Im Baumhaus war es totenstille.
Marguerite schlief ziemlich unruhig. Irgendwas beschäftigte sie. Zur selben Zeit
wurden Roxton und Marguerite wach. Marguerite beschloss sich in der Küche ein
Glas Wasser zu holen.
"Hoffentlich bemerkt mich Roxton nicht" sagte sie leise und ging langsam und
ruhig an seinem Zimmer vorbei. " Was soll ich nicht bemerken?" fragte Roxton und
stand an der Tür. "Ich wollte dich nur nicht wecken das ist alles" sagte
Marguerite schnell und ging weiter. Roxton konnte sich ein Lachen nicht
verkneifen. "Was lachst du denn so?" fragte sie und warf ihm einen bösen Blick
zu. "Ach nichts" sagte er lachend.
Marguerite ging ohne zu zögern einfach weiter und tat so, als ob nichts gewesen
wäre. Mmh, wie kann ich es ihm nur sagen, dachte sich Marguerite. Zur selben
Zeit ging Roxton wieder in sein gemütliches Bett zurück und versuchte
einzuschlafen.
Marguerite trank ihr Glas Wasser noch schnell aus und verschwand dann auch
wieder in ihrem Zimmer und ging schlafen.
Finn und Veronica sind schon sehr früh zu den Zangas gegangen um den
Kräutervorrat wieder zu füllen. Challenger arbeitete in dem Labor an einer neuen
Erfindung. Und die liebenswerte Marguerite versuchte ein leckeres Frühstück zu
zaubern.
"Mmh, was riecht denn hier so gut? Veronica was gibt's denn zum Frühstück?"
fragte Roxton mit einem lächeln im Gesicht.
"Erstens habe ich Frühstück gemacht und zweitens gibt es Obst mit gekochtem
Raptor Ei" sagte Marguerite.
"Oh Marguerite da fällt mir ein das ich jagen gehen muss. Wir brauchen wieder
Fleisch und für unterwegs nehme ich mir einen Apfel mit, aber beim nächsten mal
essen wir zusammen Frühstück!" sagte Roxton und ging so schnell wie er konnte
zum Aufzug. " Das ist also der Dank dafür das ich Frühstück gemacht habe, ja?"
sagte sie. " Nein versteh das bitte nicht falsch..." versuchte er seinen Satz zu
beenden. "Ja ja, ich versteh schon. Das nehme ich dir übel" sagte Marguerite und
schmiss alles hin. Roxton ging nun mit einem schlechten Gewissen jagen.
"Hallo Challenger!" sagte Marguerite als sie die Treppe hinunter zum Labor ging.
"Kann ich irgendetwas für dich tun?" fragte sie. " Nein, hier ist nichts zu tun,
aber danke" sagte Challenger. Marguerite ging wieder die Treppen hinauf und nahm
sich ein Buch von Veronicas Eltern und setzte sich auf den Balkon.
Was fällt Roxton nur ein. Ich habe extra für ihn ein leckeres Frühstück gemacht.
Bin sogar früh aufgestanden um Kaffee zu machen. Und was ist der Dank dafür.
Nichts. Was soll ich nur machen. Der Mann bringt mich noch irgendwann um den
Verstand, dachte sich Marguerite als sie anfing zu lesen.
Nach zwei Stunden jagen kam Roxton wieder. Er hatte nichts geschossen. Er überlegte sich die ganze Zeit wie er sich bei Marguerite entschuldigen könnte.
"Marguerite es tut mir leid .... nein das klingt dumm" sagte Roxton und
überlegte weiter.
Nun kam die Stunde der Wahrheit. Roxton war am Aufzug angelangt und kam nach
oben. Marguerite merkte dies nicht, denn sie war zu vertieft in das Buch von
Veronicas Eltern.
John Roxton hatte einen Strauß Blumen versucht unterwegs zu pflücken.
Er ging langsam auf Marguerite zu und hielt ihr dann den Strauß vor die Nase. "
Was soll das denn?" fragte Marguerite und versuchte die Blumen aus ihrem Gesicht
zu bekommen. " Ich wollte mich entschuldigen für heute früh" sagte Roxton in
Hoffnung das Marguerite nicht mehr böse sei. "Du denkst mit einem albernen
Strauß Blumen sei ich nicht mehr böse auf dich" guckte sie ihn fragend und
hysterisch zu gleich an. " Da liegst du falsch Lord John Roxton!" sagte sie und
ging. Während sie zum Aufzug ging schmiss sie Roxtons Blumen auf den Boden.
Roxton rannte sofort hinterher.
Unten angekommen ging Marguerite einfach weiter ohne zu stoppen.
"Marguerite so warte doch" fing Roxton an "es tut mir wirklich leid. Ich weiß du
bist extra früh aufgestanden und hast Kaffee gekocht, aber du weißt doch wie
deine Kochkünste sind" sprach er zu Ende. Als er dies sagte, stich es ihm ins
Herz. Das hätte er nicht sagen müssen. "Das geht zu weit Roxton" sagte
Marguerite und drehte sich um damit Roxton nicht sah das sie diese Wort ein
bisschen trafen.
Er ging schneller um sie einzuholen und nahm ihren Arm und hielt sie fest, so
dass sie stehen blieb. "Marguerite, hör mir doch bitte einmal zu" sagte er. "Ich
wollte mich entschuldigen. Ehrlich es tut mir leid!" sagte er und hoffte das er
es diesmal geschafft habe.
"Du meinst mit einem Entschuldigung ist die Sache vom Tisch" sah sie ihn zögernd
an " dann liegst du bei mir falsch." Marguerite riss sich von Roxton los und
rannte einfach irgendwo hin, mit der Hoffnung das er sie nicht findet.
Verdammt. Warum mache ich das. Er hat sich doch entschuldigt. Was will ich
mehr?, dachte sich Marguerite und blieb stehen. Als sie zurück gehen wollte sah
sie eine Höhle, wo ein ungewöhnliches Licht heraus schien.
Roxton der sie leise verfolgte wusste das sie daran nicht vorbei gehen würde.
"Mmh, soll ich mal gucken was dort drin ist?" dachte Marguerite laut. "Nein,
sollst du nicht Marguerite. Kannst du deine Neugier nicht einmal ruhen lassen?"
kam Roxton aus dem Busch. "Roxton" erschreckte sie " du hast mich zu Tode
erschrocken!"
"Kommst du mit?" fragte sie ihn und lief zu ihm. Als sie ganz nah an ihm war
legte sie ihre Arme um seinen Nacken und guckte ihm tief in seine Augen. "Ähm
... ich ..." stotterte er. "Du kommst mit, wunderbar!" sagte sie und gab ihm
einen leichten Kuss auf den Mund. "Ich sagte nicht ... okay ich komm mit" und
ging ihr hinterher.
Drinnen angekommen, verschwand das Licht auf einmal. "Na nu, was ist denn mit
dem Licht passiert" sagte Marguerite und nahm Roxtons Hand.
"Na nu, wer ist denn so schreckhaft?" sagte Roxton mit einem lächeln auf den
Lippen. "Ich ... ich habe" stotterte Marguerite "einen Pfeil in meiner Wade"
sagte sie und wurde bewusstlos. Roxton fing Marguerite auf und legte sie auf den
Boden in eine sichere Ecke. Er nahm ihren Kopf in seine Hände. "Es wird alles
gut. Du schaffst das" sagte er und legte seinen Rucksack unter Marguerites Kopf.
Vorsichtig hob er ihr Bein und guckte wie tief der Pfeil in ihrer Wade war. Es
war nicht tief, aber die Spitze des Pfeils wurde in Gift getränkt.
So lange sie bewusstlos ist, dachte sich Roxton, ziehe ich den Pfeil lieber
vorsichtig raus. Gesagt, getan. Er zog sein blaues Hemd aus, was Marguerite so
liebte, und riss einen Arm ab und bindet es ihr um ihre Wunde. Damit das Gift
nicht weiter ins Blut gehen kann nahm er seinen Gürtel und bindete ihn fest
oberhalb am Oberschenkel fest, so dass das Gift nicht noch ihren ganzen Körper
in besitzt nahm.
In der Zwischenzeit machte er Feuer.
"Ah" sagte Marguerite als sie wach wurde. "Was ist passiert und warum habe ich
deinen Gürtel an meinem Bein?" fragte sie. " Dich hat ein Giftpfeil getroffen"
sagte er beruhigend. Er ging zu ihr rüber und hob ihren Oberkörper vorsichtig
hoch. " Geht es dir besser?" fragt er besorgt und legte eine Hand auf ihre
Wange. "Ja ja, mir geht besser. Aber mir ist so kalt" sagte sie. Roxton nahm
seine Hand und fühlte Marguerites Stirn glühen. "Du bist kochendheiß" sagte er
und nahm eine Decke aus dem Rucksack. "Was?! Das kann nicht sein. Ich friere
doch." sagte sie fest entschlossen. Roxton lehnte sich an die Wand. "Komm und
lehn dich an mich. Dann brauchst du nicht auf dem harten Boden liegen" sagte er
mit einem warmen lächeln. Marguerite legte sich ohne zu zögern in seine Arme.
Das ist so schön. Warum können wir nicht immer so liegen bleiben, dachte sie
Marguerite während sie in den Armen von Lord John Roxton war.
"John" fing sie an. Roxton wunderte sich das sie seinen Vornamen benutzte, denn
dies tat sie nur wenn sie etwas wichtiges los werden wollte. "Was hättest du
getan, wenn mich der Pfeil getötet hätte?" fragte sie. Roxton wunderte sich über
diese komische Frage. "Wie kommst du denn auf diese Frage?" versuchte er
auszuweichen. "Beantworte sie mir bitte" sprach Marguerite und kuschelte sich an
ihn. "Okay. Ich hätte es nicht ausgehalten und wahrscheinlich mir die Schuld an
deinem Tod gegeben. Aber zum Glück bist du nicht Tod" sagte er und gab ihr einen
Kuss auf die Stirn. "Nein es wäre nicht deine Schuld gewesen. Ich wollte doch
unbedingt hier rein" sagte sie mit einem halben Lachen. "Aber ich hätte dich
davon abhalten können. Und außerdem habe ich dich wütend gemacht" sprach er.
"Ich habe dir schon längst verzeiht. Ich wollte nur das du ein paar
Gewissensbisse hast" sagte sie mit einem Lachen. Sie zuckte kurz zusammen.
"Was ist?" fragte Roxton besorgt. "Mein Bein. Es tut so weh" sagte sie voller
Schmerzen. "Es wird alles gut, das verspreche ich dir!" sagte Roxton. "John, ich
... ich" fing Marguerite an. "Ja, was?" unterbrach er sie. "Ich muss dir etwas
sagen, denn ich glaube ich halte nicht mehr lange durch." Fing sie an. Eine
Träne kullerte ihr über die Wange. Roxton bekam dies mit und wischte sie aus
ihrem Gesicht. "Das sieht nicht schön aus, wenn du weinst. Was ist mit dir?"
fragte er. "Ich muss dir etwas erzählen" fing sie an. " Seitdem wir auf diesem
verdammten Plateau gefangen sind, hat sich niemand mehr so um mich gesorgt wie
du John" sagte sie ernst. "Aber du weißt wie ich um dich empfinde und ich warte
so lange bist du bereit bist mich in dein Herz zu lassen" sagte Roxton.
"In den 2 Jahren in denen wir hier gefangen sind, habe ich für dich Gefühle
entwickelt, obwohl ich mit geschworen hatte nie wieder jemanden an mich heran zu
lassen" sprach sie weiter und kämpfte mit den Tränen. "Du weißt das ich auf
meine Vergangenheit nicht stolz bin und du mich vielleicht nicht mehr leiden
kannst, wenn du alles über mich weißt, aber eins muss ich dir noch sagen bevor
ich vielleicht nie wieder so eine Gelegenheit kriege" sagte Marguerite. Roxton
nahm sie fester in seine Umarmung. " Ich ... ich ... ich liebe dich" sagte
Marguerite.
Als diese Worte über ihren Mund wanderten, sprang Roxton ein Felsen vom Herz. Er
nahm sie und küsste sie leidenschaftlich. Marguerite erwiderte diesen Kuss.
Nach einer langen Ewigkeit unterbrauch Roxton den Kuss. "Ich liebe dich auch
Marguerite. Ich habe noch niemanden so sehr geliebt wie dich!" sagte er und
küsste sie wieder. Diesmal unterbrach Marguerite den Kuss. "Es geht nicht" sagte
sie. "Was geht nicht?" fragte Roxton verwundert. "Wir können nicht zusammen
sein. Da ist zu viel in meiner Vergangenheit passiert" fing sie an und weinte.
"Psst, nicht weinen. Mir ist egal was du in deiner Vergangenheit angestellt
hast. Wir leben hier und jetzt und haben zueinander gefunden. Das ist doch
alles was zählt, oder nicht!?" sagte er. "Ja schon, aber ... aber" weiter kam
sie nicht, weil Roxton sie unterbrach. "Nichts aber" sagte er und nahm sie fest
in seine Arme.
Am nächsten Morgen machten sich Marguerite und Roxton auf den Weg zum Baumhaus.
Da Marguerite nicht laufen konnte, nahm Roxton sie in seine Arme.
Am Baumhaus angekommen, kam Challenger gleich besorgt an. "Du meine Güte was ist
denn passiert?" fragt er. "Das ist eine lange Geschichte" sagten beide
gleichzeitig.
Challenger machte die Wunde sauber und versorgte sie. Als er damit feritg war
kam Roxton auch gleich ins Zimmer.
"Kann ich noch irgendwas für dich tun?" fragte er besorgt. " Nein John. Mir
geht's gut. Aber trotzdem danke" sagte sie. "Na gut, wenn du was brauchst, dann
ruf einfach nach mir" sagte er und ging. "John" fing Marguerite an. "Ja?" fragte
er und drehte sich um. "Kannst du dich neben mich legen und warten bis ich
eingeschlafen bin?" fragte Marguerite schüchtern. "Natürlich" sagte er mit einem
lächeln auf dem Lippen.
Er legte sich zu ihr und deckte sie zu. Sie kuschelte sich in seine Umarmung und
gab ihm noch einen letzten Kuss. "Gute Nacht Marguerite!" sagte John und gab ihr
einen Kuss auf die Stirn.
"Ich liebe dich" flüsterte Marguerite noch schnell. "Ich liebe dich auch. Ich
werde dich nie im Stich lassen und jetzt schlaf meine Liebe!" sprach John. Mit
diesen Worten schlief Marguerite mit einem lächeln ein, denn sonst hatte sie
sich immer in den Schlaf geweint.
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