ?" "Wahrscheinlich brauchen sie deine Hilfe, sie müssen irgendwie erfahren haben das du durch deinen Kontakt zum Jenseits, besonders empfänglich für Nachrichten aus dem Reich der Toden geworden bist. Es ist allerdings schon spät, du solltest versuchen noch ein wenig zu schlafen, morgen früh werden wir den anderen erzählen was geschehen ist, vielleicht weis Veronika noch ein wenig mehr darüber."

Und so ging Melone zurück in sein Zimmer und versuchte zu schlafen, wobei es ihm sehr schwer viel, da er immer wieder darüber nachdenken musste, was diese beiden Männer nur von ihm wollten. Aber irgendwann besiegte ihn die Müdigkeit und er schlief ein, ebenso wie Challenger.

Am nächsten Morgen, als alle zusammen siezten und frühstückten, erzählten Melone und Challenger, was letzte Nacht vorgefallen war.

"Und du bist dir wirklich sicher, dass die auf dem Foto, die selben Männer sind, wie die in deinen Träumen?" fragte Marguerite skeptisch. " Ja, ich bin mir hundertprozentig sicher, ich hab mit das nicht eingebildet;" verteidigte sich Melone. "Marguerite hat vielleicht recht und du bringst wirklich nur etwas durcheinander. Ich meine es kann für dich ja real erschienen sein, obwohl es eigentlich nur ein Traum ist," meinte Roxton. "Aber er hatte solche Visionen schon einmal. Ihr habt mir doch einmal von so einem Messer erzählt, wo er immer wenn er es berührte solche Visionen von Jack der Ripper hatte. Es währe doch gut möglich dass dies auch wieder so etwas ist," brachte Finn ein. "Ja, aber diesmal hatte ich ja keinen Gegenstand in der Hand," gab Melone von sich. Man merkte ihm an, dass er selber langsam nicht mehr wusste was er glauben sollte, vielleicht haben die anderen ja doch recht und es war wirklich nur ein Traum.

"Veronika, was denkst du darüber?" fragt Challenger, jedoch erhält er keine Antwort von ihr. "Erde an Veronika, hallo, Challenger hat dich was gefragt," meinte Finn, während sie vor Veronika mit ihrer Hand hin und her winkte. "Am...Entschuldigung Georg, was war noch mal deine Frage, ich hab gerade nicht aufgepasst," entschuldigte sich Veronika. "Ach was du nicht sagst, währ uns gar nicht aufgefallen," mischte sich Marguerite ein. Alle ignorierten ihre Bemerkung und Challenger fragte Veronika noch einmal, was sie darüber dachte.

"Ich muss immer wieder darüber nachdenken, vielleicht ist mein Vater irgendwo und braucht unsere Hilfe. Wir müssen unbedingt heraus finden was sie uns sagen wollen, damit wir ihnen helfen können," sagte Veronika. Es wahr ihr anzumerken, dass die ganze Situation sie überforderte. Sie war voller Hoffnung ihren Vater und vielleicht sogar ihre Mutter doch noch zu finden.

"Wenn wir mehr über den anderen Mann wüssten, wie hieß der noch gleich, Maurice irgendwie, dann könnten wir vielleicht auch mehr über die Situation in der sich die beiden befinden herausbekommen und ihnen helfen," schätzte Finn. "Mein Vater hat ihn öfter erwähnt. Sie sind anscheinend zusammen aufgewachsen und waren immer die besten Freunde. Er hat sogar meinen Vater zum Taufpaten von seiner Tochter gemacht. Maurice wollte mit ihm aufs Plateau kommen, aber da er ein Kind hatte ging das nicht mehr," erzählte eine in Gedanken versunkene Veronika. "Was wohl aus seiner Tochter geworden ist?" fragte Finn und sah Challenger fragend an. "Was ich gehört habe, hat ihre Stiefmutter das Sorgerecht verloren, weil der Richter ihre Adoptionspapiere, wegen der fehlenden Unterschrift der leiblichen Mutter, nicht anerkannte. Sie kam zu ihrer leiblichen Mutter und mehr habe ich auch nicht davon erfahren. Sie muss damals erst knappe drei Jahre alt gewesen sein, sie wird sich wahrscheinlich nicht mehr an ihren Vater erinnern," erinnerte sich Challenger.

Es wurde ganz ruhig, jeder dachte darüber nach, bis Veronika auf die Idee kam, dass sie mit einer Séance vielleicht Kontakt mit ihnen aufnehmen könnten. "Eine Séance? Was genau soll das sein?" fragte Finn. "Mit einer Séance kann man Kontakt zu Geistern aufnehmen. Wir setzten uns alle in einen Kreis und in der Mitte werden Kerzen angezündet, dann reichen wir uns die Hände und Konzentrieren uns auf den Geist mit dem wir sprechen wollen, in diesem Fall die beiden aus Neds Träumen. Wenn wir merken das die beiden da sind, bieten wir ihnen an durch einen von uns zu sprechen," erklärte Marguerite. "Aha, wenn ihr meint dass das funktioniert, von mir aus," antwortete eine leicht skeptische Finn. " Es hat schon einmal funktioniert," brachte Challenger ein, der schon in gedankten versunken Richtung Labor läuft, um seine Kamera vor zu bereiten.

Alle machten sich an ihre jeweilige arbeiten die sie täglich zu verrichten hatten, bis nur noch Roxton und Marguerite am Tisch saßen. "Wie es scheint wird das noch ein sehr langer Abend, da sollte ich lieber noch ein wenig schlafen. Nicht dass ich unser Geistertreffen noch verpenne," entschuldigte sich Marguerite, und ohne dass sie Roxton die Chance ließ noch etwas zu sagen, stand sie auf und ging in ihr Schlafzimmer.

Roxton merkte dass irgendwas sie betrügt, deshalb ging er ihr nach. Als er vor ihrer Tür stand klopfte er aus Respekt vor ihrer Privatsphäre und erst als sie ihn hereinbat, machte er die Tür auf und betrat ihr Zimmer.

"John, was ist? Ich habe doch gesagt ich will noch etwas schlafen. Hast du nichts wichtiges zu tun?" fragte Marguerite, die gerade erst wieder ihr Nachthemd angezogen hatte und nun auf ihrem Bett saß. " Wie könnte ich etwas wichtigeres vor haben als hier bei dir zu sein. Als du vorhin gingst, sahst du so betrügt aus, ich wollte nur sicher gehen, dass alles in Ordnung ist," entgegnete ihr Roxton fürsorglich, während er sich immer mehr ihr näherte und sich schließlich neben sie aufs Bett setzte.

Auch wenn sie schon, seit dem sie aus diesem Zeitportalen entkommen sind, offiziell zusammen sind, ist sie doch ein wenig erschrocken darüber wie gut er sie doch kennt, aber gleichzeitig auch sehr berührt davon, wie sehr er sich doch um ihr Wohlbefinden bemüht. Sie hätte nie gedacht, dass sie jemals so viel für eine Person empfinden könnte wie sie für Roxton empfindet. Ebenso wenig wie, dass eine andere Person sie, so von ganzem Herzen lieben könnte und nur mit ihrer Liebe als Gegenleistung, wie Roxton für sie.

"Mir geht es gut, wirklich, ich bin nur ein wenig müde, dass ist alles," erwiderte Marguerite. "Wenn du das so sagst, wird es auch so sein," gab Roxton nach. Er berührte mit seiner rechten Hand zärtlich ihr Kinn und sah ihr tief in die Augen. "Du weist du kannst mir alles anvertrauen, egal was es ist oder wie spät es schon ist ich werde immer für dich da sein," und nach diesen Worten küsste er sie zärtlich auf ihren Mund.

"Ich weiß John, es fällt mir halt noch immer sehr schwer darüber zu reden," fing Marguerite mit einer leicht weinerlichen Stimme an zu erzählen, während Roxton sie beschützend in seinen Armen nimmt. " Veronika hat jetzt die Chance endlich ihren Vater zu sehen, ich freue mich ja auch für sie, aber das hat mich wieder daran erinnert, dass ich nie herausfinden werde was mit meinen Eltern ist, wo sie sind, wer sie sind und warum sie mich weggegeben haben." Marguerite hatte keine Kontrolle mehr über sich, es brach alles heraus. "Wieso wollten sie mich nicht?" war das letzte was sie herausbekam, bevor sie in Tränen ausbrach.

Er hielt sie die ganze Zeit, solange sie brauchte.

Erst, als sie sich wieder langsam beruhigte, sich aber immer noch an ihn klammerte, wagte er sich mit einer ruhigen und einfühlsamen Stimme zu ihr zu sprechen. "Das belastet dich alles noch sehr. Ich weiß du hast mit dem Orobus deine wahrscheinlich letzte Chance verloren, deine Eltern jemals zu finden. Aber wenn du willst werde ich dir, wenn wir das Plateau verlassen, helfen sie zu finden, oder zuminderst deine Geburtsurkunde." "Wie ?" fragt Marguerite leise. "Ich kenne eine menge einflussreicher Leute, immerhin bin ich Lord John Roxton, für irgendwas muss der Titel ja gut sein, auch wenn ich mein letztes Pfund ausgeben muss, wir werden es herausfinden. Ich verspreche es dir, wir werden nicht aufgeben," fuhr Roxton fort.

"Danke, John. Ich liebe dich," antwortete Marguerite gerührt. "Ich liebe dich auch Marguerite, mehr als alles andere." In seinen braunen Augen konnte sie sehen dass er es auch so ehrlich meinte, wie sie es tat. Da konnte sie nicht mehr anderes, als ihn mit all der Liebe die sie für ihn empfand zu küssen.

"Du solltest dich jetzt ausruhen und ein wenig schlafen, immer hin wird es ein langer Tag," meinte Roxton leicht außer Atem, nachdem ihre Lippen sich getrennt hatten."Du hast Recht John, ich sollte wirklich noch ein wenig schlafen, ich bin auch noch ziemlich müde," gab Marguerite zu.

Als Marguerite nun im Bett lag und Roxton sie zudeckte, gab er ihr noch einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. "Träum was schönes," wünschte er ihr noch, bevor er sich zur Tür begab und ihr Zimmer verließ, um sie in ruhe schlafen zu lassen.

Es ist nun 23.30Uhr, alles ist vorbereitet für die Séance. Die Bewohner des Baumhauses warten schon ungeduldig bis es Mitternacht ist, denn erst dann ist die Geisterstunde und die Verbindung zum Jenseits leichter zugänglich.

Auf dem Tisch mit der dunklen Tischdecke stehen drei weise Kerzen, die noch nicht entzündet wurden, um das Foto, welches aus dem Buch gefallen war.

Challenger überprüft noch einmal die Einstellung seines Fotoapparates, damit auch wirklich alle nachher auf dem Bild sind, seines Erhoffens nach inklusive der beiden Geister.

Melone schreibt alles in sein Tagebuch, was bisher geschah, damit die Nachwelt auch von dieser unglaublichen Begegnung erfährt.

Roxton und Marguerite sitzen mit einer Decke umhüllt schweigend am Balkon, während sie die Sterne beobachten und einfach nur die Nähe des anderen genießen.

Veronika ließt in den Tagebüchern ihrer Eltern, in der Hoffnung eine Antwort zu finden, auf das was gerade geschieht.

Und Finn langweilt sich ein wenig, denn warten ist nicht gerade einer ihrer Stärken. " Wie lange denn noch, Challenger, bis wir endlich Kontakt mit den beiden Geistern aufnehmen?" fragt Finn schon wieder ungeduldig. " Ich hab dir vor 5 Minuten erklärt, dass wir bis Mitternacht warten müssen, ich sag dir bescheid, wenn es soweit ist," erklärte er ihr leicht genervt. "War ja nur eine Frage," gab Finn kleinlaut von sich.

Als es endlich Mitternacht war, setzten sich alle rings um den Tisch herum. Alle waren leicht nervös, denn keiner wusste was sie erwartet und jeder Hoffte dass es nicht so wie beim letzten Mal endet, als sie Saros begegneten.

"Marguerite, zünde jetzt bitte die Kerzen, gegen den Uhr Zeigersinn, an," bat Challenger sie. Nach dem Marguerite fertig war, reichten sich alle die Hände und schlossen ihre Augen, während Marguerite mit dem Ritual anfing.

"Jetzt an nichts mehr denken, haltet eure Gedanken frei und konzentriert euch," sprach sie ruhig und routiniert. "Ich rufe Thomas Layton und Maurice Lorant Depardieu, könnt ihr mich hören?" fragte sie. Alle waren ruhig, denn sie erwarteten dass bald etwas passierte, doch es geschah nichts.

"Ich wusste doch, dass es nicht funktionieren würde. Hättet ihr auf mich gehört, hätten wir wichtige Zeit gespart," gab Finn spöttisch von sich. "Es ist kein Wunder dass es nicht funktioniert hat. Es kann auch gar nicht funktionieren, wenn eine Ungläubige, wie du es bist, anwesend ist," erwiderte Veronika etwas harsch. "Veronika hat recht, Ungläubig sollten nicht daran teilnehmen, da sie Vibrationen senden, jene die Geister vertreiben, heißt es zuminderst," brachte Marguerite ein.

"Na, dann eben nicht," erwiderte Finn leicht gekränkt und stand auf um den Tisch zu verlassen, als sie Challenger noch am Arm festhielt um sie daran zu hindern. "So hat sie dies doch nicht gemeint, bleib hier und versuch dich zu konzentrieren, dann wird es auch klappen. Es liegt ganz bestimmt nicht an dir, dass es nicht funktioniert," redete ihr Challenger zu.

"Seit ihr sicher, dass ich hier bleiben soll?" fragte Finn und sah sich fragend in der Runde um. "Ja, Finn, bitte bleib hier, ich hab das nicht so gemeint, es ist nur dass es um mein Vater geht und ich endlich die Chance habe mit ihm zu sprechen und daher wohl etwas gereizt reagiert habe. Es tut mir leid," entschuldigte sich Veronika. " Ist schon o.k.," erwiderte Finn immer noch ein wenig beleidigt, während sie sich dennoch wieder an ihren Platzt setzte.

"Wenn dies nun geklärt ist, dann können wir ja wieder beginnen," unterbrach Roxton.

Alle gaben sich wieder die Hände und schlossen ihre Augen, während Marguerite wieder von vorne begann.

Mit "jetzt an nichts mehr denken, haltet eure Gedanken frei und konzentriert euch," begann sie und fuhr mit " ich rufe Thomes Layton und Maurice Lorant Depardieu, könnt ihr mich hören? Seit ihr da?" fort. " Wenn ihr mich hören könnt, gebt uns ein Zeichen," bat Marguerite.

Alle waren wieder ruhig, man hörte nichts noch nicht einmal den Wind, der durch die Bäumen wehte.

Und plötzlich hörte man ein lautes klopfen, welches von der Wand kam.

"Au man, was war das denn?" fragt Finn erschrocken. "Sie sind hier," antwortet Challenger leise, "Wer?" fragt Finn immer noch ein wenig ungläubig, "die Geister, natürlich, wer den sonst," entgegnete ihr Marguerite.

"Ein mal Klopfen heißt ja, zwei mal Klopfen heißt nein," fuhr Marguerite mit dem Ritual fort.

"Seit ihr Thomas Layton, der Vater von Veronika und Maurice Lorant Depardieu?" fing Marguerite an zu fragen und es ertönte ein Klopfen.

"Einmal, das bedeutet sie sind es. Nach all den Jahren ist er endlich zurückgekommen," unterbrach Veronika, in deren Augen man schon die ersten Freuden Tränen schimmern sah.

"Sind wir in Gefahr, wenn wir auf diesem Wege mit euch Kontakt auf nehmen?" machte Marguerite weiter und als antwort konnte man deutlich zwei Klopf Geräusche hören.

"Habt ihr Kontakt mit Melone aufgenommen weil wir uns schon in Gefahr befinden?" fragt Marguerite weiter und wieder konnte man als Antwort deutlich zwei Klopfgeräusche hören.

Alle Atmeten erleichtert aus, man konnte spüren dass die Anspannung der Gruppe ein wenig abnahm.

"Sag ihnen, dass sie durch dich sprechen sollen," schlug Challenger vor. " Ich weiß nicht, ob dies so eine gute Idee ist, Georg, wir wissen doch alle was beim letzten mal passiert ist," erwidert ein besorgt klingender Roxton. "Ist schon in Ordnung, John, ich weiß was ich tu," versichert ihm Marguerite, während sie ihm beruhigend und dankbar zugleich, für seine Führsorge, die Hand drückt.

"Sprecht durch mich, ihr Geister, damit wir alle hören können, was ihr zu sagen habt," bot ihnen nun Marguerite an. Alle warteten, dass sie anfängt mit einer fremden Stimme zu sprechen, aber es geschah nichts.

Plötzlich hörten sie es zwei mal an der Wand klopfen.

"Sie wollen anscheinend nicht durch dich sprechen," bemerkte Finn mit einem leicht sarkastischen Ton, den allerdings alle ignorierten.

Marguerite sah sich ein wenig hilflos um, bevor sie weiter sprach. "Wollt ihr vielleicht durch einen anderen sprechen?", und man konnte deutlich ein einmaliges Klopfen hören.

Nachdem Marguerite die anderen nach ihren Einwilligungen fragte und alle damit einverstanden waren, bot sie den Geistern an durch irgendeinen von ihnen zureden.

Alles war ganz ruhig, jeder von ihnen machte sich darauf gefasst, dass gleich ein Geist besitzt von ihrem Körper nehmen könnte und dann durch ihn kommunizieren würde. Challenger bannt die Schnur vom Fotoapparat ganz fest an seinen Fuß, damit er jenen Augenblick auf keinen Fall verpassen würde. Plötzlich durchzuckte etwas seinen Körper, wobei sein Fuß einen Ruck machte und das Foto nun geschossen wurde. Melone durchfuhr ebenfalls dieses Zucken und beide spürten wie etwas fremdes besitz von ihnen einnahm.

"Wir sind in einer Zwischenwelt gefangen," erzählte Challenger mit einer für ihn ungewöhnlich tiefen Stimme. "Vater, bist du es?" fragt Veronika mit zitternden Stimme, "Ja, mein Engel ich bin es. Es tut mir so unendlich leid dass ich dich und deine Mutter alleine gelassen habe," entschuldigte sich ihr Vater und Veronika konnte seiner Stimme entnehmen, wie sehr er doch darunter litt.

Bevor Veronika etwas ihrem Vater antworten konnte, unterbrach sie Melone, mit einer nicht ganz so tiefen Stimme wie sie Challenger nun hat, aber tiefer und männlicher als seine eigene. "Und das ist es warum wir hier sind. Unsere Schuldgefühle erlauben es uns nicht, den ewigen Frieden zu erlangen," erklärte er. "Wie meinen Sie das?" fragt Marguerite ihn. "Wenn ein Mensch stirbt, geht er in eine andere Welt über, das man hier unten als Himmel bezeichnet. Wenn dieser Mensch aber stirbt und etwas unerledigt zurücklässt, was wichtig war und dadurch mit schweren Schuldgefühlen hinüber geht, versperrt er sich selbst den Weg zum ewigen Frieden. Diese Person kommt dann in eine Art Zwischenwelt, wo er auf seine Erlösung wartet," erläutert Mr. Depardieu durch Melones Körper.

"Und Sie sind nun in so einer zwischen Welt?" fragt Finn skeptisch. "Richtig, wir sind dort und warten auf unsere Vergebung," antwortet Mr. Layton auf Finns frage.

Finn und auch die anderen müssen einen sehr verwirrten Eindruck hinterlassen haben, denn Mr. Depardieu erklärte gleich weiter, ohne einen der anderen zu Wort kommen zu lassen. "Es ist so, dass wir abwarten, ob das Leben dieser Person oder Personen, denen gegenüber wir diese Schuldgefühle habe, sich zum guten wendet oder nicht. Wenn diese Leben aber weniger erfreulich abliefen, müssen wir warten bis diese Personen sterben, wobei ich hoffe das dies noch sehr lange dauert, und dann um Vergebung bitten. Und erst wenn sie uns mit ganzem Herzen verzeihen, können wir mit ihnen ins Jenseits über gehen."

"Was ist wenn sie ihnen nicht verzeihen," fragt Finn. "Dann werden wir bis in aller Ewigkeit in unserer selbstgemachten Hölle sitzen und darüber nachdenken, wie das alles passieren konnte, so wie wir es bis jetzt getan haben," fuhr Mr. Depardieu fort.

"Durch diese Zeitverzehrung vor einiger Zeit, wurde eine Tür von unserer Welt in die eure in einer Höhle geöffnet. Da wir beide Umgebracht wurden und unsere Leichen nie wirklich entdeckt wurden, könnten wir durch eure Hilfe diese Zwischenwelt verlassen und wieder in die Welt der Lebenden gelangen. Denn fast niemand weiß, dass wir tot sind. Wenn ihr uns helfen wollt kommt zu dieser Höhle," war das letzte was Mr. Layton sagte, bevor er Challengers Körper wieder verlassen hat, ebenso wie Melone wieder seinen Körper für sich alleine hat.

"Vater, geh nicht fort. Wie sollen wir denn dort hin kommen!" schrie Veronika der Verzweiflung nahe, aber statt einer Antwort bewegte sich ein Stift und zeichnete auf Veronikas Zeichenblock eine Karte mit genauen Weg Beschreibung.

"Das war ja der reinste Wahnsinn," bemerkte Finn, während Challenger seinen Fotoaperrat nimmt und damit Richtung Labor läuft um sein Bild zu entwickeln. "Ich werde morgen auf jeden Fall zu dieser Höhle gehen und versuchen die beiden zu retten, und was ist mit euch?" fragt Veronika und sah sich um. "Du kannst auf uns zählen, wir werden mitkommen," bestätigt ihr Roxton, stellvertretend für die anderen.

Veronika wollte sich noch bedanken, aber sie kam nicht dazu, da Challenger schon aufgeregt mit dem entwickeltem Bild zurück kam und es den anderen entgegen streckte.

"Seht her, ich hab alles auf dem Foto, ist das nicht erstaunlich?" fragt Challenger, während alle neugierig auf das Bild schauen.

Auf dem Foto kann man deutlich Melone, Challenger, Veronika, Roxton, Marguerite und Finn erkennen, sowie die beiden Geister, wie sie gerade mit ihren Handflächen die Rücken von Melone und Challenger anfassten und so anscheinend Kontrolle über ihre Körper bekamen.

Nachdem die Gruppe besprochen hatte, wie sie am nächsten Tag vorgehen wollen um die beiden zu retten, machten sie sich auf um in ihre Schlafzimmern zu gehen, denn ihnen war bewusst das es wohl ein sehr anstrengender Tag werden würde.

Roxton lag noch wach in seinem Bett, als es plötzlich an seiner Tür klopfte. Bevor er etwas sagen konnte, öffnete sie sich und jemand kam herein. Da es sehr dunkel war, konnte er nicht richtig sehen, wer es war, aber er fühlte dass dies nur Marguerite sein konnte, die ihn mitten in der Nacht besuchen kommt. Sie trat unsicher an sein Bett heran, "kann ich heute Nacht bei dir schlafen?" fragt sie leise. "Natürlich," antwortete er ihr, während er zur Seite rutschte und die Bettdecke ein wenig aufschlug, damit sie auch genügend Platz hat.

Als Marguerite nun bei ihm lag und sich an ihn schmiegte und er seinen Arm um sie legte, kam ein leises danke von ihr. "Für was?" fragt er erstaunt. "Dafür.. das du immer für mich da bist,.. wenn ich dich brauche,... obwohl ich dich meistens von mir weg gestoßen hab... Dafür dass du immer zu mir haltest,... auch wenn ich meistens selbst schuld daran war... und dafür das du mich liebst,... auch wenn ich nicht weiß warum," antwortet sie ihm zögernd, da es ihr immer noch schwer fällt sich ihm gegenüber vollständig zu öffnen.

Ihm wurde wieder klar, dass Marguerite noch nie in ihrem Leben so etwas wie Geborgenheit, Zuneigung und Liebe erfahren hat, noch nicht einmal von ihren Eltern.

"Du weißt nicht warum ich dich so sehr liebe?" fragt er sie und schaut ihr zärtlich in die Augen, während Marguerite langsam mit dem Kopf schüttelt.

"Ich liebe einfach alles an dir. Ich liebe es zu sehen wie du morgens aufwachst und langsam deine noch total verschlafene Augen aufmachst. Ich liebe den Duft deiner Haare und dein Lächeln. Ich liebe es wie du mich ansiehst, wenn du denkst dass es keiner bemerkt. Ich liebe es sogar mit dir zu argumentieren oder deinen gelegentlichen sarkastischen Ton. Ich könnte noch Stunden lang weitererzählen," versichert er ihr, während er ihr ihre Tränen, die sie vor Rührung vergoss, zärtlich wegwischte.

"Ich liebe dich auch," erwiderte Marguerite, bevor Roxton mit seinen Lippen die ihren, durch einen leidenschaftlichen Kuss, in besitz nahm.

 

Marguerite wacht, durch die Geräusche die aus der Küche kommen, langsam auf. Die Sonne schien schon, die Vögel zwitscherten und aus weiter Ferne konnte man einen Dinosaurus brüllen hören. Es war deutlich zu erkennen, dass es wohl heute schönes Wetter geben würde.

Als sie sich zu Roxton umdrehte, war dieser schon hell wach. "Guten Morgen, meine schlafende Schönheit," wünschte er ihr. " Guten Morgen John. Wie spät ist es denn?" erwidert sie ihm noch ziemlich schläfrig, während sie sich an ihn schmiegt und ihren Arm auf seinen muskulösen Oberkörper legt.

"Acht Uhr," antwortet er ihr. "Das ist noch viel zu früh zum aufstehen, ich kann gar nicht verstehen, wie die anderen da schon wach sein können," entgegnet ihm Marguerite, die sich ein Gähnen nicht mehr verkneifen konnte. "Bis jetzt ist ja auch nur Veronika wach. Sie will heute wohl früh aufbrechen und bereitet schon einmal das Frühstück vor," erzählt Roxton. "Hoffentlich vergisst sie nicht den Kaffee," fügt sie hinzu und schließt wieder ihre Augen. "Marguerite, wach bleiben. Lass uns auch aufstehen, sonst kommt uns noch jemand wecken," entgegnet er, während er versucht, mit Küssen, die er auf ihrem ganzem Gesicht verteilt, wach zu halten. "Nur noch ein Bisschen," bettelt sie, bis ihr der Satz, sonst kommt uns noch jemand wecken, bewusst wurde. Plötzlich war sie hellwach, denn sie konnte sich noch an das letzte Mal erinnern, wo sie jemand wecken wollte und sie nicht in ihrem Zimmer fand, dann Roxton wecken wollte, damit dieser Suchen hilft und dabei beide schlafend in seinem Bett vorfand.

Als sie dann am gedeckten Frühstückstisch antrafen, waren die restlichen Baumhausbewohner schon mitten in der Planung, wie sie vorgehen wollen, um die beiden Geister aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Wo bei sich eigentlich nur Veronika und Challenger unterhielten, da Finn und Melone noch viel zu müde waren, um irgendwas sinnvolles hinzuzufügen.

"Gut, dann währe dies ja besprochen. Ich pack noch schnell ein paar wichtige Geräte ein, zum Erforschen dieser Höhle und dann kann es ja in einer halben Stunde los gehen," fasste Challenger zusammen.

"Was hat er nur jetzt wieder vor?" flüstert Finn leise zu Marguerite. "Ich hab keine Ahnung, aber wie ich Georg kenne, wird er sein halbes Labor mitschleppen, oder besser gesagt schleppen lassen, damit er auch ja alles was wir auf unserem kleinem Ausflug antreffen, wissenschaftlich Untersuchen kann," antwortet sie Finn mit einem verschmitztem Lächeln, bevor sie sich umdreht und in ihr Zimmer geht. Finn sieht ihr verwundert hinterher und wendet sich Veronika zu. "Was ist das?" fragt sie neugierig Veronika, während sie sich auf die Zehenspitzen stellt, um ihr über die Schulter zu schauen. " Das ist ein Bild meiner Eltern und das hier ist das Foto, welches aus dem Buch gefallen ist. Ich nehme es mit, vielleicht hilft es uns die beiden zu befreien," antwortet ihr Veronika in Gedanken versunken.

Nachdem Anscheinend keiner wirklich mit Finn reden will, geht auch sie in ihr Zimmer um ihre Armbrust vorzubereiten und was sie sonst noch so braucht.

Nach einer halben Stunde sind alle bereit und steigen in den Fahrstuhl, um das Baumhaus zu verlassen.

Veronika geht mit Melone voraus, mit der Karte fest in ihren Händen, um auch ja nicht vom Weg abzuweichen.

Challenger läuft mir Finn in der Mitte. "Challenger, glaubst du wirklich, dass die beiden auch die sind für die sie sich ausgeben? Ich mein, sind wir nicht schon öfter in solche Fallen getreten?" "Ich bin mir auch nicht so sicher, aber solange die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie es sind, werden wir alles tun, was in unserer Macht steht um ihnen zu helfen," gab ihr Challenger zu verstehen. "Ich hoffe, für Veronika, dass es diesmal keine Falle ist und sie ihren Vater endlich wieder trifft," fügte Finn noch hinzu. "Das wünsche ich ihr auch. Nach so langer Zeit, wie sie schon wartet, hat sie es wirklich verdient," erwidert Challenger bevor er sich noch einen Schluck aus seiner Kantine nimmt. .

Mit ein paar Meter abstand, schlendern Roxton und Marguerite hinterher. "John, wie weit ist es denn noch?" fragt Marguerite ihn schon wieder ungeduldig. "Es wird wohl noch so um die zwei Stunden dauern, bis wir da sind," antwortet er ihr leicht genervt. " Können wir nicht eine Pause einlegen?" ist ihre nächste Frage. "Marguerite, wir haben erst vor 15 Minuten eine Pause eingelegt, du wirst es ja wohl noch eine Weile aushalten. Manchmal kannst du wirklich schlimmer nerven wie ein kleines Kind," gab er gereizt von sich. "Marguerite, ich..." versucht sich Roxton noch zu entschuldigen, aber weiter kam er nicht, da Marguerite bereiz beleidigt nach vorne stürmte, um neben Veronika zu laufen.

"Oh, oh, ärger im Paradies," flüstert Finn Challenger zu, als Marguerite gerade an ihnen vorbei gestürmt war. "Und ich dachte, dass sie diese Phase endlich überwunden hätten," flüstert Challenger zurück

Eine halbe Stunde später erreichten sie einen Bach und beschlossen dort eine Pause ein zu legen.

Roxton und Marguerite haben während der ganzen Zeit kein Wort miteinander Gewechselt. Roxton hat es ja versucht, aber Marguerite hat ihn noch nicht einmal eines Blickes gewürdigt.

Als Marguerite sich zum Bach begab, um sich ein wenig zu erfrischen, nutzte Roxton die Chance um endlich mit ihr zu sprechen. Als er sich ihr näherte, trat er auf einen Ast, der daraufhin knackte. Marguerite hörte dies und ohne sich umzudrehen, wusste sie das es Roxton war.

"Was willst du? John," fragt sie ihn barsch, mit dem Rücken immer noch zu ihm gedreht. "Ich wollte mich bei dir entschuldigen," antwortet er ihr reumütig. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich wüsste auch nicht für was, du hast doch nur die Wahrheit gesagt," erwidert Marguerite kalt. " Marguerite, ich hab es doch nicht so gemeint, nur mit deinen ständigen Fragen haben mich ein wenig reizbar gemacht und dann hab ich grundlos überreagiert. Es tut mir wirklich aufrichtig Leid," entschuldigte er sich.

Er sah zu ihr hoffend hinüber, doch Marguerite rührte sich kein Stück, sondern blieb immer noch mit ihrem Rücken zu ihm stehen.

"Marguerite, bitte, sag doch was," bittet er mit flehender Stimme. Erst nach diesem Satz drehte sie sich langsam zu ihm um und sah ihn an. Als sie gerade den Mund aufmachte um Roxton zu antworten, hörten sie Challenger rufen, dass es weitergehe. Ohne ihm zu antworten lief Margerite zu den anderen, um neben Veronika weiter zu laufen. Roxton setzt sich seinen Hut auf, den er die ganze Zeit in seinen Händen hielt und begab sich ebenfalls zu den anderen.

Nach zwei weiteren sehr stillen Stunden, haben sie die Höhle erreicht. Challenger, Roxton und Melone entzündeten jeder ein Fackel, da sie erkennen konnten, dass es in der Höhle sehr dunkel war.

Langsam betraten die Expeditionsteilnehmer die Höhle und sahen sich vorsichtig um. Nach ein paar Meter erreichten sie so was wie das Zentrum der Höhle, denn von dort aus begannen unendlich viele weitere Tunnel. Sie konnten dort die Fackeln wieder ausmachen, denn es war dort aus irgendeinem unerklärlichem Grund sehr hell.

Da standen sie am Ende ihres Tunnels und sahen in einen riesigen Raum. "Was machen wir jetzt? Wir können ja wohl schlecht alle diese Tunnel einzeln absuchen," fragt Finn. "Wenn ich dadurch meinen Vater wieder finde," erwidert Veronika und geht zum Mittelpunkt des Zentrums, um von dort eine bessere Übersicht zu bekommen. "Veronika warte!" rief ihr noch Melone hinterher, doch sie lies sich nicht aufhalten. Wieder willig folgten ihr die anderen, nach dem Challenger die Höhle, aus der sie kamen, markierte, damit sie auch wieder zurück finden würden.

Als sie da nun standen und sich umsahen, kam ihnen ein Mann in einem weisen Umhang, grauweißlich langen Haaren und langem Bart entgegen. Er sah sehr freundlich aus und war anscheinend unbewaffnet.

"Ich bin Georg Challenger und das hier sind meine Expeditionsteilnehmer. Miss. Marguerite Crew, Lord John Roxton..." "Ich weiß wer sie sind," unterbrach ihn der alte Mann.

"Woher wissen sie das?" fragt Challenger verblüfft. "Wir haben sie erwartet," entgegnet ihm Fremde. "Wer wir, ist mein Vater auch hier?" fragt Veronika voller Hoffnung. "Ja er ist hier," entgegnet ihr der Mann. "Wer sind sie überhaupt?" mischte sich Finn nun ein. "Mein Name ist Radek. Ich bin hier der Wächter." Antwortet ihr der alte Mann freundlich. "Also so was wie Petrus vor der Himmelstür?" fragt jetzt ein neugieriger Melone. "So was in der Art, ja," antwortete Radek mit einer immer noch ruhigen Stimme. "Und mein Vater, wo ist er?" fragt Veronika ungeduldig.

"Dort," entgegnet er ihr, während er mit seiner Hand auf einen der Gänge zeigt, der sich nun hell erleuchtet.

Veronika machte sich sofort auf den Weg zu dem besagten Tunnel, gefolgt von den Anderen.

"Halt!" hörten sie plötzlich rufen und sahen plötzlich Radek, der gerade noch hinter ihnen war, vor ihnen stehen. "Was ist?" fragt Finn einer lauteren Stimme. "Dieser Gang ist nur für Veronika bestimmt," entgegnete ihr Radek. "Und dieser hier ist für Sie Margerite," fügte er hinzu und zeigte auf einen weiteren Tunnel, neben den von Veronika, der sich nun ebenfalls hell erleuchtete.

"Für mich? Wieso?" fragte ihn Margerite verunsichert. "Gehen sie und sehen sie selbst, die anderen werden hier auf sie beide warten," gab er ihr als antwort und verschwand.

"Wo ist er denn jetzt hin? Ist ja richtig unheimlich," meinte Finn überrascht. "Mir ist es egal was er sagte, ihr werdet nicht alleine gehen," entgegnet Roxton hartnäckig, während er nach vorne, Richtung Tunnel lief. Doch er musste feststellen, dass dort eine unsichtbare Wand ist, die Veronika und Margerite von dem Rest der Gruppe trennt, die er nicht durchschreiten kann. "Wir werden schon zurecht kommen, macht euch keine Sorgen, wir können auf uns selbst aufpassen," versuchte Veronika ihn und die anderen zu beruhigen. "Veronika hat Recht, macht euch keine Sorgen, uns wird schon nichts passieren," fügte Margerite hinzu. "Es bleibt uns ja anscheinend auch nichts anderes übrig, als das zu hoffen. Ich wünsch euch viel Glück," entgegnete Challenger.

Veronika und Margerite sahen sich noch ein letztes Mal um, bevor sie die leuchtenden Eingänge ihrer jeweiligen Gänge durchschritten und somit aus der Sichtweite der anderen verschwanden.

Als Margerite auf der anderen Seite ankam, stand sie vor einer braunen Holztür, die sie vorsichtig öffnete. Nach dem sie durch diese Tür ging, befand sie sich in einem großem Kinderzimmer. In diesem Zimmer stand ein Bett mit weisen Bettbezug, eine Spiegelkommode auf dem sich zwei Bürsten befanden und in den Regalen saßen jede menge Puppen.

"Oh, nein, nicht schon wieder," murmelte Margerite zu sich selbst, denn dieser Raum kam ihr ziemlich bekannt vor.

Als sie sich umsah, konnte sie plötzlich wunderschöne Klaviermusik hören, die eindeutig von einem unterem Stockwerk kamen.

Sie öffnete die andere Tür und begab sich den Flut entlang, womit es eindeutig war, dass sie sich in einem großem Haus befand.

Als sie das Ende des Flures erreichte und nun an einer Treppe, die nach unten führte, stand, konnte sie im unterem Stockwerk deutlich einen älteren Mann, etwa Anfang fünfzig und schick gekleidet, am Flügel sitzen sehen.

Er hört plötzlich mit dem Spielen auf und dreht sich langsam zu ihr, wo immer noch an der Treppe stand, um. "Margerite, du bist tatsächlich gekommen." "Wer sind sie und was wollen sie von mir?" fragt Margerite. "Komm herunter und setzt dich zu mir, dann kann ich dir alles in Ruhe alles erklären," bot ihr der Fremde an, während er mit der Hand auf den Platz neben sich zeigte.

Unsicher schritt Margerite die Stufen hinab und stellte sich vor ihm "wer sind sie?" fragte sie noch einmal. "Mein Name ist Maurice Lorant Depardieu und ich ... ," er stand auf, denn er konnte diesen Satz nicht vor ihr sitzend zu ende bringen . "Wie kann ich es dir nur am besten sagen?" murmelt er vor sich hin, während er sich verunsichert an die Stirn fasst. "Was sagen?" fragt nun Margerite, ebenfalls ein wenig verunsichert.

"Margerite, ich bin dein Vater," platzte es aus ihm heraus.

Für eine kurze Weile wurde es ziemlich still, keiner der beiden sprach auch nur ein Wort.

"Nein, sind sie nicht, ich habe keinen Vater," gab Margerite plötzlich von sich.

"Doch hast du. Margerite, ich weiß du denkst wir hätten dich weggegeben, aber das stimmt nicht. Ich hätte dich niemals weggegeben, ich habe dich doch über alles geliebt und tue es auch immer noch," erklärte er ihr.

"Ach ja, und warum habe ich dann mein ganzes Leben in Klosterinternaten verbracht, wo mich nie jemand besuchen kam?" fragt Margerite, die verzweifelt versucht ihre Tränen zurück zu halten. "Das ist eine sehr lange Geschichte, die ich dir auch gerne erzählen möchte, aber vorher will ich dir noch etwas geben, wovon ich weiß dass du es schon lange suchst," sagte er, bevor er sich zum Bücherregal umdrehte, um dort aus einem verstecktem Fach eine Mappe heraus zu holen.

Nachdem er es ihr gegeben hat, sieht sie ihn fragend an "was ist das?". "Schau nach," entgegnet er ihr sanft.

Sie öffnet es langsam, "meine Geburtsurkunde," kam wie ein flüstern von ihr.

Sie sah es lange an, denn in der Mappe war nicht nur ihre Geburtsurkunde sondern auch ihre Adoptions-Papiere, sowie zwei Fotos mit ihr und ihren Eltern.

Sie hoffte so sehr das es wahr war, aber wenn es wieder nur eine Halluzination ist, wüsste sie nicht ob sie dies verkraften könnte.

Aber sie konnte nicht mehr anders, als ihn zu umarmen.

Als sie merket, dass er sie zurück umarmte, lies sie ihren Tränen freien lauf.

Als sie sich aus seiner Umarmung langsam löste, fragte sie ihn was denn damals geschehen ist und nachdem sie sich beide an einem Tisch gesetzt hatten fing er an zu erzählen.

"Als ich deine Leiblichen Mutter Sarah Montgomery kennen lernte, war ich noch sehr jung, erst Anfang zwanzig. Sie war etwas älter und auch schon verheiratet. Sie wurde dann plötzlich schwanger und es war eindeutig dass ich der Vater bin, da ihr Mann zeugungs-unfähig war. Ich hatte gerade erst von meinem verstorbenem Vater die Restaurants geerbt und war zudem noch Teilhaber einer Oper, in der ich auch als Komponist tätig war. Wir hatten sehr lange diskutiert und kamen dann zu dem Entschluss, dass es am besten währe wenn ich dich zu mir nehmen würde, damit sie ihr Leben gewohnt weiter leben kann. Dein Taufpate Thomas Lyton hat mir geholfen dein Zimmer herzurichten und alles vorzubereiten. Dann am 14. Mai 1887 kamst du um 04.15 Uhr am Morgen zur Welt.

Ich verliebte mich dann in Amanda Parker, die bei mir in der Oper tätig war und wir heirateten dann bald darauf. Als du dann ungefähr ein Jahr alt warst unterschrieb sie die Adoptions-Papiere, damit, für den Fall dass mit was zustößt, es keine Probleme geben wird und du in sicheren Händen bist. Da aber keiner wusste wo deine leibliche Mutter war, konnte diese nicht unterschreiben, aber mein Anwalt meinte, dass es trotzdem gültig währe.

Leider lag er damit aber falsch. Am 23. Mai 1890, war ich am Abend auf dem Weg nach hause, von einem meiner Restaurants. Ich wurde dann in einer Gasse überfallen und ermordet, meine Leiche hat man nie gefunden, da sie diese in der Themse versenkt hatten.

Ich wurde dann einen Monat später für Tod erklärt und mein Testament bekannt gegeben, in dem du als Haupterbe eingetragen warst.

Kurz darauf bekam Amanda ein schreiben von einem Anwalt, dass Sarah dich wieder zurück haben möchte. Es kam zu einer Gerichtsverhandlung, in der durch die Fehlende Unterschrift von Sarah auf den Adoptions-Papiere, das Gericht es für ungültig erklärt hat und dich Sarah zusprach.

Deine Mutter Amanda hat dich über alles geliebt, es hat ihr das Herz gebrochen, dich weggeben zu müssen. Sie war es auch die dir dieses Medaillon gegeben hat. Sie hat dich noch Jahre lang gesucht, aber dadurch dass du keinen Nachnamen mehr hattest und ständig in andere Klosterschulen versetzt wurdest, war es unmöglich dich zu finden." Margerite konnte erkenne, welche Gefühle es wieder in ihm hoch brachte, als er ihr dies erzählte.

"Meine leibliche Mutter hat mich nur wieder gewollt, damit sie an das Erbe heran kann," sagte Margerite leise, dass Maurice mit einem langsamen Nicken bejahte.

"Woher weißt du das alles, wenn du doch Tod warst?" fragte nun Margerite vorsichtig. "Ich war zwar Tod, aber das was hier unten geschah, bei euch, habe ich alles mitbekommen," antwortete er ihr und "Margerite, ich war die ganze Zeit da, ich hab dich nie alleine gelassen," fügte er noch hinzu.

"Du hast alles gesehen, alles was ich getan habe?" fragt sie ihn und sah ihn verunsichert an. "Ja, aber ich weiß auch aus welchen Gründen du dies alles getan hast. Du warst in einer sehr schweren Situation, jeder hätte so gehandelt. Ich bin sehr stolz auf dich," beruhigte er sie.

"Es ist Zeit, du musst wieder gehen, die Anderen warten schon auf dich," sagte er ruhig und stand auf. "Du kannst deine Unterlagen mit nehmen, denn alles was du in den Händen hältst, kannst du aus dieser Zwischenwelt mit nehmen, in die Welt der Lebenden," erklärt er ihr, während er sie zur Tür bekleidet.

Als sie an der Tür angekommen sind, umarmen sie sich noch mal und Margerite macht sich auf den Weg, hindurch zu gehen. Aber kurz davor, dreht sie sich noch mal um und reicht ihm die Hand. "Kannst du nicht mitkommen?" fragt sie in leise. "Nur wenn du dir auch ganz sicher bist, dass ich mitkommen soll," antwortet er und gab ihr seine Hand, um zusammen mit ihr hindurch zu schreiten.

Als sie aus dem Gang heraus kamen, sahen sie die anderen, mit Veronika und ihrem Vater, schon ungeduldig warten.

Sie begrüßten sich und Margerite stellte sie einander vor. "Darf ich vorstellen, das ist mein Vater Maurice Lorant Depardieu und das sind Georg Challenger, der Leiter unserer Expedition, Ned Melone, unser Reporter, Finn, die aus der Zukunft zu uns kam, Lord John Roxton ist Jäger und Veronika, die hier aufgewachsen ist und ihren Vater kennst du ja."

Nachdem sie sich gegenseitig die Hände geschüttelt hatten machten, machten sie sich alle auf den Weg nach Hause. Unterwegs mussten Maurice und Thomas rede und antwort stehen, denn sie wurden mit fragen gerade zu bomadiert.

Challenger sprach davon, wie erstaunlich es doch ist, was so alles auf dem Plateau passiert und das er diese Höhle unbedingt noch einmal untersuchen muss.

Melone stellte alle möglichen Fragen, damit er auch alles ausführlich aufschreiben kann.

Margerite und Veronika liefen neben ihren Vätern und hörten gespannt zu, was diese zu berichten hatten.

Finn und Roxton liefen hinter her. "Kaum zu glauben, was heute alles passiert ist, " meint Finn zu Roxton. "Stimmt aber hier, auf dem Plateau, ist alles möglich. Mich überrascht so schnell nichts mehr," antwort Roxton. "Ich freu mich für die beiden, dass sie endlich ihre Väter gefunden haben, immer hin hat Margerite ihr ganzes und Veronika ihr halbes Leben lang nach ihnen gesucht," fügt Finn hinzu. "Ja, mich freut es auch. Endlich haben beide ihren Selenfrieden," sagte Roxton. " Aber wo sollen die beiden schlafen, ich mein wir haben in dem Baumhaus wirklich keinen Platz mehr für die beiden, es ist kein Zimmer mehr frei. Aber wir könnten ein Zelt draußen, neben dem Baumhaus aufstellen," erwidert Finn. "Wir werden schon noch eine Lösung finden, wie alle im Baumhaus Platz haben ohne das jemand im Zelt schlafen muss, denn das kann ja wohl unmöglich dein Ernst sein," konterte Roxton ein wenig entsetzt. "War ja nur ein Scherz," meinte Finn mit einem verschmitztem Lächeln auf den Lippen.

 

Als es nun dunkel wurde und alle das Abendessen, wo Roxton und Challenger zubereiteten, gegessen hatten, wurde es Zeit schlafen zu gehen.

"Wie machen wir das jetzt mit der Zimmer Aufteilung?" fragt Finn. "Also wegen mir müssen sie sich keine Umstände machen, ich kann auch hier auf der Couch schlafen," schlug Maurice großzügig vor. "Das kommt nicht in Frage. Finn kann bei Veronika schlafen, dann ist ihr Zimmer frei und wenn dann noch jemand sein Zimmer mit einem teilt, haben wir auch schon das zweite," antwortete Challenger, dabei sah er zu Marguerite und Roxton, wollte es aber nicht laut aussprechen. "Ich kann bei Roxton schlafen, dann währe mein Zimmer auch noch frei," warf Melone ein, als er sah wie Marguerite bei Challengers Vorschlag rot anlief.

Nachdem dies geregelt war, wünschten sich alle eine gute Nacht und gingen in ihre Zimmern.

Etwa eine Stunde später lag Roxton immer noch wach in seinem Bett. Es lag nicht daran, dass er nicht müde war oder ihn irgendwas belastete, aber wer hätte gedacht, dass ein Reporter so laut schnarchen kann.

"Das hat doch keine Sinn mehr," sagte er zu sich selbst und stand daraufhin auf. Er schlich leise zu Marguerites Zimmertür, öffnete sie vorsichtig und ging hinein.

Marguerite konnte ebenfalls nicht schlafen und war noch hell wach. "John, was willst du?" fragt sie ihn erstaunt. "Melone schnarcht lauter, als ein T-Rex brüllen kann," gab er ihr als antwort, woraufhin sie sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen konnte. "Kann ich bei dir schlafen?" fragt er sie und sah sie erwartungsvoll an.

Sie antwortete erst nicht, sondern dachte darüber nach, was wohl die anderen am nächsten Morgen dazu sagen würden. Aber als sie Roxton so an sah, konnte sie nicht anders, als ihm mit einer Geste, den Platz neben sich an zu bieten.

Als Roxton sich zu ihr gelegt hatte und sie behutsam in den Arm nahm, fragte er sie warum sie nicht schlafen könne. "Du bist doch nicht mehr wegen dem sauer, was ich heute sagte? Es tut mir wirklich leid, ich hab es nicht so gemeint," fügt Roxton noch hinzu. "Nein John, dass ist es nicht. Ich weiß, dass es dir leid tut, denk nicht mehr darüber nach," beruhigte ihn Marguerite. "Wegen deinem Vater?" fragte er weiter, was sie mit einem Nicken bejahte.

"Mein ganzes Leben lang dachte ich, dass sie mich nicht wollten, dass sie von Anfang an gesehen hätten, was für ein schlechter Mensch ich bin. Jetzt hab ich endlich heraus gefunden, was wirklich passiert ist,... dass sie mich nicht hassen," antwortet Margerite mit zitternder Stimme. "Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so glücklich sein würde, dass ich deshalb nicht einschlafen kann," fügt Margerite mit einem winzigem Lächeln hinzu.

"Wie könnte jemand dich nicht lieben," entgegnete ihr Roxton, mehr als eine Aussage als eine Frage und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

"Marguerite, ich hab über uns nachgedacht," fing er vorsichtig an. Marguerite sah ihn leicht verunsichert an, da sie ein wenig Angst davor hat, was er als nächstes sagen würde. "Wir könnten doch zusammen ein Zimmer teilen. Was hältst du davon?" fragt er sie und wartet nervös auf ihre Antwort. "Ich weiß nicht, ich finde es schön, so wie es ist," antwortet sie ihm. "Wir müssten uns nicht mehr in der Nacht heimlich in das Zimmer des anderen schleichen und das Zimmer wo dann übrig ist, könnten wir deinem Vater geben, dann währe auch das mit dem Platzmangel fast geregelt," versucht er sie zu überzeugen. "Aber wenn du nicht mit mir ein Zimmer teilen willst, musst du es nur sagen," fügte er ein wenig gekränkt hinzu. "Nein John, es liegt nicht an dir, es ist nur... ach ich weiß auch nicht," versucht sie ihm zu erklären. "O.k., wie währe es wenn wir es dann einfach nur auf Probe machen, ich ziehe in dein Zimmer oder du in meins und wenn es dir nicht mehr gefällt, dann machen wir es rückgängig," bot er ihr an. "Aber wir nehmen dann mein Zimmer, denn es ist nicht nur größer sondern auch schöner," entgegnet sie ihm. "Ist das ein Ja?" fragt er sie, was sie mit einem Nicken bejahte und trotz der Dunkelheit konnte sie seine Augen vor Glück strahlen sehen.

Er konnte nicht mehr anders als ihre Lippen durch einen leidenschaftlichen Kuss, in Besitz zu nehmen. Als sich ihre Lippen trennten, küsste er sich über ihren Nacken immer weiter nach unten während einer seiner Hände einen Träger ihres Nachthemdes langsam von ihrer Schulter streift. Er spürte ihre Hand, die seine festhielt um ihn daran zu hindern. "John, nicht, mein Vater schläft nebenan," erklärt sie ihm, denn sie wollte nicht das dieser eine schlechte Meinung von ihr bekommt. "Du hast Recht, wir sollten das lieber lassen und ein wenig schlafen, wer weiß was morgen passiert," gab ihr Roxton Recht und gab ihr noch einen letzten zärtlichen Kuss auf die Lippen, bevor sie sich eine gute Nacht wünschten und einschliefen.

Marguerite wurde in der Nacht durch ein merkwürdiges Geräusch, das aus der Küche kam, geweckt. Da sie Roxton nicht beunruhigen wollte, stand sie leise auf und schlich sich aus dem Zimmer, um nachzusehen was dort los sei.

Als sie dann am Kücheneingang stand, sah sie ihren Vater im Nachtgewand, mit dem Rücken zu ihr stehen.

Er muss sie wohl kommen gehört haben, denn er drehte sich plötzlich um. " Ich hoffe ich hab dich nicht geweckt," fragt er sie. "Um ehrlich zu sein, ja," entgegnet sie ihm verunsichert, denn die Situation ist immer noch sehr neu für sie. "Das tut mir leid, ich hab versucht leise zu sein, aber das ging wohl daneben," entschuldigt er sich höflich. "Ich mache gerade Tee, willst du auch was," bot er ihr an, was sie mit einem Nicken bejahte.

Als sie sich zusammen an den Esstisch saßen, war es erst ziemlich still, da keiner so recht wusste was er sagen soll.

"Wieso kannst du nicht schlafen?" fragt Marguerite ihn schließlich. "Ich bin generell eher ein Nachtmensch, wo dafür dann den ganzen Vormittag verschläft. Ich hab früher sehr viel in der Nacht gearbeitet und die Umstellung kann noch ein Weilchen dauern. Um ehrlich zu sein, es ist heut auch viel passiert, worüber ich nachdenke und dadurch ich ebenfalls nicht schlafen kann," erklärt er ihr.

"Wenn du irgendwas wissen willst, kannst du jederzeit fragen, ich werd dir alles beantworten so gut ich kann," bot er ihr an.

"Da gibt es schon so einige Fragen die ich an dich habe," entgegnet sie ihm nicht mehr ganz so unsicher wie am Anfang. "Erst einmal, wie soll ich dich eigentlich nennen? Mr. Depardieu? Maurice? Oder... Dad?" fragt sie ihn, wobei das letzte etwas zögernd kam. "Womit du dich am wohlsten fühlst, wobei ich hoffe dass das nicht Mr. Depardieu ist," antwortet er ihr, wobei sich beide ein Lächeln nicht mehr verkneifen können. "Gut, dann nenn ich dich Dad," entgegnet sie ihm, wobei sie ihn fragend ansah und er sah sehr glücklich über diese Entscheidung aus.

Sie fing nun an Fragen zu stellen, über ihre Mutter und leibliche Mutter, ihre ganze Familie, seine Kindheit und seine Arbeit.

Er erzählte ihr, dass er ebenfalls in eine Klosterschule ging, zusammen mit Thomas Lyton und was für Streiche sie zusammen den Nonnen gespielt hatten. Sie erfuhr auch, dass ihr Urgroßvater noch lebte, dass dieser Franzose ist, genauso wie er und seit dem seine Frau starb in England lebt, sich aber strickt dagegen weigert, die Englische Sprache zu erlernen.

Sie redeten die ganze Nacht hindurch, über alles mögliche, was für beide wohl etwas befreiendes hatte.

Als sich langsam der Morgen näherte, hielt es Maurice für das Beste, wenn sie doch noch einwenig schlafen würden. Sie standen beide auf und Maurice gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Träum was schönes," wünschte er ihr. "Du auch," entgegnet sie ihm, worauf hin dann beide in ihre Zimmern verschwanden.

Als Marguerite sich in ihr Bett legte, wachte Roxton durch die Bewegungen auf.

"Wo warst du?" fragt er sie noch ziemlich müde. "In der Küche. Ich hab mit meinem Vater Tee getrunken und wir haben die halbe Nacht geredet," antwortet sie ihm glücklich. "Das freut mich," sagte er noch halb im Schlaf, bevor er seinen Arm um sie legte und wieder weiter schlief.

Am Morgen versammelten sich alle, bis auf Marguerite und ihr Vater, am Frühstückstisch. Roxton berichtete ihnen, dass die beiden die halbe Nacht hindurch geredet haben und alle waren sich eins, dass es wohl das Beste währe, die beiden ausschlafen zu lassen.

"Sagen sie mal Mr. Lyton..." fing Challenger an, kam aber nicht weiter, da dieser ihn unterbrach. "Bitte nennen sie mich Thomas," bot er ihm an. "Aber nur wenn sie, am, du mich Georg nennst," entgegnet Challenger ihm. "Gut, Georg, was wolltest du mich fragen?" fragt ihn nun Thomas, während die anderen gespannt der Konversation zwischen den beiden lauschten.

"Mich würde interessieren, ob du nicht zufällig den Weg vom Plateau kennst?" fragte ihn Challenger schließlich. "Denk dir nichts dabei, das fragt er so ziemlich jeden, den wir hier antreffen," mischte sich nun Finn ein.

"Ja, ich kenne den Weg vom Plateau," antwortet schließlich Mr. Lyton, wobei ihn nun alle überrascht ansahen.

"Wirklich und wo ist er?" fragt nun Melone. "Das würde mich auch interessieren, wir haben schließlich alles abgesucht," fügt John hinzu. "Nicht alles John. Ich vermute auch, dass es unmöglich ist das ganze Plateau zu besichtigen, da es sich ständig verändert," erklärte nun Challenger. "Mein Vater wird schon wissen, wo es ist. Last ihn doch erst mal ausreden," unterbrach Veronika sie, wobei nun alle Thomas fragend ansahen.

"Es ist nicht weit von hier, höchstens vier Stunden entfernt, in einer Höhle. Diese Höhle führt direkt zur anderen Seite, durch die sind wir auch damals hier her gekommen," erzählt schließlich Mr. Lyton. "Durch eine Höhle, wie ich es immer vermutet hatte," murmelt Challenger vor sich hin.

Als Thomas ihnen gerade den Weg dorthin erklärte und dies in eine Karte aufzeichnete, kam Marguerite aus ihrem Zimmer und fragte erstaunt, was denn hier los sei.

"Wir gehen nach Hause," antwortet ihr Roxton. "Was?" fragt sie verwirrt. "Thomas kennt den Weg vom Plateau, es sieht also ganz danach aus, als würden wir bald London wieder sehen," erklärt ihr Challenger.

Es war erst ziemlich still, niemand wusste was sie sagen sollten. Es machte den Anschein als währe niemand wirklich begeistert.

"Wann werdet ihr losgehen?" fragt Veronika. "Du kommst nicht mit?" fragt Melone ein wenig enttäuscht. "Nein ich kann nicht. Ich bin ja die zukünftige Beschützerin und daher geht es leider nicht. Ihr werdet wohl ohne mich gehen müssen," erklärt sie, während sie sich eine Träne wegwischt. "Ich werde auch hier, bei Veronika, bleiben," entgegnete Finn und fügte noch hinzu, dass sie sich in London sowieso nicht zurecht finden würde und dass sie sich hier im Baumhaus am wohlsten fühle.

"Wer geht wo hin?" fragt plötzlich Maurice, der so eben aufgestanden war. "Ich habe ihnen gerade den Weg vom Plateau erklärt und jetzt wird gerade darüber diskutiert wer geht und wer nicht," erzählt ihm Thomas. "Aha, und wer will hier nicht weg?" fragt Maurice nun. "Finn und ich bleiben hier," antwortet ihm Veronika bestimmt. "So, und warum? Hast du es ihnen noch nicht gesagt?" wobei er nun Mr. Lyton fragend ansah. "Nein ich bin noch nicht dazu gekommen," entgegnet ihm Thomas. "Was erzählt?" ist nun Challengers Frage.

"Es ist so, dass wir alle das Plateau verlassen können, sogar Veronika. Als dies mit der Zeitraumverschiebung war, hat sie das Plateau gerettet und das Gleichgewicht zwischen den Mächten wieder hergestellt, somit wurde ihre Aufgabe erfüllt und sie kann ihr Leben wieder normal weiter Leben," erklärt Maurice kurz und knapp.

"Könnt ihr beiden denn ebenfalls das Plateau verlassen, denn eigentlich seit ihr doch Geister, oder?" fragt nun Finn ein wenig verwirrt.

"Ja können wir, denn dadurch dass wir die Welt der Geister verlassen haben wurden wir wieder zu Menschen, wie ihr es seit. Und wie schon gesagt, waren wir ja nicht offiziell Tod, denn unsere Leichen wurden eigentlich ja nie wirklich gefunden. Wir werden einfach erzählen, dass Maurice überfallen wurde und so einen kräftigen Schlag auf dem Kopf bekam, dass er Amnesie hatte und selbst nicht weiß wie er hier her kam. Dass er sich an die letzten 33 Jahren nicht erinnern kann, aber an das davor schon wieder. Über mich werden wir einfach sagen, dass ich die ganze Zeit auf dem Plateau war und hier lebte," erklärt Thomas ihnen.

"Es ist nur, dass dies keine gewöhnliche Höhle ist, wer dort hindurch geht, wird mit seinen eigenen Erinnerungen konfrontiert. Sie werden für jeden sichtbar, die guten so wie die schlechten," fügte Thomas hinzu.

"Du bist da ja auch schon einmal hindurch gegangen, dann können wir das auch," entgegnete ihm Challenger überzeugt.

Sie einigten sich darauf, dass sie morgen das Plateau verlassen. Veronika, ihr Vater, Maurice, Melone und Finn machten sich auf den Weg zum Zenga Dorf, um sich von Assai und den anderen zu verabschieden. Challenger ging ins Labor, um seine wichtigsten Geräte zusammen zu suchen, sowie seine Forschungs-Ergebnisse. Marguerite war damit beschäftigt ihre Diamanten zu finden, sie hatte sie so gut versteckt, dass sogar sie sich schwer tat sie zu finden. Und Roxton war in seinem Zimmer und packte das Nötigste ein, wo er mitnehmen wollte.

Marguerite war gerade dabei das Fünfte Loch innerhalb des Elektrischen Zaunes auszuheben, in der Hoffnung dass dies endlich die Richtige Stelle ist, als sich Roxton ihr vorsichtig näherte.

"Marguerite, hast du kurz Zeit? Ich will mit dir reden," fragt sie Roxton ein wenig nervös.

"Ja, aber nur kurz. Was gibt es denn?" erwidert sie ihm, während sie sich aufrichtet und ihn nun fragend ansah. "Ich wollte mit dir darüber reden, wie es mit uns weiter geht, wenn wir nach London zurückkehren, ich ..." fing er an und machte einen sehr nervösen Eindruck, während er sich plötzlich vor sie nieder kniete. "Marguerite, würdest du mir die Ehre erweisen und mich heiraten?" fragte er sie, während er einen Ring aus seiner Hosentasche kramte und diesen nun in seinen Händen vor ihr hielt.

"John, ich...das geht nicht,...es tut mir leid," antwortet sie ihm schluchzend, während ihre Augen schon ganz glasig wurden. "Warum nicht? Wir lieben uns doch...,oder?" fragte er und sah sie verunsichert und ein wenig gekränkt. "Das hat damit nichts zu tun, du weißt wie sehr ich dich liebe, es ist nur...,wenn wir erst durch diese Höhle gegangen sind und du teile meiner Vergangenheit gesehen hast, wirst du mich nicht mehr heiraten wollen," antwortet sie ihm und versucht sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. "Das denke ich nicht. Nichts wird mich davon abbringen dich heiraten zu wollen," antwortet er ihr ruhig, um sie zu beruhigen und vielleicht doch noch die erhoffte Antwort zu erhalten. "Das werden wir ja dann sehen. Du kannst mich ja immer noch fragen, wenn wir durch diese Höhle gegangen sind, wenn du willst," erklärte sie ihm, drehte sich danach um und ging weg, um nicht weiteren Fragen von ihm ausgesetzt zu sein. "Das werde ich auch," rief er ihr noch hinterher, bevor er sich Richtung Aufzug begab.

Am Abend waren wieder alle Vollzählig und jeder berichtete, mit Ausnahme von Roxton und Marguerite, was so alles im laufe des Tages geschehen ist.

Veronika richtete allen die lieben Grüße aus, die sie von Assai und den anderen im Zanga Dorf, zum Auftrag bekam.

Bald machten sich alle auf ins Bett, denn sie wollten am morgigen Tag früh los.

Roxton schlief diesmal bei Challenger, in der Hoffnung dass dieser weniger schnarchen würde. Wobei er diesmal auch anscheinend Glück hatte, denn dieser schnarchte nicht annähernd so laut, wie Melone es letzte Nacht tat.

Finn schlief wieder bei Veronika, da anscheinend keiner der beiden schnarcht, gab es da auch keine Probleme.

"Veronika, schläfst du schon?" fragt Finn leise. "Jetzt nicht mehr," antwortet ihr diese, mit immer noch geschlossenen Augen. "Es tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe," entschuldigt sich Finn. "Ist schon O.k., was ist denn?" wobei sich Veronika fragend zu ihr hindreht.

"Es ist wegen morgen, was denkst du wie es in auf der anderen Seite sein wird?" war nun Finns frage. "Ich weiß es nicht. Ich war noch nie dort, aber so wie die anderen berichteten, muss es dort sehr schön sein," antwortet Veronika ihr aufmunternd. "Besser wie in New Amazonia wird es alle mal sein," fügt Finn noch hinzu. "Ja und ich hoffe nicht so laut, mir tun immer noch die Ohren weh," scherzte Veronika, wobei beide lachen mussten.

"Wenn es uns dort nicht gefallen sollte, können wir ja wieder zurück kehren," schlug ihr Veronika vor, was Finn befürwortete.

"Georg hat mir angeboten, dass ich bei ihm in London wohnen kann, solange ich möchte," erzählt Finn. "Scheint als würde Challenger voll und ganz in seiner Vaterrolle aufgehen," antwortet Veronika.

Die beiden unterhielten sich noch sehr lange, bevor sie einschliefen, um am nächsten Tag wieder Top Fitt zu sein.


Am frühen Morgen waren alle Baumhausbewohner hell wach und schon mit dem Frühstück fertig. Sie waren alle bereit das Baumhaus zu verlassen und sahen sich noch einmal mit gemischten Gefühlen um, denn es sind doch noch sehr viele Erinnerungen damit verbunden, wo sie nicht einfach so hinter sich lassen konnten. Veronika nahm das Schild mit der Aufschrift "Home sweet Home" ab und steckte es in ihren Rucksack.

Schweigend machten sie sich auf den Weg zur Höhle, von der sie hofften dass diese sie nach Hause führte. Jeder von ihnen trug einen vollgepackten Rucksack auf seinem Rücken, welcher ihnen durch die Hitze noch schwerer vor kam.


"Sag mal Challenger, euer wievielter Versuch ist das eigentlich schon, das Plateau zu verlassen?" fragt Finn neugierig und sah dabei Challenger fragend an. "Gute Frage. Ich muss zugeben so genau weiß ich es auch nicht mehr. Dieser müsste aber so ungefähr unser 7ter sein," antwortet er ihr. "Und obwohl es jedes Mal schief lief, versucht ihr es dennoch immer wieder," entgegnete Finn. "Ja, denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Außerdem bin ich diesmal sehr zuversichtlich, dass es klappt und wir diesmal wirklich nach Hause kommen," antwortete Challenger überzeugt.

Auf dem Weg zur Höhle war es sehr ruhig. Es begegnete ihnen kein Dinosaurier oder Affenmenschen, aber auch keiner aus der Gruppe sprach besonders viel. Sie waren alle in Gedanken versunken, wegen London und was sie in der Höhle erwarten würden.

Nach viereinhalbe Stunden, sind sie schließlich an der besagten Stelle, wo die Höhle sein soll, angekommen.

"Wir sind da," sagte Mr. Lyton und zeigte mit seiner Hand auf eine Steinwand, wo sie kaum erkennen konnten, vor lauter Pflanzen. "Also, ich sehe hier keine Höhle," entgegnete Finn ein wenig sarkastisch. "Sie ist auch hinter diesen Pflanzen. An der linken Seite ist eine kleine Öffnung, durch die man sich durchzwängen kann," antwortet Thomas ruhig. "So gut wie sie versteckt ist, ist es kein Wunder, dass wir sie nie fanden," entgegnete Challenger, während er sich fasziniert umsah.

"Bevor wir diese Höhle betreten, muss ich euch warnen. Es ist als würde sie einen nach dem Anderen herauspicken und analysieren," erklärte Thomas. "Wie meinst du das?" fragte Challenger interessiert. "Die Höhle ist sehr lang, als wir damals durchgingen dauerte es mehrere Stunden bis wir auf der anderen Seite herauskamen. Es erschien immer wieder so etwas wie eine Wand vor uns, auf der wir einige Lebensabschnitte desjenigen sehen konnten, wo sie gerade herauspickte. Erst als sie mit dieser besagten Person fertig war, verschwand diese Wand und wir konnten weiter gehen," erläuterte Thomas näher. "Was passiert mit demjenigen wo sie sich aussuchte?" fragte nun Finn skeptisch. "Nichts. Manchmal wussten wir am Anfang noch nicht einmal, von wem diese Vergangenheit war und erst nach einer Weile kamen wir darauf," erklärte Thomas."Gut dann lasst uns hineingehen, damit wir heute noch auf der anderen Seite ankommen," brachte Challenger ein.

Die Gruppe machte sich auf den Weg zum Eingang der Höhle, als Marguerite plötzlich stehen blieb "Ich komme nicht mit, ich werde hier bleiben". "Was wieso?" fragt Roxton sie entsetzt. "Irgendjemand muss sich doch um das Baumhaus kümmern," rechtfertigt sie sich und versucht dabei überzeugend zu wirken. "Das kannst du nicht ernst meinen. Während der ganzen Zeit, wo wir schon hier sind, redest du von nichts anderem als das Plateau zu verlassen und jetzt wo wir kurz davor sind willst du einen Rückzieher machen," entgegnet ihr Roxton fassungslos. "Wenn es wegen deiner Vergangenheit ist. Keiner wird dich deswegen verurteilen, das ist doch schon alles lange her und du hast dich verändert," fügte er beruhigend hinzu und die anderen bestätigten seine Aussage mit einem freundlichen Nicken.

Marguerite sah sie alle prüfend an und konnte an ihren Gesichtsausdrücken erkennen, dass sie es so ehrlich meinten, wie sie es sagten. Unsicher und immer noch misstrauisch willigt sie doch ein, sie durch die Höhle zu begleiten.

Vorsichtig betraten sie die dunkle Höhle. Roxton und Melone waren gerade dabei eine Fackel anzuzünden, als es plötzlich hell wurde. "Woher kommt dieses Licht?" fragt Veronika verblüft. "Das ist wirklich erstaunlich," murmelte Challenger vor sich hin. "Anscheinend erwartet uns schon die erste Rückblende," erklärte Thomas.

Die Expeditionsteilnehmer gingen langsam die Höhle entlang, bis sie an so eine besagte Wand ankamen. Gespannt und sehr nervös, darüber was nun passieren wird, standen sie davor.

Plötzlich war es als könnten sie in eine andere Welt sehen. Sie konnten mehrere Kinder, im alter zwischen 7 und 12 Jahren, erkennen, die gerade in einem Klassenzimmer sitzen. Der Lehrer steht vor ihnen und liest einen Aufsatz laut vor, den anscheinend einer von ihnen geschrieben hat. Als er fertig war, sah er sich suchend um. "Edward, aufstehen," sagte er in einem ernsten Ton. In der zweitletzten Reihe stand daraufhin ein schmächtiger Junge auf, mit blonden kurzen Haaren. "Wolltest du nicht Journalist werden?" fragte der Lehrer in einem lauten Ton. "Ja, Sir," antwortete der blonde Junge. " Warum jetzt nicht mehr?" fragt er den Jungen streng. "Ich will es immer noch werden," stellt der blonde Knabe richtig. "Ach ja und wieso gibst du mir dann so einen Aufsatz ab? Das ist einer der schlechtesten Aufsätze die ich je gelesen habe. Wenn du deinen Berufswunsch als Journalist noch nicht aufgegeben hast, dann solltest du es nach dieser Arbeit hier tun, denn du bist definitiv nicht dafür geeignet," fährt er den kleinen Edward an, worauf hin er zu weinen beginnt und aus dem Klassenzimmer hinaus rennt.

Die Expeditionsteilnehmer sahen dies und keiner wusste wie er darauf reagieren sollte. Melone stand fassungslos und erschüttert da, denn dieses Erlebnis hatte er verdrängt und nun wurden die ganzen Gefühle wieder in ihm aufgewühlt. Veronika nahm seine Hand, "du bist der beste Journalist, den ich kenne," flüsterte sie ihm ins Ohr. "Ich bin ja auch der einzige, den du kennst," flüsterte er zurück, woraufhin beide lächelten und er sich schon ein wenig besser fühlte.

Die Wand begann nun wieder ein Ereignis zu zeigen. Sie konnten London deutlich erkennen, sowie das Zoologische Institut, in der Challenger seinen Vortrag gehalten hat. Diesmal erkannten sie Melone sofort, denn er sah fast genauso aus wie auf dem Plateau, nur vielleicht ein klein wenig jünger und naiver. Bei ihm stand eine junge Frau mit blonden hochgesteckten Haaren. "Nedy, du solltest an dieser Expedition teilnehmen, dass würde dir nur gut tun," sprach sie auf ihn ein. "Gladys ich weiß nicht, das währe so weit weg von dir und ich würde dich furchtbar vermissen," versuchte er sich zu rechtfertigen. "Aber, wenn du dann zurückkommst, als ein Held, haben wir genügend Zeit um für immer zusammen zu sein," versuchte sie ihn zu überzeugen. "Es wird ja nicht für lange sein. Außerdem sind wir ja schon verlobt und wenn du dann wieder zurückkommst werden wir heiraten," fügte sie noch hinzu. "Du hast Recht," gab er schließlich nach und willigte ein.

Wieder verschwand die Szene an der Wand und eine neue war zu sehen. An diese Landschaft konnten sich Marguerite, Roxton und Challenger auch noch erinnern. Sie sahen den Ballon und eine Kraterlandschaft, das war zweifelsfrei dort, wo sie landeten als sie die Kontrolle über den Ballon verloren und in eine Krater eines erloschenen Vulkans landeten. Melone brachte gerade Veronika die Notizen ihrer Eltern, die er gefunden hatte und dann beschlossen sie nur Freunde zu bleiben.

Auch diese Szene verschwand, aber diesmal mit ihr auch die ganze Wand. "Scheint als währe das alles gewesen," meinte Finn. "Ich bin froh, dann habe ich es jetzt wenigstens hinter mir," entgegnete Melone.

Die Gruppe machte sich wieder auf den Weg, die Höhle zu durchqueren.

Nach einer Weile, tat sich wieder eine Wand vor ihnen auf. Diesmal konnten sie einen rothaarigen Jungen erkennen, der gespannt Fische beobachtet und Testet mit welchen Ködern sie sich am schnellsten anlocken ließen. Neben ihm lag eine Liste, in der er all seine Ergebnisse eintrug.
Er muss sich zu weit nach vorne gebeugt haben, denn plötzlich viel er ins Wasser. Anscheinend konnte er nicht schwimmen, denn er begann mit seinen Armen um sich zu schlagen und um Hilfe zu rufen. Langsam verstummten die Hilfeschreie des Jungen, sowie der verzweifelte versuch sich über Wasser zu halten.
Ein Mann, der zufällig vorbei kam, sprang ins Wasser und zog ihn heraus. Er begann mit den Wiederbelebungsmaßnahmen woraufhin der Junge zu husten anfing und das geschluckte Wasser wieder ausspuckte.

Die Szene wechselt sich, wobei der Mann, den sie jetzt sahen, schon eher wie Challenger aussah. Es war eindeutig zu erkennen, dass das seine Hochzeitsfeier sein musste. Er war sehr schick gekleidet und seine Frau trug ein wunderschönes, der damaligen Zeit topmodisches, Brautkleid. Es waren sehr viele Gäste anwesend und jeder war von dem vielfältigem Menü satt. Challenger stand auf und entschuldigte sich bei Jesse, dass er noch wichtige Arbeiten zu erledigen hätte. Sie entgegnete ihm daraufhin, dass sie dachte dass das nach der Eheschließung endlich aufhörte und er sich endlich mehr Zeit für sie nehmen würde, so wie er es ihr versprochen hatte. Challenger meinte, dass es ihm Leid tue und wenn diese wichtige Arbeit beendet ist, er sich wirklich mehr Zeit für sie nehmen würde. Daraufhin verließ er seine Hochzeitsfeier und ließ eine verletzte Jesse zurück.

Das Bild änderte sich und nun konnten sie das Plateau erkennen. Sie konnten Jesse erkennen so wie Challengers jüngeres Ich und Challenger selbst.

Finn kam das sehr bekannt vor, denn irgendwie erinnerte sie das an die Zeit wo Challenger versuchte ein Ersatznahrungsmittel zu finden.

Sie konnten sehen wie Challengers jüngeres Ich versucht Jesse zu erwürgen, während Jesse ruft, dass er sie umbringe.

Damit verschwand die Szene ebenso wie die Wand.

Challenger sah sehr betrügt aus, worauf hin Finn zu ihm meinte dass dies damals nur aus seiner Fantasie entsprungen sei und daher nie wirklich passierte. "Ich weiß," entgegnete Challenger ihr, woraufhin er als erster sich auf den Weg machte die Höhle weiter zu beschreiten. Die anderen folgten ihm still schweigend, denn keiner wusste was er sagen sollte und jeder machte sich Gedanken darüber, was wohl über ihn ans Licht käme.

Sehr weit kamen sie nicht, denn es stand schon wieder so eine Wand vor ihnen auf der sie ein blondes junges Mädchen im alter von ungefähr elf Jahren erkennen konnte. Sie war im Baumhaus und eine andere Frau war bei ihr. Diese versuchte gerade dem langhaarigem Mädchen zu erklären warum sie ihre Eltern für eine lange Zeit nicht mehr sehen werde. Die weißgekleidete Frau holte was, wo aussah wie Sand, aus ihrem Beutel und streute es über dem Kind. Dann erzählte sie, dass dessen Eltern spazieren gegangen waren und nicht mehr zurückkehrten.

Damit verschwand die Szene und eine neue tat sich vor ihnen auf. In dieser war Veronika schon etwas älter, ungefähr 17 Jahre alt und es war das Zanga Dorf zu erkennen. Sie saß auf dem Boden mit drei anderen in ihrem Alter. Aus dem Gespräch, dass sie führten konnte man erkennen, dass es Assai, Jarl und Danu waren. Sie sprachen über ihre Zukunft und vereinbarten, dass sie einmal eine Doppel Hochzeit feiern würden, in der Assai Jarl heiratet und Veronika Danu.

Diese Szene wurde durch eine Andere ersetzt, in der sie wieder das Baumhaus erkennen konnten. Aber es war anders, außerhalb war alles von einem gelben Licht umgeben. Veronika steht in der Mitte des Baumhauses und hält mit ihren Händen eine Kette in die Höhe. Das Unwetter wird immer stürmischer und Veronika schreit "bin ich die Beschützerin?". Plötzlich ist alles weg, es ist alles komplett schwarz und ruhig.

Die Wand verschwindet wieder und Veronika steht da mit Tränen in den Augen. Ihr Vater nimmt sie vorsichtig in den Arm "es ist alles gut, das ist die Vergangenheit und deine Zukunft wird besser werden, versprochen," versucht er sie zu beruhigen während er behutsam mit seiner Hand ihren Rücken auf und ab fährt. "Wie kannst du das versprechen, niemand kennt die Zukunft," gab sie von sich. Ihr Vater wischte ihr daraufhin die Tränen aus dem Gesicht und versprach ihr, dass er sie nie wieder verlassen würde.

Als sie sich wieder beruhigt hatten, ging die Gruppe wieder weiter, bis zur nächsten Wand.

Diesmal konnten sie wieder London erkennen, aber diese Szene spielte ein wenig außerhalb. Es standen dort einige Bäume und zwei Jungs, die gerade ein Loch aushoben. Der eine war ein wenig älter ungefähr 11 und der andere war kleiner und nicht älter als 8 Jahre alt. Sie warfen was in das Loch und schütteten es wieder zu. "Also John, wenn dich Mum fragt, wo ihre teure Porzellan Vase aus Paris hin kam, was antwortest du?" fragt der ältere seinen kleinen Bruder. "Das ich es nicht weiß," antwortet der Jüngere. "Genau, denn ohne Beweise wird sie uns nicht beschuldigen können und somit auch nicht bestrafen," erklärte der Größere. "Aber ich hab sie ja nicht kaputt gemacht," wiedersprach John seinem Bruder. "Das stimmt, aber durch deine Mitwissenschaft bist du mitschuldig geworden und du würdest mich doch nicht verpetzen, oder?" und sah ihn fragend an. "Nein, William würde ich nicht," antwortet der Jüngere und schüttet mehr Erde in das Loch.

Die Szene verschwand und eine Neue war zu erkennen.

Sie konnten Roxton erkennen, im Alter von ungefähr 20 Jahren und weiter voraus lief sein Bruder William. Neben Roxton lief Piercen Rice und es war unschwer zu erkennen, dass sie sich auf einer Safari in Afrika befanden. Plötzlich tauchte ein riesiger Affe auf, der William anfiel. Roxton zielte auf ihn, konnte aber nicht feuern, da er angst hatte seinen Bruder zu treffen. "Schieß, schieß doch endlich," rief Piercen Rice Roxton ihm ununterbrochen zu. Als sich die Gelegenheit bot und Roxton den Affen genau vor seinem Zielrohr hatte, schoss er. Der Affe blieb leblos am Boden liegen, aber auch sein Bruder lag verletzt am Boden. John stürmte sofort zu ihm hin und musste leider erkennen, dass sein Bruder sehr schwer verletzt ist. Überall war Blut. Roxton hielt seinen Bruder in seinen Armen und rief ihm zu er solle durchhalten, während Piercen Rice ihn die ganze Zeit für seinen unglaublich guten Schuss lobte. Auf einmal hörte William auf zu zucken und blieb leblos in Johns Armen liegen. Roxton fing bitterlich an zu weinen.

Die Szene verschwand und während sich eine neue auftat, nahm Marguerite vorsichtig seine Hand, um ihm zu zeigen, dass er nicht alleine ist.

Diesmal erkannten sie wieder das Plateau. Roxton war in seinem Zimmer und es sah so aus als würde einen Text einstudieren. "Marguerite, nichts würde mich glücklicher machen, als dich zur Frau zu haben..., nein das ist nicht das Richtige," sprach er zu sich selbst. John stellte sich nun vor seinen Spiegel, "Maguerite, ich liebe dich über alles. Ich könnte mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen und ich will es auch nicht. Ich hoffe das du genauso fühlst wie ich und deshalb will ich dich fragen, ob du mich heiraten willst?" er strahlte noch mal in den Spiegel und machte sich auf den Weg zum Fahrstuhl. Auf dem Weg nach unten überprüfte er noch mal seine Hosentasche, dass er auch ja den Ring dabei hat. Als er dann Marguerite sah, konnten sie erkennen, dass er leicht nervös wurde. John ging zu ihr und machte ihr tatsächlich einen Heiratsantrag, woraufhin sie schweren Herzens antwortete, dass es nicht möglich währe, er sie aber, wenn er es immer noch möchte, auf der anderen Seite noch mal fragen könne und ging dann von ihm weg. Als sie aus seinem Blickfeld verschwand, machte auch er sich wieder auf den Weg, zurück ins Baumhaus und als er sich umdrehte, konnten sie seinen verletzten Gesichtsausdruck erkennen.

Und die Wand verschwand wieder. Marguerite hielt immer noch Roxtons Hand, wusste aber nicht was sie sagen sollte und konnte ihn daher auch nicht ansehen, sie wusste ja nicht, dass es ihn so sehr verletzte. Roxton merkte dies und wenn die anderen nicht dabei gewesen währen, hätte er sie auch in den Arm genommen, aber da er wusste, dass sie was dagegen gehabt hätte, lies er es lieber. Stattdessen flüsterte er ihr "sobald wir aus der Höhle sind, werde ich dich wieder fragen," ins Ohr.

Die Expeditionsmitglieder gingen weiter, kamen aber nicht weit, da sich schon wieder eine neue Wand vor ihnen auftat.

Sie konnten so was wie eine Klosterschule erkennen, aber in dieser waren nur Jungen zugelassen. Es schien als würde es gerade Mittagessen geben und zwei Jungs vielen besonders auf. Sie waren beide ungefähr 10 Jahre alt, der eine hatte längeres blondes Haar und der andere leicht gelockte dunkel braune. Das Essen wurde gerade ausgeteilt und die beiden sahen es entgeistert an. Bevor man es sich versah, hatte der dunkelhaarige Junge auch schon was auf seinen Löffel geschaufelt und zielte damit auf einen Jungen, der etwas weiter wegsaß. Dieser war sehr sauer, als er plötzlich so was wie Kartoffelpüree im Gesicht hatte und warf auch prompt etwas zurück. Einen Augenblick später war eine richtige Essenschlacht im gang, in der die beiden Jungs anscheinend die Hauptübeltäter waren. Die Nonnen versuchten verzweifelt das geschehen aufzuhalten, aber erst die Oberschwester konnte mit einem lautem "Ruhe!" die Masse zum schweigen bringen. Nachdem sie allen Kindern einen Vortrag über Benehmen gehalten hat, befahl sie Thomas und Maurice mit in ihr Büro zu kommen. Beide saßen dort vor ihrem Schreibtisch und waren von oben bis unten mit Essen vollgekleckert. "Wieso müsst ihr beiden immer wieder ärger machen? Wieso könnt ihr euch nicht wie normale Kinder aufführen? Ist das denn so schwer?" fragt sie die beiden zornig. "Es tut uns leid Schwester Angela," entschuldigte sich Thomas reumütig. "Aber das Essen ist auch wirklich ekelerregend, sie hätten es auch nicht gegessen," verteidigte sich Maurice. "Mir ist bewusst, dass du das angezettelt hast, Maurice. Du bist der schlimmste kleine Junge der mir je unter kam und ich frage mich warum sich ein so wohl erzogener Junge wie Thomas es ist, sich überhaupt mit so was wie dir abgibt," fuhr ihn die Nonne an. Maurice war gekränkt und wusste nicht was er sagen sollte. Da stand Thomas plötzlich auf. "So können sie nicht mit meinem besten Freund reden. Sie haben ja keine Ahnung, er ist der netteste Kerl den ich kenne und so was wie ihnen sollte man den Umgang mit Kindern verbieten," schrie der kleine Thomas die Nonne an. Und damit verschwand die Szene.

"War das jetzt deine Erinnerung oder meine?" fragt Maurice Thomas verwirrt. "Ich hab keine Ahnung," antwortet ihm dieser.

Jetzt konnten sie das Innere eines Gebäudes sehen. Es war ein Büro in dem ein junger Thomas Lyton wartend saß, als plötzlich eine jüngere Ausgabe von Maurice Loran Depardieu hereinstürmte. "Tom, da bist du ja, ich brauch deine Hilfe" "bei was?" fragte Thomas überrascht. "Es kommen gleich ein paar Leute die bei mir ein Vorstellungsgespräch haben, aber ich habe leider keine Zeit. Könntest nicht du für mich einspringen?" fragte Maurice und sah ihn erwartungsvoll an. "Das ist jetzt schon das dritte mal, aber gut ich mach es, weil du es bist," antwortet Thomas nicht gerade begeistert. "Danke, du bist der Beste. Ich muss jetzt auch gleich wieder los, du bleibst einfach hier in meinem Büro sitzen und ich schicke dir die erste rein," und damit verabschiedet sich Maurice auch wieder.
Die Tür öffnet sich wieder und eine junge hübsche Frau mit langen blonden Haaren kommt herein. "Hi, mein Name ist Abbygail Smith," stellt sie sich ihm vor, während sie seine Hand schüttelt. "Freut mich sehr sie kennen zu lernen, ich bin Thomas Lyton und bin stellvertretend für Mr. Depardieu hier," erzählt Thomas.

Die Szene verschwand wieder und wurde durch eine andere ersetzt.

Sie erkennen das Baumhaus. Es ist schon sehr dunkel, aber trotzdem können sie sehen, dass es Veronikas Zimmer ist, in dem sie gerade schlief. Veronika scheint noch ein junges Mädchen zu sein, nicht älter als vierzehn Jahre. Plötzlich taucht eine weisliche Gestalt auf, wo genau wie Thomas Lyton aussah. Er nähert sich ihr langsam und zog ihre Decke vorsichtig über ihre Schultern, dann gab er ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und verschwand wieder.

Damit verschwand auch die Szene und mit ihr die ganze Wand.

"Du warst die ganze Zeit über bei mir," sagte Veronika gerührt, bevor sie ihrem Vater in die Arme fiel. "Natürlich, ich hab dich nie alleine gelassen," entgegnet er ihr.

Als sich alle wieder gefangen hatten, gingen sie weiter.

Nach einer guten weile kamen sie wieder an eine Wand, auf der sie diesmal ein kleines, ungefähr vier Jahre altes Mädchen, mit blonden langen haaren, erkennen konnten. Sie hielt einen Teddy fest in ihren Händen, während sie in einem Türrahmen stand. "Mama, unter meinem Bett sind Monster," gab das kleine Mädchen ganz aufgeregt von sich. Das Licht ging plötzlich an und sie konnten ein großes Schlafzimmer erkennen, in dem zwei erwachsene Personen schliefen. Eine blonde Frau richtet sich im Bett auf und sah noch etwas müde zu dem blondem Mädchen. "Komm her Finn, du kannst heute Nacht bei uns schlafen und morgen besorgen wir ein Antimonster Spray, dann können sie nie wieder kommen," erzählt sie der kleinen Finn, woraufhin diese zu dem Bett stürmte und hineinsprang. "Finn, unsere kleine Monsterjägerin," nannte sie ihr Vater noch halb im Schlaf und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er weiter schlief.

Die Szene wechselte und jetzt konnten sie New Amazonia erkennen. Sie sahen Finn wie sie völlig aufgelöst vor einem Kerl steht. "Du hast mich die ganze Zeit belogen, du sagtest, dass du mich liebst, aber das war auch nur Mittel zum Zweck," warf sie ihm unter Tränen vor. "Ach, nah komm schon Finn, stell dich jetzt nicht so an, dass hast du doch von Anfang an gewusst," schrie er zurück. "Nein hab ich nicht, woher auch," gab sie kontra, während sie versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. "Wie können ja immer noch eine Menge Spaß miteinander haben, es ist ja nicht so, dass das jetzt vorbei sein muss," versucht er sie mit gespieltem Charme zu besänftigen. "Vergiss es!" schrie sie ihn an und lief daraufhin weg.

Die Szene wechselte wieder und diesmal sahen sie das Plateau, so wie sie es kannten. Finn steht dort im Labor bei Challenger. "Ich weiß nicht ob ich wirklich mitkommen soll," beichtet sie Challenger. "Warum nicht? Ich dachte du wolltest schon immer mal wissen wie die Welt aussah, bevor sie zerstört wurde," fragt sie Challenger besorgt. "Ja schon, aber ich währe dort auch total fremd und würde auch niemanden kennen," erklärt sie ihm ein wenig verunsichert. "Du würdest uns kennen. Wenn du willst, kannst du so lange bei mir in London wohnen wie du willst," bot ihr Challenger an. "Danke für das Angebot, aber ich möchte keinem zur Last fallen," entgegnet sie ihm. "Das würdest du nicht. Wenn ich erst wieder in London bin, könnte es dort, im vergleich zum Plateau, sehr langweilig werden. Was ich damit sagen will ist, dass du nicht zur Last fällst, sondern durch deine Ideen einem das Leben aufregender gestaltest, als es ist," gesteht er ihr. "In dem Fall nehme ich das Angebot an. Aber ich möchte später keine Klagen hören," antwortet sie ihm, woraufhin sie das Labor mit einem Lächeln verlässt.

Damit verschwand die Wand wieder.

Finn sah Challenger fragend an. Er legt seine Hand auf ihre Schulter "und das Angebot besteht auch weiterhin," bestätigt er ihr, bevor sie sich wieder auf den Weg durch die Höhle machten.

Nach etwa 15 Minuten tat sich wieder eine Wand vor ihnen auf. Auf dieser sahen sie einen kleinen Jungen, im Alter von ungefähr neun Jahren, mit dunklen leicht gelockten Haaren. Diesen Jungen konnten sie vorhin schon einmal sehen, aber diesmal rennt er über eine Wiese und steuert direkt auf ein Haus zu. Als er am weißem Zaun ankam, sah er auf der Terrasse eine ältere Dame in einem Schaukelstuhl sitzen. "Hi, Misses Marguerite, wie geht es ihnen heute?" rief er ihr fröhlich zu, als er vor der Terrasse stand. "Gut, danke Maurice. Komm setzt dich zu mir, ich hab auch schon Tee und Kekse vorbereitet," entgegnet ihm die alte Dame freundlich und bot ihm den Stuhl neben ihr an. Als er sich hinsetzte fragte sie ihn, wie es heute in der Schule war. "War ganz O.k." gab er ihr als antwort und biss von einem Keks ab. "Das klingt aber begeistert. Weißt du, jetzt wird es dir noch als sinnlos erscheinen, aber wenn du eines Tages älter bist, wirst du es zu schätzen wissen; dass du intellektuell so gefördert wurdest," erklärte die ältere Dame. "Kann schon sein, aber ich werde eines Tages Komponist und da brauche ich kein Algebra," entgegnete der kleine Maurice überzeugt. "Ich bin davon überzeugt, dass du das wirst, aber Allgemeinwissen hat noch keinem geschadet," fügte sie mit einem Lächeln hinzu.
"Wissen sie Marguerite, sie sind das netteste ältere Mädchen, dass ich kenne," gestand ihr der dunkelhaarige Junge, woraufhin sie sich ein Lachen nicht mehr verkneifen konnte. "Maurice, dass hat bestimmt noch keiner zu mir gesagt," entgegnete sie ihm immer noch lächelnd.

Die Szene verschwand und eine neue tauchte auf. Sie konnten Maurice wieder erkennen. Er war ungefähr Anfang- Mitte Zwanzig, seine dunklen Haare sind zurückgekämmt und trägt Koteletten wie es damals üblich war. Er stand da in einem sehr vornehmen Anzug und verbrannte in seinem Büro einen Brief. Plötzlich klopfte es an die Tür und eine blonde Frau mit einem kleinem dunkelhaarigem Mädchen an der Hand kam herein. "Maurice was machst du da?" fragt sie ihn verblüfft. "Nichts, mir war kalt," antwort er ihr kurz und knapp. "Daddy weint," rief das kleine Mädchen dazwischen, denn die roten Augen ihres Vaters waren nicht zu übersehen. "Nein mein kleiner Engel ich hab nicht geweint," sagt er beruhigend zu seiner kleinen Tochter, während er sie in den Arm nimmt und ihr dann einen zärtlichen Kuss auf die Stirn gibt. "Und warum sind deine Augen so rot," fragt sie ihn neugierig. "Ich hab was ins Auge bekommen dass ist alles," entgegnet er ihr und lächelt sie dabei an. "Marguerite, wie währe es wenn du mal nachsiehst was Onkel Steven so macht?" fragt die blonde Frau Marguerite freundlich, was diese mit einem Kopfnicken bejahte. Nachdem sie die kleine Marguerite nach draußen gebracht hat, fragte ihre Mutter Maurice was wirklich passiert sei. "Nichts," entgegnete er ihr. "Und was war das für einen Brief, den du da verbrannt hast?" hakt sie weiter nach. Er gab schließlich nach und meinte dass es besser währe, wenn sie sich setzen würde. "Der Brief war von Sarah," fing er an zu erzählen. "Was will sie?" fragte Amanda entsetzt. "Sie will eine Menge Geld von mir, anscheinend ist sie gerade pleite gegangen und jetzt versucht sie mich zu erpressen," fuhr er fort. "Mit was?" "In dem sie meinen Ruf ruiniert. Sie hat behauptet, dass ich gar nicht der leibliche Vater von Marguerite währe, sondern ein anderer," erzählt er ihr, wobei seine Augen schon wieder sich mit Tränen füllten. "Was hast du jetzt vor?" fragt sie ihn besorgt. "Nichts. Sie wird von mir keinen Cent erhalten, den Brief habe ich verbrannt. Niemand nimmt mir mein Kind weg," sagte er bestimmt.

Die Szene wurde wieder durch eine andere ersetzt. Sie sehen ein Klosterinternat , wo nur für Mädchen ist. Es ist schon dunkel und nur noch ein winziges Licht brennt in dem großem Schlafsaal. Sie sehen Maurice, wie er als Geist an eins der Betten herantritt. Auf dem Boden liegt ein Teddy, den er aufhebt. Im Bett vor ihm schläft ein ungefähr siebenjähriges Mädchen mit langen, dunklen gelockten Haaren. Er legt den Teddy zu ihr ins Bett und zieht die Bettdecke über ihre Schulter. Dann lehnt er sich über sie und gibt ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn, "gute Nacht mein kleiner Engel," wünschte er ihr noch und verschwand dann auch wieder.

Die Wand verschwand wieder und der Weg durch die Höhle wurde somit wieder frei.

Marguerite war ganz gerührt von dem was sie sah und wischte sich mit der Hand eine Träne weg. Er lächelte sie ein wenig verlegen an und da konnte sie nicht mehr anders, als ihm in die Arme zu fallen und ihren Tränen freien lauf zu lassen. Ihr war es egal, dass die anderen sahen, wie sie weinte, denn sie hatte nicht mehr das Gefühl als müsse sie sich immer noch verstellen.

Als sie und ihr Vater wieder beruhigt hatten, konnte die Gruppe wieder weiter gehen.

Nach einer Weile tat sich erneut eine Wand vor ihnen auf. Sie sahen wieder ein Klosterinternat für Mädchen. Alle Mädchen waren im Schlafsaal und dabei ihre Sachen für die Sommerferien zu packen. Nur ein dunkelhaariges Mädchen, im Alter von ungefähr 10 Jahren, saß traurig auf ihrem Bett und packte nichts. Ein blondhaariges Mädchen, wo ein wenig älter war, bemerkte dies und stellte sich vor ihr. "Marguerite, bist du etwa schon fertig mit packen?" fragte es spöttisch, worauf sie von dem dunkelhaarigem Mädchen keine Antwort bekam. Marguerite saß da, mit einer Puppe im Arm und starrte auf den Boden. "Ich fahre über die Ferien zu meinen Eltern, nach Leeds und du?...Ach, Entschuldigung, ich vergas du hast ja keine," spottete die blonde weiter. Die anderen Mädchen wurden darauf aufmerksam und alle versammelten sich nun um Marguerites Bett. "Natürlich hat sie Eltern, jeder hat Eltern. Ihre wollten sie einfach nicht haben," rief nun ein rothaariges Mädchen, woraufhin ein anderes dunkelhaarige Mädchen hinzu fügte, dass dies auch kein Wunder sei, da Marguerite auch sehr merkwürdig sei. Während der ganzen Zeit hat sich Marguerite kein einziges Mal versucht zu wehren, auch nicht, als alle anfingen mit dem Finger auf sie zu zeigen und sie auslachten.

Die Szene verschwand und alle Expeditionsteilnehmer waren geschockt, denn es konnte ja keiner Ahnen, was Marguerite in ihrer Kindheit durchmachte. Marguerite lies sich nicht anmerken, wie sehr sie dieser Bilder doch verletzten, noch nicht einmal als Roxton versuchte beschützend seinen Arm um dir zulegen, ließ sie das zu.

Auf der Wand tauchte nun eine neue Szene auf. Sie sahen Marguerite im Alter von ungefähr 25 Jahren. Sie ist sehr schick gekleidet und sitzt auf einem Stuhl in einem Haus. Plötzlich ging die Haustür auf und ein großer Mann kam herein. "David, wo warst du?" fragte sie ihn besorgt. "Ich musste heute länger arbeiten," erklärt er ihr knapp. "So lange? Wieso hast du mir nicht bescheit gesagt?" fragt sie ihn weiter. "Einer von uns muss ja schließlich das Geld verdienen und das bin hier ja eindeutig ich. Was denkst du, woher die ganzen Dinge kommen? Und dann sich auch noch darüber beschweren, wenn ich zu spät nach Hause gekommen bin," fuhr er sie an und es war nicht zu übersehen, dass er leicht angetrunken war. Marguerite wirkte sehr verletzt und bemerkte nun die Lippenstiftspuren an seinem Hals. "Bei wem warst du? Und lüg mich nicht an, ich weiß genau du warst bei einer anderen Frau," sagte sie selbstkontrolliert. "Willst du es wirklich wissen? Na gut, ich war bei einer Anderen und habe den schönsten Abend erlebt, seit dem ich mit dir zusammen bin," gestand er ihr spöttisch. Marguerite war fassungslos und wusste gar nicht was sie sagen sollte. "Wenn du mich nicht liebst, warum hast du mich dann geheiratet?" fragt sie ihn verletzt. "Du bist hübsch und ich musste ja irgendwie meine Geschäfte aufbauen," erzählt er ihr, wobei sie ihn entsetzt ansah. "Ich hab die ganzen Kredite auf deinen Namen beantragt," gestand er ihr stolz. Marguerite drehte sich um und rannte weinend nach oben.

Die Szene wechselte nach dieser Stelle wieder. Sie sahen das Baumhaus, es war schon dunkel und alle anderen schienen schon zu schlafen, außer Marguerite. Sie sitzt am Balkon und schaut in den Sternenhimmel. Plötzlich taucht Roxton auf und fragt sie, ob er sich zu ihr setzten könne. "Du kannst wohl auch nicht schlafen?" fragt er sie, nachdem er sich neben sie setzte. "Ich frag mich, wie lange du gebraucht hast, dies zu erkennen," erwidert sie sarkastisch. "Aber du hast recht. Es ist nur so vieles wo in meinem Kopf herumschwirrt," fügte sie hinzu. "Du denkst über das nach, wo heute geschehen ist," erwiderte er fürsorglich, wo sie mit einem zaghaften Nicken bejahte. "Das war der schlimmste Augenblick in meinem Leben, dich durch diese Raum- Zeitverzerrung verschwinden zu sehen," gestand ihr Roxton. "Für mich auch. Ich dachte ich würde dich nie wieder sehen," erwiderte Marguerite zaghaft. "Aber jetzt sind wir hier und es ist noch mal alles gut gegangen," versuchte sie Roxton zu beruhigen und wischte ihr zärtlich eine Träne weg, die langsam über ihre Wange lief. "Das was du heute morgen sagtest, das ich dir immer ausweiche, wenn du anfängst über uns zu sprechen, damit hattest du Recht. Als die Druiden versuchten mich umzubringen, wurde mir bewusst, dass ich dir nie wirklich sagte was ich empfinde,... für dich empfinde," gestand ihm Marguerite. "Dazu hast du ja jetzt die Gelegenheit," versucht sie Roxton zu animieren. "Es fällt mir nicht leicht...aber ich will dir sagen, dass ich ....ich dich ...über alles liebe," gestand sie ihm zögernd. "Ich liebe dich auch und ich will mit dir zusammen sein," erwidert er und sah sie fragend an. "Ich auch," flüstert sie leise, was beide mit einem leidenschaftlichen Kuss besiegelten.

Damit verschwand die Wand wieder.

Bevor einer der Expeditionsteilnehmer etwas dazu sagen konnte, rief Finn, dass sie weiter vorne Tageslicht sah. Sie machten sich auf den Weg dorthin und nach nicht all zu langer Zeit kamen sie am Ausgang der Höhle an.

"Sind wir jetzt nicht mehr auf dem Plateau?" fragte Finn skeptisch, da sie immer noch von einem Urwald umgeben waren. "Das ist der Amazonas - Regenwald, wir sind nicht mehr auf dem Plateau. Wenn wir in Richtung Norden laufen, werden wir in ein paar Tagen in einem Dorf ankommen und von dort aus ist es fast nur noch ein Katzensprung bis nach London," erklärte Challenger aufgeregt.

Alle waren sie überglücklich und umarmten sich gegenseitig. Sie beschlossen noch eine Pause einzulegen bevor sie sich wieder aufmachten.

Als sich alle auf den mitgebrachten Decken saßen und gerade fertig waren mit der Brotzeit, stand Roxton plötzlich auf und kniete sich vor Marguerite, die sich auf einen umgefallenen Baumstamm nieder gelassen hatte.

Es war ganz ruhig, alle waren gespannt was nun passieren würde.

Roxton holte einen wunderschönen Ring aus seiner Hosentasche und nahm Marguerites Hand. Er sah ihr tief in die Augen, um ihr zu zeigen, wie ehrlich er es meinte. "Ich hab dich schon einmal gefragt und nun frag ich dich noch mal. Marguerite ich liebe dich über alles und ich würde mir nichts mehr wünschen als den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen. Willst du mich heiraten?" fragt er sie und sah sie hoffend an. Erst sagte sie gar nichts sondern sah ihn nur an, bis sie doch noch den Mut dafür fand ihm zu antworten. "Ich liebe dich auch," antwort sie ihm zögernd. "Ist das ein Ja?" fragt er sie hoffend. "Ja, ist es, ich will dich auch heiraten," antwortet sie ihm glücklich. Er streifte vorsichtig den Ring über ihren Ringfinger und umarmte sie überglücklich. Nach dem sie sich voneinander lösten und sich noch einen Kuss gaben, wandten sie sich den Anderen zu, die sich schon um sie versammelt hatten.

Veronika war die erste wo beide umarmte und ihnen sagte wie sehr sie sich doch für sie freue.

Melone gab Roxton seine Hand und umarmte Marguerite und sprach ebenfalls beiden seine Glückwünsche aus.

Challenger umarmte Marguerite und gab Roxton seine Hand und konnte sich nicht verkneifen, zu bemerken, dass das ganz schön lange gedauert hat, bis die beiden zusammen kamen.

Thomas umarmte beide und wünschte ihnen alles gute für die Zukunft.

Finn drückte beide sehr fest und war so begeistert, dass sie gar nicht wusste was sie sagen soll.

Maurice war der letzte. "Endlich komme ich auch mal dazu euch zu gratulieren," scherze er. "Ihr passt beide wirklich gut zusammen," fing er an und wandte sich dann Marguerite zu. "Ich wünsch dir alles gute," sagte er ihr und nahm sie dann in den Arm. Danach drehte er sich zu Roxton, "du bist ein netter Kerl, pass gut auf meine Tochter auf," und umarmte ihn auch.

Nachdem alle ihre Glückwünsche ausgesprochen hatten, beschlossen sie doch dort zu campen und erst am nächsten Tag weiter zu gehen.

Nach drei Tagen kamen sie in dem besagten Dorf an. Die Bewohner waren sehr freundlich und boten ihnen ohne Gegenleistung ihre Hilfe an. Die Expeditionsmitglieder konnten von dort aus über Funkwellen Nachrichten nach England senden.

Nach weiteren acht Tagen, hatten sie einen Hafen erreicht, bei dem sie mit einem großem Schiff, direkt nach England fahren konnten.

Jeder von Ihnen bekam seine eigenen Kabine, in diesen sie bis zur Ankunft in England übernachten konnten.

Es ist die dritte Nacht auf See und Marguerite konnte nicht schlafen. Sie begabt sich auf das Deck, um sich den Sternenhimmel anzusehen und über alles nachzudenken. Marguerite blieb nicht lange alleine, denn Roxton konnte anscheinend ebenfalls nicht schlafen.

Leise schlich er sich zu ihr und umarmte sie von hinten. Marguerite hat sich ziemlich erschrocken, als sie plötzlich von hinten umarmt wurde, doch beruhigte sich gleich wieder, als sie merkte, dass es Roxton war und lehnte sich in seine Umarmung.

"Haben wir heute nicht eine wunderschöne Nacht?" begann sie verträumt zu fragen. "Nicht annähernd so schön wie du es bist," antwortet er ihr. Marguerite musste Lächeln und fragte ihn dann, warum er nicht schlafen könne. "Mein Bett ist so leer. Ich hab mich schon so daran gewöhnt, dass du bei mir schläfst, dass ich alleine gar nicht mehr schlafen kann," erzählt er ihr mit einem hoffenden Ton.

"Bald sind wir verheiratet und dann musst du nie wieder alleine schlafen," erklärt sie ihm verschmitzt. "Wie meinst du das? Muss ich warten bis wir verheiratet sind?" fragt er sie mit gespieltem entsetzten. "Lord John Roxton, was denkst du von mir?" fragt sie ihn mit ebenfalls mit gespieltem entsetzten und dreht sich nun zu ihm um, um ihm direkt in die Augen sehen zu können. "Na ja, bis jetzt hat es dich ja auch nie gestört," antwortet er ihr in einem warmen Ton und neigt sich ein wenig hinab, um sie zu küssen. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher. Als Roxton den Kuss unterbrach, sah er sie fragend an "warum kannst du eigentlich nicht schlafen?". "Mein Bett war so leer ohne dich," gab sie ihm lächelnd zur antwort. "Das können wir ändern," sagte er, bevor er ihre Lippen wieder in Besitz nahm. Nach diesem Kuss, löste er sich aus ihrer Umarmung und nahm ihre Hand, "komm lass uns in meine Kabine gehen," forderte er sie liebevoll auf und sie folgte ihm ohne zu zögern.

Am nächsten Morgen wachte Marguerite in Roxtons Armen auf. Sie dreht sich vorsichtig zu ihm um, um ihn nicht zu wecken falls er noch schläft. Doch dieser war schon hellwach, "guten Morgen, meine verschlafene Schönheit," wünschte er ihr und beugt sich zu ihr, um ihr einen guten Morgen Kuss zu geben. "Guten Morgen John," wünschte sie ihm, nachdem sich seine Lippen wieder von den ihren lösten.

"Wie spät ist es?" fragt sie ihn, während sie sich wieder an ihn kuschelt. "Es ist halb zehn," antworte er ihr. Plötzlich war Marguerite hell wach, "wollten wir uns nicht mit den anderen um halb neun zum Frühstück treffen? Warum hast du mich nicht geweckt?" fragt sie ihn und sah ihn ungläubig an. "Du sahst so friedlich aus, als du geschlafen hast, da konnte ich dich einfach nicht wecken," verteidigte er sich.

"Aber das hättest du müssen, die anderen werden schon nach uns suchen, was werden die nur von uns denken?" meinte Marguerite aufgebracht und sprang aus dem Bett um sich anzuziehen. "Das hat dich früher auch nicht interessiert," brachte Roxton ein, der nun ebenfalls aufgestanden ist. "Das war früher, mittlerweile hat sich einiges geändert" erklärt ihm Marguerite, die inzwischen ihre Unterwäsche wieder an hat.

"Du hast Recht, ich hätte dich wecken sollen, es tut mir leid," entschuldigt sich Roxton und sah sie reumütig an. Bei diesem Anblick konnte Marguerite nicht anders, als ihm zu verzeihen. Als sie fertig angezogen war, gab sie denn immer noch nackt dastehenden Roxton einen Kuss und verschwand dann, um die anderen zu suchen.

Als sie im Frühstückssaal ankam, warnen nur noch Thomas und Maurice anwesend. Sie wünschte ihnen erst eine guten Morgen und fragte dann wo die anderen waren. Maurice erzählte ihr, dass sie die anderen nur ganz knapp verpasst hätte und sie gerade eben in ihre jeweiligen Zimmern gegangen sind.

Marguerite setzte sich zu ihnen und ihr Vater schenkte ihr einen Kaffee ein, da er wusste dass sie dieses immer am Morgen trank.

Thomas entschuldigte sich ebenfalls, da er noch etwas müde war und sich lieber noch etwas schlafen legen sollte.

"Da waren es nur noch zwei," sagte Maurice scherzend, nachdem Thomas gegangen ist.

"Schläft John noch?" fragt Maurice seine Tochter, die daraufhin erst mal sprachlos war und nicht wusste was sie sagen sollte. "Ich weiß das du bei ihm geschlafen hast. Ich wollte dich wecken und nachdem deine Kabine leer war, nehme ich mal an, dass du heute Nacht bei ihm warst," erklärt er ihr. Marguerite wusste immer noch nicht was sie sagen sollte, da sie vollkommen überrascht über seine Offenheit ist. "Wenn ich dir zu nahe getreten bin, tut es mir leid," entschuldigte sich ihr Vater bei ihr, nachdem er bemerkte wie unangenehm ihr die Situation ist. "Ist schon O.k. Es stimmt, ich habe heute Nacht bei John geschlafen. Ich weiß dass es vor der Ehe nicht erlaubt ist, aber ..." gestand Marguerite kleinlaut, bis sie von ihrem Vater unterbrochen wurde. "Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen, immerhin bin ich hier derjenige mit dem unehelichem Kind, wie du weißt und zudem bin ich sowieso nicht so religiös," beruhigte er sie, woraufhin sie sichtlich erleichtert war.

"Thomas und ich sind dabei herauszufinden wie alt Challenger wirklich ist," erzählt Maurice und versucht so vom Thema ab zu lenken. "Das klingt nach einer richtigen Herausforderung," scherzte Marguerite. "Ist es auch, aber wir denken, dass wir kurz davor sind das Geheimnis zu lüften," erwiderte Maurice grinsend. "So, und darf ich dich fragen, wie alt du eigentlich bist?" fragt ihn Marguerite neugierig. "Hm, du darfst, aber du darfst es keinem Verraten und es bleibt unser Geheimnis," meinte Maurice geheimnisvoll, worauf dann Marguerite ihr Versprechen gab. "Also ich bin 58 Jahre alt," gestand er ihr, "aber Thomas ist schon 59 und wird bald 60" fügte er hinzu, um sein Alter ein Bisschen jünger aussehen zu lassen.

Sie redeten noch lange und auch John traf schließlich noch ein und setzte sich zu ihnen.


Sie waren nun schon mehrere Wochen unterwegs und am heutigen Tag sollten sie in England ankommen. Alle waren sie schon den ganzen Tag aufgeregt und nervös, denn jeder war gespannt, wie sich England im Laufe der letzten vier Jahren verändert hat.

Sie standen alle gespannt auf dem Deck, als sie das Schiff langsam dem Hafen in England näherte. Es war eine riesige Menschenmasse zu sehen, die sie alle winkend begrüßten.

Das Schiff legte langsam an und ein schickgekleideter älterer Herr betritt es, um sie zu begrüßen.

"Ich freue mich euch herzlich wieder in England willkommen zu heißen. Mein Name ist Peter Claren. Wir haben ihre Nachrichten erhalten und haben schon alles für die Willkommensfeier vorbereitet. Ihre Wagen stehen schon bereit, die euch zur Empfangshalle bringen werden, wo ihre Angehörigen schon sehnsüchtig auf euch warten," begrüßte Mr. Claren sie freundlich und zeigte ihnen den Weg zu den Wagen.

In drei Wägen fuhren sie zu der Empfangshalle und beschritten sie gemeinsam.

Sie waren alle sehr nervös, wer sie alles erwarten würde.

Kaum hatten sie den Raum betreten, wurden sie auch schon eifrig begrüßt.

Challenger umarmt glücklich seine Jesse, wo die ganzen Jahre auf ihn gewartet hat und ihre Tränen genauso wenig wie er zurückhalten kann. Dann stellt er ihr Finn vor, die ein wenig schüchtern wirkte, aber Jesse nahm sie ebenfalls sofort in den Arm.

Melone begrüßt seine Eltern, die extra aus Amerika kamen um ihn endlich wieder in die Arme schließen zu können. Auch Gladys ist gekommen um ihn zu begrüßen. Sie hat allerdings in der Zwischenzeit einen anderen geheiratet und ist auch schon Mutter einer einjährigen Tochter Namens Anna.

John umarmt überglücklich seine Mutter und stellt ihr dann Marguerite vor. Seine Mutter ist erst sehr überrascht, umarmt sie aber dann und sagt ihr, wie sehr sie sich freue sie kennen zu lernen.

Thomas Layton wird von einer blonden Frau, seines Alters begrüßt. Er stellt sie Veronika als seine Schwester Kathrin vor, worüber beide erst mal überrascht sind, da keiner von dem andern wusste.

Maurice erblickt plötzlich eine braun gelockte Frau, wo so Mitte 50 ist. Sie sieht in unsicher an und dann plötzlich erkennt er sie wieder. "Amanda," flüstert er zu sich selbst und geht langsam auf sie zu. Sie geht ihm entgegen und als sie sich dann gegenüberstanden, sah sie ihn mit glasigen Augen an. Er wusste erst gar nicht was er sagen sollte. "Maurice, du lebst. Ich habe dich so vermisst, ich habe gehört was passiert sei und mir tut es so leid, ich weiß nicht ob du mir jemals verzeihen kannst," fing sie an und brach dann in Tränen aus. "Ich dir verzeihen? Ich sollte eher dich um Verzeihung bitten. Amanda es tut mir wirklich leid, das ich dich allein gelassen hab," entschuldigt er sich und nimmt sie vorsichtig in den Arm. "Ich habe all die Jahre darauf gewartet dich wieder zu sehen, ich wusste das du nicht tot warst," sagte sie während sie schluchzte. "Du hast die ganze Zeit auf mich gewartet? Du warst nie mit einem anderem verheiratet?" fragt er sie überrascht. "Nein, war ich nie, da ich die Hoffnung nie aufgab," antwortet sie ihm aufrichtig.

"Maurice ich habe sie verloren," sagte sie plötzlich und ist schon wieder den Tränen nahe, nachdem sie sich eben noch beruhigt hatte. "Wen verloren?" fragt Maurice. "Marguerite, sie haben sie mir weggenommen. Ich habe noch versucht sie wieder zu finden, aber ich habe es nicht geschafft und hab sie seit dem nie wieder gesehen," gestand sie ihm und er fühlte wie sehr sie sich doch die Schuld dafür gab und all die Jahre auch darunter litt. "Ich weiß, aber weißt du was, ich habe sie gefunden, sie ist hier," versucht er sie zu beruhigen. "Was wo?" fragt sie ihn erschrocken.

Er nahm ihre Hand und führte sie zu ihr, die noch immer bei Roxton und seiner Mutter stand.

"Marguerite, hast du mal kurz Zeit? Ich will dir jemanden vorstellen," unterbrach er sie höflich, die sich ihm daraufhin zu wand. "Ich hab dir doch von deiner Mutter Amanda erzählt," fing er an, woraufhin sie wissend nickte. "Sie ist hier und ich würde sie dir gerne vorstellen," sprach er weiter, woraufhin Marguerite so überrascht war, dass sie gar nicht mehr wusste was sie sagen sollte. Maurice tritt einen Schritt zurück und sie sieht nun eine hübsche ältere Frau, die sie mit Tränen in den Augen ansieht. "Darf ich vorstellen, Amanda Depardieu das ist Marguerite Isabel noch Depardieu, Marguerite das ist deine Mutter Amanda," stellte er sie einander vor. "Marguerite, du bist eine wunderschöne Frau geworden," fing ihre Mutter an und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. "Es tut mir so leid was passiert ist," erzählte sie weiter, während immer mehr Tränen über ihr Gesicht laufen. Auch Marguerite kann ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und umarmt ihre Mutter schließlich. Beide lassen nun ihren Tränen freien lauf.

Als sie sich wieder beruhigt hatten, wanden sie sich wieder den anderen zu und Marguerite stellte ihrer Mutter ihren Verlobten und seiner Mutter vor. Sie blieben noch sehr lange beieinander stehen, um über alles zu reden.

Nach einer Weile wurde die Empfangshalle immer leerer.

Challenger ging mit Jesse und Finn zu sich nach Hause.

Veronika konnte mit ihrem Vater bei seiner Schwester bleiben.

Melones Eltern hatten ein Hotel für sich gebucht, in dem natürlich auch für Ned ein Zimmer reserviert war.

Roxton ging mit seiner Mutter nach Hause, nachdem Marguerite versprochen hat mit ihm am nächsten Tag zu Mittag zu essen.

Marguerite ging mit ihren Eltern nach Hause. Ihre Mutter lebte immer noch in dem selben Haus in dem sie auch früher zusammen wohnten. Sie hat sogar Marguerites altes Kinderzimmer so gelassen wie es war, da sie die Hoffnung nie aufgab sie wieder zu sehen.

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Challenger verleugnete es, die verlorene je Welt gefunden zu haben. Er gestand dass er sich geirrt hatte und machte danach auch keine Expeditionen mehr. Er lebte mit Jesse noch viele Jahre glücklich zusammen, bis er im Alter von 82 Jahren friedlich einschlief. Seine Frau Jesse folgte ihm drei Monate später.

Finn lebte zweieinhalbe Jahre bei Challenger und seiner Frau. Dann heiratete sie einen Jeffrey und bekam einen Sohn, den sie George nannten, von ihm. Die Ehe hielt nicht lange, denn sieben Jahre nach der Hochzeit war auch schon wieder die Scheidung, da er sie betrogen hatte.
Als George zehn war, lernte sie einen Paul kennen, denn sie dann ein Jahr später Heiratete und von ihm eine Tochter Namens Jessica bekam.
Finn starb im Alter von 69 Jahren an Hautkrebs. Ihr Mann überlebte sie um fünf Jahre
Ihr Sohn George erbte von Challenger sämtliche Aufzeichnungen und wurde selbst Wissenschaftler.


Veronika heiratete ein Jahr später Melone und lebte mit ihm in London. Sie wurden stolze Elter von drei Kindern.
Ihr ältester Sohn Thomas wurde ein berühmter Schriftsteller.
Ihre Tochter Abbygail wurde, als Veronikas Tochter, ebenfalls die Beschützerin des Plateaus und musste daher einmal mit ihren Eltern dorthin. Ansonsten war sie Kinderärztin von Beruf.
Ihr jüngster Sohn Andrew wurde später ein erfolgreicher Musiker in einer Band.
Veronikas Vater, Thomas Layton lebte erst bei seiner Schwester, doch als es im Alter immer schwieriger wurde für sich selbst zu sorgen, zog er zu seiner Tochter und ihrem Mann. Dort lebte er bis er im Alter von 81 Jahren an einem Schlaganfall starb.
Veronika starb im Alter von 72 Jahren an einer Lungenentzündung und Melone starb drei Jahre später im Alter von 79 Jahren an Alzheimer, durch die er noch nicht einmal den Tod seiner Frau wahrnahm.

Maurice Lorant Depardieu zog bei seiner Frau Amanda wieder ein. Er hat es geschafft das meiste seines ehemaligen Besitzes wieder zu bekommen, daher bestand er auch darauf, die Hochzeit von Marguerite und John zu bezahlen. Dies lehnte Roxton erst mal ab, da er so was nicht annehmen könnte, doch Maurice ist genauso stur wie Marguerite und bekam auch seinen Willen.
Amanda starb im Alter von 68 Jahren an den Folgen ihrer Zuckerkrankheit.



Marguerite und Roxton heirateten drei Monate nachdem sie wieder in London ankamen. Roxtons Mutter war am Anfang gegen die Hochzeit, besonders nachdem sie so einiges über Marguerites Vergangenheit herausgefunden hatte, doch John hielt fest zu Marguerite und seine Mutter duldete es dann doch.
John half Marguerite ihre meist Finanzielle Probleme zu lösen.
Sie wurden stolze Eltern von vier Kindern.
Ihre älteste Tochter Elizabeth, benannt nach seiner Mutter, wurde später Lehrerin.
Ihr Sohn William Richard wurde später ein erfolgreicher Rechtsanwalt.
Die Zwillinge Matthew John und Rebecca Marguerite kamen dicht hinter William zur Welt.
Matthew wurde Musiker und spielte mit Andrew in der selben Band und Rebecca wurde Dolmetscherin, da sie ebenfalls wie ihr Zwillingsbruder die linguistischen Fähigkeiten ihrer Mutter geerbt hatte.
Lord John Richard Roxton starb im Alter von 82 Jahren an Herzversagen. Er lebte bis zu seinem Tode glücklich mit Marguerite zusammen und beide hatten es nie bereut geheiratet zu haben.
Marguerite zog dann zu ihrem Vater, der trotz seines hohen Alters immer noch sehr selbstständig war.
Marguerite starb im Alter von 93 Jahren an Altersschwäche, sechs Monate nachdem ihr Vater im Alter von 112 Jahren friedlich einschlief.


ENDE